„Rodéo“ von Lola Quivoron: Die erste Bikerin beim illegalen Rennen

Kino Im Mittelpunkt des Langfilmdebüts „Rodéo“ der französischen Regisseurin Lola Quivoron steht eine Frau, die für Motorräder und schnelle Rennen brennt. Ein rasanter, gefährlicher Film und die Untersuchung einer hypermaskulinen Subkultur
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 28/2023
In einer männerdominierten Subkultur kommen die wenigsten damit klar, es plötzlich mit einer Frau zu tun zu haben
In einer männerdominierten Subkultur kommen die wenigsten damit klar, es plötzlich mit einer Frau zu tun zu haben

Foto: Plaion Pictures

Julia (Julie Ledru) ist wütend, zumindest die meiste Zeit über. Das Gesicht der jungen Frau, unter der ungekämmten Lockenmähne oft kaum zu sehen, ist nur dann nicht von ständig schwelendem Zorn gezeichnet, wenn sie fest im Sattel eines Motorrads sitzt. Alles andere verblasst dagegen – keine Zeit für fundamentale Körperhygiene oder gar einen geregelten Alltag. Geradezu süchtig scheint sie nach den berauschenden Gefühlen zu sein, die das Fahren in ihr auslöst.

Das offenbart bereits die rasante Auftaktsequenz von Lola Quivorons temporeichem Langfilmdebüt. Wie im Wahn stürmt Julia aus ihrer Wohnung, pöbelt und wütet gegen die Männer um sie herum, nachdem ihr offenbar ihre Maschine gestohlen wurde. Die wackelige Kam