Sozialkürzungen wg. "Flüchtlingskosten" ?

Publikation Nutzen einschlägige Kreise das Argument "Flüchtlingskosten", um Sozial-Einkommen zu senken? Dazu Prof. Albrecht Goeschel mit einem Text im pad-Verlag

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Aus der Publikationsankündigung:

„Die deutsche Flüchtlingshysterie hat ganz vergessen, mit welcher Eiseskälte das System GroKo die von ihm per Spardiktat forcierte Fachkräfteflucht aus dem EU-Süden in den sogenannten Arbeitsmarkt Deutschland ausgenutzt hat.

Noch mehr vergessen ist auch der Beutezug, den die (west-)deutsche Wirtschaft nach dem Anschluss der DDR an die BRD unter den dortigen Fachkräften veranstaltet hat. Gänzlich vergessen ist, dass das sogenannte Wirtschaftswunder in Westdeutschland nicht möglich gewesen wäre ohne die Kriegs- und Vertreibungsflüchtlinge des Jahres 1945 aus den Ostgebieten und dem östlichen Europa und später durch die Zonenflüchtlinge der 1950er und 1960er Jahre.

Gerade wegen dieser Vergesslichkeit wird auch diesmal mit dem kostenlos angeeigneten Rohstoff „Qualitäts-Arbeitskraft“ aus dem zuvor zerstörten

Syrien und Nordafrika ordentlich Wachstum und Gewinn geschlagen werden. Und damit auch diese GroKo-Nummer für den Bundes-Staatshaushalt und seine Steuer(Nicht-)Zahler wirklich kostenfrei bleibt, werden wieder wie immer die Länder und die Gemeinden und vor allem das Sozialbudget belastet, sprich: gekürzt werden.

Niemand soll so einfältig sein und glauben, dass das System GroKo nicht den Nutzen mit einkalkuliert, den man auch noch aus den weniger arbeitsmarkttauglichen Flüchtlingen ziehen kann: Sie geben den Zündstoff für die Konfliktkulisse zwischen den Pseudo-Gutmenschen und den Pegida-Fort-schrittsverlierern. Gabriel (SPD) heizt die soziale Konkurrenz zwischen Rest-Flüchtlingen und Rest-Einheimischen noch an mit Trinkhallenpöbeleien („Pack“) , damit er seine Privatisierungspläne möglichst unbemerkt durchziehen kann.

Und die brutale ostdeutsche Hausfrau Merkel, die nicht nur den EU-Süden zerstört hat, kann sich derweil als tüttelige Oma Duck inszenieren, die ihre Opfer mit Pfannkuchen aus der Suppenküche bewirtet.

Was kann man bei soviel Täuschungsmanöver und und auch noch darauf hereinfallen gerade der sogenannten „Linken“ tun ? Zu erwarten ist ja noch eine Stufe 2 der GroKo-Fluchtplanungen: Nämlich die erneute und weitere Nutzung des „Sozialbudget“ für die Steigerung der Privat-Gewinne und die Senkung der Sozial-Einkommen - diesmal mit dem Hinweis auf die „Flüchtlingskosten“.

Zu allererst muss man also deutlich machen, dass das Sozialbudget im „Geschäftsmodell Deutschland“ überhaupt kein „Gutes“ ist, sondern ein „Übles“: Funktionselement für Exportexzess, Finanzkapitalismus und Fluchtökonomisierung.“

Dazu kürzlich erschienen: Albrecht Goeschel: Sozialbudget: Funktionselement für Exportexzess und Finanzkapitalismus. pad-Verlag Bergkamen 2015, 5,- Euro, pad-verlag@gmx.net.

Weiteres dazu via Labournet/ACCADEMIA ED ISTITUTO PER LA RICERCA SOCIALE VERONA.

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Geschrieben von

asansörpress35

Politischer Mensch, der seit der Schulzeit getrieben ist, schreibend dem Sinn des Lebens auf die Spur zu kommen.

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