Jakob Augstein und Nikolas Blome liefern sich seit Januar 2011 immer Freitags in der Phoenix-Sendung Der Tag einen Schlagabtausch über das Thema der Woche. Wiederholt wird die Diskussion sonntags vor dem Presseclub
Wie groß war Helmut Schmidt wirklich?
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Kommentare 10
Ja, nee, isklar, Deutschland braucht keine Queen, sondern King Schmidt as its best...
und
intellektuelles Format. Wobei die meisten Deutschen wahrscheinlich nicht mal wissen, wie Intellekt geschrieben wird.
*buh*
okä.
Gegen Weihrauch war er sicher allergisch...
Helmut Schmidt gehört posthum ein Orden verliehen.
Der Orden des 'Ich habe es mehr als 10 Jahre mit Giovanni di Lorenzo in der Chefredaktion Ausgehaltenhabers'.
Das ist eine wahre Leistung.
Ansonsten kam Helmut Schmidt beim 'Volk' gut an, weil er authentisch wirkte.
Ob er es war, sei dahin gestellt.
Eitel? Ja, war er, und er war es zu recht, Schmidt Schnauze darf es auch sein.
Und: Jakob Augstein hat die Haare schön ;o)
m.e. hat schmidt in seiner ernsthaftigkeit in einer eigenen liga gespielt, begabt dazu war er, was nicht heißt, das er nicht manchmal ziemlich daneben lag(grüne bewegung). erinnern möchte ich, daß er den sozialstaat für die größte kulturelle errungenschaft hielt und gabriel keine aussicht auf das wi-ministerium gehabt hätte.
Ich finde, man muss den Politiker und den Intellektuellen Schmidt ein wenig wie den beliebtesten Komiker Deutschlands anschauen. Loriot ist praktisch ein Maskottchen für den guten Anteil am deutschen Humor, der sonst zu oft krachledern daher kommt. Schmidt ist das Schibboleth für einen Politiker, den sich Max Weber nicht besser hätte ausbacken können.
Ein Typus, wie ihn sich Ernst Jünger, Gottfried Benn, Carl Schmitt oder Ernst Forsthoff dauerhaft oder zeitweise ausmalen wollten, war er gewiss und glücklicherweise nicht und bei der ZEIT wohl eher ein leitender Redner, als ein gestrenger Herausgeber und Zensor.
Vicco von Bülow hat Schmidt (Hamburg) immer gut getroffen. Ich denke, Schmidt und Loriot, das sind zwei Edelmarken aus Deutschland und keine Elexiere aus der faustischen Giftküche oder gar ewig gekränkte Safttrinker, die sich an der Welt und an ihrer Mitwelt dafür grausam rächen wollen.
Dawei
Christoph Leusch
Le roi est mort, vive le roi...
Sehr schöner Kommentar. (Nur in Bezug auf Benn würde ich Einspruch anmelden.)
im nostalgischen rückblick kann man sich seiner maß-stäbe versichern/revidieren. jetzt aber zwingen uns anschläge in paris zur frontstellung, die es schwieriger macht, differenzierte haltungen zu erklären. die konzentration auf abwehr stärkt aktuell führende, kritik wird nicht einfacher.
blome bald wieder vize-chefredakteur bei bild."you think we look pretty good together,you think my shoes are out of leather, but i am a substitute for another guy, i look pretty tall, but my heels are high...(who)?
Helmut Schmidt hat auch die Einführung der Kommerz-Medien hefig kritisiert und geschrieben, daß sie zur Oberflächlichkeit erziehen. Vorher, Anfang der 80er Jahre, hatte Frank Elstner in einer Wetten-daß-Sendung über ihn gelästert, weil Schmidt - ich glaube aufgrund einer Einladung zur Sendung, die er ablehnte - sagte, daß die Leute mehr lesen als fernsehschauen sollten.
Jahrhundertkanzler, Helmut Schmidt, vonwegen, aber Förderer der deutsch- deutschen Mützenindustrie. Zumindest das.
Ernst kommt später Jakob ist schon da, Bundeskanzler Helmut Schmidt war solange Bundeskanzler wie er Soldat war, nämlich acht Jahre. Was für eine Botschaft, Helmut Schmidt war, gleich in welchen Ämtern, zu allererst Soldat und sonst gar nichts, schon gar nicht macher, außer häufiger unpässlich kränkelnd als Willy Brandt und sonst ein Kanzler
Wie Helmut Schmidt als "Polizeisenator", der er ewig mit allzu gern strahlend gebleckten Zähnen blieb, gleich in welcher Ämtern, tickt, erweist sich auf erhellende Art und Weise gar nicht leise in folgendem Dokument:
Helmut Schmidt in einem Filminterview 2014 mit dem ZEIT- Chefredakteur Giovanni di Lorenzo zur Hamburger Flutkatastrophe 1962: Er habe seinerzeit der Hamburger Bürgerschaft klar gemacht, dass ein Innenministerium gegründet werden müsse, weil sonst alle, bei z.B. einem Flugzeugabsturz auf dem Rathausmarkt, durcheinander laufen würden. Er sei dann Innensenator geworden. Wörtlich: “Dann ist der liebe Gott zur Hilfe gekommen. Der hat zwar kein Flugzeug auf dem Rathausmarkt abstürzen lassen, aber er hat Hamburg überfluten lassen.”
So war es natürlich in Wiklichkeit nicht:
Der Hamburger Senat hatte sehenden Auges nicht untätig einen Flugzeugabsturz auf dem Rathausmarkt ins Auge zu fassen, aber sehr wohl eine Flutkatastrophe kommen sehen, vor der Hamburger Hafenanlagen durch massive Deichanlagen, Schleußenwerke geschützt waren. Das alles aber zu Lasten von Abertausenden Bewohnern in Behelfsheimen, die dort nach 1945 als Kriegsflüchltinge im ungeschützt tiefer liegenden Wilhelmsburg lebten. 342 Hamburger kamen durch diese Flutkatastrophe 1962 zu Tode.
Diese Feigheit vor den politischen Freunden, diese Gefahr nicht auf die Agenda zu setzen und abzustellen, ist Helmut Schmidt als Hamburger Polizei- und Innensenator vorzuwerfen
Dieses Modell, scheinbare Gefahren für ganz andere Behufe heraufzubeschwören, war bei dem Atomkanzler Helmut Schmidt auch zu beobachten, als es um den Aufbau eines gigantischen Sichrerheistappartes, Bundespolizeistrukturen, das Bundeskriminalamt (BKA) für den heraufdämmernden "Atomstaat" Bundesrepublik Deutschland ging, den Robert Jungk warnend in seinem gleichnamigen Bestseller mit Hinweis auf die Expertisen des Club of Rome zum "Ende des Wachstums" 1972 beschrieb
Statt diesen immensen Aufwand an personellen, materiellen finanziellen Ressourcen wahrheitsgemäß für den Aufbau des Sicherheits- und Polizeiapparates zur Sicherung der Atomindustrie und deren AKWs, samt atomaren Zwischenlagern, direkt zuzurechen, wurde dieser durch den Atomkanzler Helmut Schmidt in schrillem Ton andauernden Alarmismus der angeblichen Gefahrenlage durch die RAF, die Roten Zellen, der Bewegung 2. Juni, Kommando "Holger Meins" zugeordnet.
Andernfalls wäre das, von Bundeskanler Schmidt unerwünscht, ja frühzeitig gewaltiges Wasser auf die Mühlen der Anti- AKW- Bewegung gewesen.
https://www.freitag.de/autoren/joachim-petrick/der-eine-visionatomkanzler-helmut-schmidt
JOACHIM PETRICK 13.11.2015 | 22:53 2
Der "Eine Vision"Atomkanzler Helmut Schmidt
Nähe zu Freimaurern? Nach meinem Wissen hat sich Helmut Schmidt bis 2015 weder als Politiker, Bundeskanzler, Herausgeber DER ZEIT sein Leben lang zu Ideen der Freimaurer bekannt.
Acht Jahre Soldatenleben 1937- 1945 hatten das markant überheblich strahlend Rekrutenschleifer Grinsen mit bleckenden Zähnen ins Gesicht von Helmut Schmidt gebrannt, acht Jahre Kanzlerschaft 1974- 1982 haben dieses Grinsen ein wenig abgschliffen und im Verlauf seiner nachfolgenden Lebenszeit einer zunehmenden Anstrengung unterworfen. Zwischendurch gab es aber durchaus für Helmut Schmidts zähnebleckendes Grinsen ein Frohlocken, z. B. 1986 als Helmut Schmidt als Herausgeber DER ZEIT mit dem wg. des Watergate Skandals 1974 angeklagt zurückgertetenen US- Präsidenten Richard Nixon, der von seinem Nachfolger Gerald Ford durch dessen erste Amtshandlung amnestiert wurde, ein Gespräch geführt hat, in der NDR Talkshow danach sinnig frohlockend rekapitulierte, Nixons Ansehen in den USA sei wieder im Auftrieb