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Film Die Ereignisse, die „The Trial of the Chicago 7“ nachstellt, wirken auf fast unangenehme Weise gegenwärtig
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 43/2020

Die Geschichte ist 50 Jahre her, die Haupthelden sind alle tot, und das Vorhaben, einen Film über sie zu drehen, durchläuft schon seit 15 Jahren die verschiedenen Stadien von stop und go des Hollywood-Studio-Prozesses. Mit anderen Worten: Aaron Sorkins The Trial of the Chicago 7 ist ein gut abgehangenes, gediegenes Projekt. Und zugleich der beste Beweis dafür, dass etwas nicht brandneu sein muss, um brandaktuell zu wirken.

Interessanterweise liegt das weniger am Stoff selbst als an unserer Gegenwart. Was es mit dem Prozess gegen die „Chicago 7“ auf sich hat, ist schnell referiert: 1968 kam es im Umfeld des Parteitags der Demokraten in Chicago zu schweren Zusammenstößen zwischen Polizei und Protestierenden. Kaum dass im Jahr darauf Richard Nixon das Amt d