Ein leises Grauen

Auszeichnung Den Georg-Büchner-Preis gewinnt ein Lyriker mit düster-assoziativen Reimen
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 26/2017

Im Frühjahr 2015 schenkte ich einer Freundin Jan Wagners Gedichtband Regentonnenvariationen. Noch während der Feier, bei der viele Kinder anwesend waren, begannen wir in dem Band zu lesen und über die Gedichte zu diskutieren. Koalas beschäftigte uns länger: „so viel schlaf in nur einem baum, / so viele kugeln aus fell / in all den astgabeln, eine boheme / der trägheit, die sich in den wipfeln hält und hält / und hält mit ein paar klettereisen / als krallen, nie gerühmte erstbesteiger / über den flötenden terrassen / von regenwald, zerzauste stoiker, / verlauste buddhas, zäher als das gift, / das in den blättern / wächst, mit ihren watte- / ohren gegen lockungen gefeit / in einem winkelchen von welt: kein water