Mutige Literatur aus Orbánland: Kinga Tôths „Mondgesichter“

Prosa Viele Kulturschaffende verlassen Ungarn. Kinga Tôth gehört zu denen, die bleiben. Ihr jüngstes Buch „Mondgesichter“ erzählt verspielt und mit Humor von Krankheit. Es lässt uns aufmerksamer werden im Blick auf den eigenen Körper
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 26/2023
Mutige Poetin: Kinga Tôth
Mutige Poetin: Kinga Tôth

Foto: Levente Vigh

Ungarn ist ein Garant für Hiobsbotschaften nicht nur in Sachen Kultur. Dem Land, das im kommenden Jahr die Ratspräsidentschaft der EU übernehmen soll, wird als Konsequenz seiner zweifelhaften und demokratiegefährdenden Politik derzeit eine stattliche Summe an EU-Geldern nicht ausgezahlt. In der Literaturszene erschreckte zuletzt folgende Meldung: Mit dem Kauf der Mehrheitsanteile von Libri hält das regierungsnahe Mathias Corvinus Collegium (MCC) nun 67,5 Prozent der Anteile an einem der wichtigsten Verlage.

Regelmäßig äußert sich Kinga Tóth zu ihrem Land, das sie liebt und das sie beinahe umbringt, wie sie in dem von einer tiefen Verzweiflung geprägten Prosatext „Memento“ schreibt

Viele Künstler und Künstlerinnen ha