Ingeborg Bachmanns erster Gedichtband „Die gestundete Zeit“ neu aufgelegt

Poesie Ingeborg Bachmann hat in ihrem ersten Gedichtband „Die gestundete Zeit“ die Kälte und Härte der Nachkriegszeit gefasst. Der erwartete Skandal blieb aus. Warum die Lektüre heute lohnt
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 01/2024
Der 1953 erschienene Gedichtband begründete Ingeborg Bachmanns Ruf als den einer der größten Dichterinnen der europäischen Moderne
Der 1953 erschienene Gedichtband begründete Ingeborg Bachmanns Ruf als den einer der größten Dichterinnen der europäischen Moderne

Foto: Fotograf unbekannt

„Ich bin jetzt mehr denn je davon überzeugt, dass das Erscheinen dieses Bandes ein Ereignis sein wird (…). Denn Ihre Gedichte blenden ja nicht, sondern senken sich langsam auf den Grund“, schrieb Alfred Andersch im Juli 1953 an Ingeborg Bachmann über Die gestundete Zeit, um dessen Herausgabe er sich kümmerte. Der Band mit einem Mottogedicht, 23 Gedichten in drei Teilen sowie dem Monolog des Fürsten Myschkin zu der Ballettpantomime Der Idiot war die erste selbstständige Publikation der damals 27-Jährigen, sie erschien in der von Andersch betreuten Reihe „studio frankfurt“ der Frankfurter Verlagsanstalt. Der Ausgabe war nur kurze Zeit beschieden, der Verlag musste bereits vor deren Erscheinen Konkurs anmelden. Doch Andersch sollte r