„Friedlich ist nicht besser“

Interview Alexander Sedlmaier analysiert Formen radikaler Konsumkritik. Der Begriff an sich sei schon falsch, sagt er
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 18/2018

Sein Buch heißt Konsum und Gewalt – Radikaler Protest in der Bundesrepublik, darin zeichnet der Historiker Alexander Sedlmaier die Entwicklung der Konsumkritik in der Bundesrepublik nach – vom ersten Kaufhausbrand, von Ladendiebstählen, Schwarzfahrerei und Boykott bis zum Häuserkampf in den 1980er-Jahren. Die Frage ist, was haben die Proteste heute mit uns zu tun?

der Freitag: Herr Sedlmaier, vergangenes Jahr wurde bei den G20-Protesten in Hamburg auch ein Supermarkt geplündert. Es erinnerte an die Traditionen der Sechziger- und Siebzigerjahre.

Alexander Sedlmaier: Ich sehe da eher eine Kontinuität. Man kann eine stetige Linie von Protestereignissen erkennen, die sich in sogenannten Scherbendemos, im Zerschlagen von Scheiben, in dem, was verkürzend R