„Mieterinnen müssen sich global vernetzen“

Interview Leilani Farha weiß, wie Immobilienkonzerne aus der Corona-Krise Profit schlagen
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 17/2021

Sozialer Wohnungspolitik hat das Bundesverfassungsgericht mit seinem Urteil zum Mietendeckel einen herben Dämpfer verpasst. Nicht nur deshalb scheint es sinnvoll, den Blick zu weiten: nach Kanada zum Beispiel, wo die ehemalige UN-Rapporteurin zum Recht auf Wohnen, Leilani Farha, eine NGO ins Leben gerufen hat, die sich des Themas auf globaler Ebene annehmen will.

der Freitag: Frau Farha, zu Beginn der Corona-Pandemie sagten Sie, selten sei das Wohnen so sehr eine Frage von Leben und Tod gewesen. Ist das noch immer so?

Leilani Farha: Die Frage des Wohnens sollte als jene globale Krise diskutiert werden, die sie ist. Obdachlose Menschen waren einem höheren Risiko ausgesetzt, sich mit dem Virus anzustecken. Und auch ich hätte nicht erwartet, dass so viele Menschen auf einmal ihre