„Wir sind nicht schwach“

Interview Trotz Krise sollte man über höhere Löhne reden, findet die Verdi-Vizechefin Christine Behle
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 37/2020
Auch in der Krise gibt sich Verdi kämpferisch. Doch die klassischen Streikbilder von Großkundgebungen könnten dieses Jahr ausbleiben
Auch in der Krise gibt sich Verdi kämpferisch. Doch die klassischen Streikbilder von Großkundgebungen könnten dieses Jahr ausbleiben

Foto: Ralph Orlowski/Getty Images

Jetzt, nachdem der Staat mit Hunderten von Milliarden Euro an Steuergeldern eine Pandemie bekämpfen musste, ist es für Gewerkschaften sicher nicht an der Zeit, Lohnerhöhungen zu fordern. Oder? Verdi-Vizechefin Christine Behle findet: Doch, auf jeden Fall! Gerade jetzt. Gerade im Angesicht von Wirtschaftskrise und Arbeitslosigkeit sei es wichtig, den öffentlichen Sektor zu stärken. Und im Öffentlichen Dienst jene gerechter zu entlohnen, die sich in der Krise als systemrelevant erwiesen haben.

der Freitag: Frau Behle, wie schlafen Sie derzeit?

Christine Behle: Gut.

Und auch viel?

Nein. Schlaf bekomme ich in diesen Tagen relativ wenig.

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