Eine stille Heldin

Bei diesem Beitrag handelt es sich um ein Blog aus der Freitag-Community.
Ihre Freitag-Redaktion

Sie hat nie gern in der Öffentlichkeit gestanden. Wichtig war ihr nur ihr Sport, den sie mit der ihr eigenen Konsequenz und Energie betrieb, auch auf Kosten ihrer Gesundheit. Ihren größten Erfolg feierte sie 1996 in Atlanta, als sie Diskus-Olympiasiegerin wurde. Nach dem Ende ihrer erfolgreichen Karierre, sie war Europameisterin 1990 und Vizeweltmeisterin 1991 und 1995, begann sie Medizin zu studieren. Da war sie bereits Diplom-Sportlehrerin und Physiotherapeutin.

Am 19.01.2011 erhält sie ihre Approbation als Ärztin und wird nicht laufen können. Am 09.12.2010 wurde ihr der rechte Unterschenkel amputiert, nachdem eine Wunde sich lebensbedrohlich entzündet hatte. Sie hatte die Wahl zwischen Bein oder Leben, und sie wollte leben und hat Pläne dafür. In dem Hallenser Krankenhaus, in dem sie immer noch in der Reha ist, wird sie als Anäthesistin tätig sein. Ausserdem will sie weiter Sport treiben, in einem Rollstuhl-Basketballteam. Aus dem Rollstuhl heraus Diskus werfen, wie andere Sportler, dass will sie sich jedoch nicht antun.

"Wenn die Wundheilung abgeschlossen ist, bekomme ich eine Prothese." Mit der will sie laufen lernen, was irgendwann auch einmal ohne Krücken möglich sein könnte. "Auto und Wohnung werden behindertengerecht umgebaut." So spricht sie offen über ihr zukünftiges Leben.

Sie hat gelernt, zu kämpfen, nie aufzugeben. Ihr Name ist Ilke Wylluda.

Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.
Geschrieben von

rolf netzmann

life is illusion, adventure, challenge...but not a dream

rolf netzmann

Was ist Ihre Meinung?
Diskutieren Sie mit.

Kommentare einblenden