Hoch lebe der ÖPNV Berlins

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Ich habe heute wieder mal die Berliner Verkehrsbetriebe genutzt. Mit der Strassenbahen wollte ich einige Stationen fahren, in einem dieser Einkaufstempel etwas erledigen, schließlich naht das Weihnachtsfest, und von dort aus auf Arbeit fahren. Die Herrlichkeit dauerte genau zwei Stationen, dann informierte der Fahrer seine Passagiere darüber, dass er jetzt seine Stammstrecke wegen Bauarbeiten verlässt und wir doch bitte den Schienersatzverkehr benutzen sollen. Also, raus aus der Strassenbahn, da war es wenigstens trocken, ab in den Nieselregen und an der Behelfshaltestelle 10 Minuten auf den Bus warten. Mit den Massen in den Bus gezwängt, wie schön sich doch viele nasse Kleidung mit Körpergerüchen vermischt und in der Nase kitzelt, und ab geht es. Mit Schwung in die Kurve, jeder berührt mal seinen Nebenmann, und scharf an der nächsten Haltestelle bremsen.

Nur mit dem Bus ging es auch wieder zurück. Es dauerte länger als 10 Minuten , ehe der nächste , sehr kleine Bus anrollte, der Regen war stärker geworden, die Stimmung ungemütlicher, die in den Bus Einlass Begehrenden überstieg die Zahl der vorhandenen Plätze. Rumms, Tür zu, dachte sich der Fahrer, während ein draussen stehender Mann seine eingeklemmte Hand beim anfahrenden Bus gerade noch so herausziehen konnte. Auf die Frage eines Passagiers, wann den der nächste Bus käme, weil im Regen draussen ständen ja noch wartende Fahrgäste, kam nur ein brummiges: " hängt vom Verkehr ab, weess ick doch nich...", ehe an der Ampel die Bremsen getestet wurden.

Nichts gegen Baumassnahmen, nur so werden Gelegenheitsnutzer wie ich abgeschreckt, die Berliner Verkehrsbetriebe dauerhaft zu nutzen. Eine kürzere Taktfolge der Busse, der Einsatz sogenannter "Schlenkis" und freundliches, auskunftsfähiges Personal würden schon viel helfen. Hier hat die BVG heute erheblichen Nachholeberdarf offenbart.

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Geschrieben von

rolf netzmann

life is illusion, adventure, challenge...but not a dream

rolf netzmann

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