Ossi -- eine eigene Ethnie

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Heute las ich im Berliner „Tagesspiegel“, dass sich die Buchhalterin Gabriele S. als Ostdeutsche bei der Stellensuche benachteiligt fühlt und dagegen klagen wird. Die Frau aus dem Raum Stuttgart hatte ihre Bewerbungsunterlagen auf eine Stelle als Buchhalter bei einem Fensterbauerzurückerhalten. Der potenzielle Arbeitgeber hatte auf dem Lebenslauf „Ossi“ und ein Minuszeichen notiert. Nun klagt die Frau im Rahmen des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes darauf, dass dies eine Benachteiligung wegen ihrer ethnischen Herkunft sei. DasStuttgarter Arbeitsgericht muss nun klären, ob Ossi eine eigene Ethnie ist.

Es ist schon seltsam, dass sich 20 Jahre nach dem Vollzug der deutschen Einheit ein deutsches Arbeitsgericht mit einer solchen Benachteiligung überhaupt noch beschäftigen muss. Es zeigt aber auch, wie weit wir von der Einheit in den Köpfen noch entfernt sind und für wie elitär sich manche „Wessis“ noch halten.

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Geschrieben von

rolf netzmann

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rolf netzmann

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