Remake, nein Danke!
Gestern Nacht hat ihn das ZDF wieder einmal gesendet, den Klassiker des Altmeisters Alfred Hitchcock, "Die Vögel".
Zu nachtschlafener Zeit fragte ich mich, wie denn ein Remake mit den heutigen technischen Möglichkeiten der Computeranimation aussehen würde.
Sicherlich, die Fahrten mit dem Auto oder die Überfahrt über die Bucht könnten deutlich realistischer dargestellt werden.
Nur bräuchte ein solcher Film tricktechnisch aufwändig gestaltete Actionszenen? Ist die Spannung, die das Sammeln der Vögel vor ihren Angriffen auf die Menschen erzeugt, nicht gruselig genug?
Außerdem lebt der Film noch von einer zweiten Spannungebene. Ann und Melanie bei ihrem ersten Aufeinandertreffen, genau so wie Mrs. Brenner und Melanie, die zwischenmenschliche Spannung überträgt sich auch 49 Jahre später noch auf die Zuschauer.
Heutige Actionfilme leben von waghalsigen Stunts, von Computeranimation und schnellen Szenenwechseln, die auf Dauer ermüdend für die Augen sind.
Gestern Nacht erlebte ich eine langsam aufgebaute Spannung, die sich allmählich steigerte sowie eine ruhige Kameraführung. Der Blick aus der Perspektive der angreifenden Vögel zog den Spannungsbogen rasant nach oben, der Zuschauer verweilte in der Rolle des außen bleibenden Betrachters.
Ein Remake dieses Klassikers würde ich mir nicht ansehen, das Original bleibt für mich unübertroffen.
Und ich stelle mir die Frage, ob all die technischem Finessen der heutigen Filmproduktion nicht das Wesentliche in den Hintergrund treten lassen. Ein Film ist eine Story, die in Bildern erzählt wird und den Zuschauer wie beim Lesen eines guten Buches in den Bann ziehen soll.
"Die Vögel" schaffen das, so mancher Hi-Tec-Actionkracher bereitet mir diesen Genuß nicht.
Auch das war eine Erkenntnis der gestrigen Nacht.
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