Religion Fachpapier I

Religion Fachpapier I Religion Fachpapier I

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Streitpapier wattebauschartig in Fragmenten, ich habe es satt mich alle 2 Monate im Freitag über das gleiche Thema zu Streiten. Stichwort kulturelle Konstruktion Religion:

..." Sobald Gesellschaften eine Größe von 900000 Personen erreicht hatten, entwickelte sich ein moralisches Glaubenssystem. Diese Form des Glaubens ist also keine Voraussetzung für komplexe Gesellschaften, aber sie scheint sie dann weiter zu stabilisieren“...

..."Kleine Gruppen finden sich einmal im Jahr oder alle paar Jahre zu sehr intensiven Ritualen zusammen. Wenn die Gruppen größer werden, entwickeln sich einfachere Rituale, etwa ein wöchentliches Gebet. Das Regelmäßige scheint dabei zu helfen, größeren Gruppen eine gemeinsame Identität zu verschaffen. Der Akt des gemeinsamen Rituals hilft den Menschen bei der Zusammenarbeit. Es geht weniger um den spirituellen Inhalt als um das praktische Tun"...

..."der Homo sapiens die Fähigkeit gewonnen hat, sehr weit in die Zukunft zu planen, erkennt er, dass sein Leben endlich ist, und das erzeugt Panik. Und wenn ich eine Möglichkeit finde, die Natur, die Physik zu überwinden durch Metaphysik, kann das sehr hilfreich sein, die eigene Lebensperspektive sehr viel positiver zu sehen. Der zweite Punkt dabei ist der gesellschaftliche Aspekt. Religion basierend auf diesen spirituellen Erfahrungen, hat etwas Bindendes. Es hat für die soziale Gemeinschaft große Vorteile durch Riten, durch das Glauben an ein und dasselbe höhere Wesen, den Zusammenhalt in einer Gesellschaft zu fördern.“...

..."Religion ist eine Art Kunst, was Ähnliches wie die Kunst, die aber erst in dem Augenblick entsteht, in dem wir Staatenbildung haben. Und sie erreicht etwas Ähnliches, die Kunst erreicht so eine Art Gemeinschaftsbildung. Wenn man mal in einer Gruppe ein Popkonzert oder auch eine Oper erlebt, weiß man, wie stark gemeinschaftsbildend Kunst ist, Ausdruck ihrer kollektiven Gefühle – und dass Religion dasselbe tun allerdings in sehr stark hierarchisierten Gruppen"...

..."Religiöse Systeme, in deren Zentrum der Glaube an ein höheres Wesen sind vor höchstens 11000 Jahren entstanden, während die ersten Formen der Kunst, zum Beispiel Höhlenmalereien, bereits seit 40000 Jahren vorzufinden sind. Ein Zeichen, dass Religion erst mit der Entstehung von sesshaften Großverbänden, von Städten und Staaten zum Einsatz kam, um darin mit mehr oder weniger autoritären Mitteln eine Gemeinschaftsbildung zu erzielen. Dagegen ist die Kunst die frühere – und freundlichere – Strategie gewesen, sozialen Zusammenhalt zu stiften. Denn die kleineren Gruppen von Jägern und Sammlern der frühen Steinzeit hätten weniger durch Zwang als durch ästhetische Aufwertung das eigene Sozialgefüge zu stabilisieren versucht"...

..."Kunst ist freiwilliger, Religion ist ZWANGHAFTER. Und es entsteht einfach in dem Augenblick, in dem man einen stark hierarchischen Staat hat. Die Unterschiede zwischen den Herrschenden und den Beherrschten werden so groß, dass es schwer ist, diese kollektiven Wünsche und Gefühle nur auf Freiwilligkeit zu basieren. Und deswegen wird das mit Zwang unterlegt"...

..."Am glücklichsten sind Menschen, die eine glückliche Disposition in ihren Genen haben, das sollte man nicht vernachlässigen"...

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..."Zwischen religiösem Glauben und dem Zufriedenheitsstatus gibt es einen kleinen Zusammenhang. Woran liegt das?"...

Antwort:

..."Wahrscheinlich daran, dass man die Probleme des Alltags nicht ganz so ernst nimmt, da man stärker darauf vertraut, in Gottes, GöttInnen Hand zu sein"...

Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.
Geschrieben von

Biene

Nichtsnutz

Biene

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