Dramatikerin Rebekka Kricheldorf: „Wer von der Bühne schreit, wird nicht gehört“

Porträt Bitte mehr blödeln: Seit gut zwanzig Jahren zeigt die Dramatikerin Rebekka Kricheldorf, dass man über die düstere Welt da draußen auch lachen kann
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 05/2023
Sandra Bezler (Fortitudo), Lisa Förster (Temperantia), Nora Quest (Iustitia), Sissi Reichenbrugger (Prudentia) in „Die Guten“
Sandra Bezler (Fortitudo), Lisa Förster (Temperantia), Nora Quest (Iustitia), Sissi Reichenbrugger (Prudentia) in „Die Guten“

Foto: Susanne Reichardt

Witze scheinen im düsteren Kosmos dieser Tage kaum angebracht. Alle sind ernst geworden, auch auf den Bühnen, die neben dem Schrecken des Krieges und der Allgegenwart des zerstörerischen Klimawandels sämtliche Diskriminierungserfahrungen, seien sie sexistischer oder rassistischer Natur, thematisieren. Alle sind ernst geworden? Nein! Die Autorin Rebekka Kricheldorf hat eine andere Art des Umgangs mit der Schwere und den dystopischen Zuständen gefunden. Seit gut zwanzig Jahren legt die Dramatikerin eine Farce oder Groteske nach der anderen vor, meist mit großem Erfolg auf der Bühne.

Im vergangenen Herbst konnte man sie beim Festival Remmidemmi am Theater Heidelberg mit einem glitzernden Luftballon durchs Foyer gehen sehen, und auch im Gespräch strahlt s