Der größte Lump im ganzen Land ...

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...das ist und bleibt der Denunziant.

Ernst Elitz, der Gründungsintendant des Deutschlandradios, lässt sich in der BILD über Assange aus und bezeichnet diesen als Denunzianten. Das ganze unter einer extrem diffamierenden Überschrift "Ein übler Denunziant". Man kann sich über Wikileaks sicherlich unterhalten, aber aktuell dürfte der Einfluss Assanges auf das Netzwerk nicht der Allergrößte sein.

"Er giert danach: Wer hat was zu wem gesagt? Der Journalist aber fragt: Ist es wahr?"

So einen Satz in die BILD-Zeitung lässt einen tatsächlich am geistigen Vermögen von Herrn Elitz zweifeln. Hat er es vielleicht satirisch gemeint? Das bleibt einem zu hoffen, aber die folgenden Sätze lassen einen tatsächlich daran zweifeln.

"Journalismus wägt ab und gräbt tiefer, denn er weiß: Die Wahrheit liegt meist unter der Oberfläche. Der Journalist will die Welt erklären."

Es bleibt einem das Lachen im Halse stecken. Assange erklärt uns vielleicht nicht die Welt, aber er zeigt uns doch ziemlich unvermittelt die Wahrheit, zumindest den Teil der Wahrheit den die USA für sich beanspruchen.

"Assange schont die menschenverachtenden Diktatoren: Kein Datenband von Nordkoreas Kim Jong Il. Keine Geheimbefehle von Ahmadinedschad, nichts aus dem Netzwerk der Terroristen. Wikileaks nutzt den offenen – manchmal zu offenen – Umgang mit Daten in den Demokratien, um ihnen zu schaden."

Stimmt das? Ist es nicht so, dass es der Demokratie nützt, aber vielleicht nicht den sogenannten Demokratien? Der Bürger und Wähler kann sich jetzt ein Bild von seiner Regierung machen. Der US-Amerikaner weiß jetzt, dass die USA außenpolitischen Druck auf andere Staaten ausübern um Interessen amerikanischer Unternehmen durchzusetzen. Alle anderen haben es doch immerhin schon geahnt.

Außerdem ist es eine üble Unterstellung, zu behaupten, dass Assange die Diktaturen schont. Über das korrupte System in Nigeria und seine Verbandlungen mit Shell steht mehr als genug in den Depeschen. Außerdem kennt bis jetzt niemand alle 25o.000 Depeschen. Herr Elitz, lesen Sie doch mal nach, was Wikileaks über das Machtgebahren von Gaddaffi veröffentlicht, möchte man diesem Direktor an der "BerlinMediaProfessionalSchool" zurufen.

Es ist Wikileaks auch hoch anzurechnen, dass sie nicht einfach alle veröffentlichen, sondern tatsächlich dafür Sorge tragen, dass Informanten ungenannt bleiben.

"Der Popstar der Netzpiraten ist ein übler Denunziant."

Damit schließt er den Kommentar auf BILD.de. Deshalb fiel mir auch die Überschrift ein, ich möchte Herrn Elitz nicht beleidigen, sondern nur in die gleiche Kerbe hauen. Offensichtlich ist es bei ihm mit der Wahrheitsfindung auch nicht so weit her, denn was ein Denunziant ist, erklärt Wikipedia folgendermaßen: Unter Denunziation (lat. denuntiare, „absprechend berichten, Anzeige/Meldung machen“; denuntiatio, „Ankündigung, Androhung“) versteht man die – häufig anonyme und/oder öffentliche – Beschuldigung oder Anzeige einer Person aus oft niedrigen persönlichen oder übertriebenen politischen Beweggründen.

Deshalt ist meinerMeinung nach Elitz der wesentlich größere Denunziant, er schwärzt Assange an, er zieht über ihn her, er spricht ihm jegliche journalistische Rechtfertigung ab.

Warum er wikileaks für denunziatorisch hält, bleibt er uns schuldig. Er weiß es vielleicht nicht. Vielleicht wurde aber einfach ein Prügelkommentar bestellt. Fuck Reputation - Money rules! Ist Herr Elitz vielleicht korrupt oder schreibt er auf Bestellung? Wäre doch auch mal eine interessante Frage für einen BILD-Kommentar.

Wer sich selbst ein BILD machen will, denn schließlich gehört das ja auch zum Journalismus, was einem ja zum Glück von Wikileaks ermöglicht wird, der kann den Kommentar hier lesen.

Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.
Geschrieben von

bkhdk

Ich finde es wird von Tag zu Tag schlimmer...

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