Who the fuck is Wolfgang Clement?

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Dieser mir vollkommen unbekannte Mensch, gerüchteweise soll er mal in der SPD was zu melden gehabt haben und sogar Minister gewesen sein, hat sich wieder mal für die Interessen seines Arbeitgebers eingesetzt (der ganze Artikel hier). Er will das Renteneintrittsalter mit 67 abschaffen. Da stellt sich mir doch die Frage, was bringt das dem Arbeitgeber? Er kann dann seine Arbeitnehmer erst mit Niedriglohn zur Arbeit zwingen und später, wenn sie eigentlich in Rente gehen würden, kann er sie dank der zu erwartenden Niedrigrente dazu zwingen weiter für ihn billigst die Arbeit zu erledigen. Da sag ich nur: Willkommen in Amerika!

Wolfgang Clement, ich erinnere mich überhaupt nicht mehr an ihn, der war Ministerpräsident und SPD-Mitglied. Das sagt einiges über die Partei aus, die wir bald von den Wahlzetteln streichen können. Er ist einer der Gründe dafür, dass die SPD den Bach runtergeht. Hat der Mann Akzente gesetzt? Ach, der hat Hartz-IV mit eingeführt. Sieh mal einer schau, kein Wunder, dass ich ihn verdränge.

Aber im Ernst, nimmt den noch jemand ernst? Einer der als Parteimitglied dazu aufruft, die Konkurrenz zu wählen, weil rot-rot-grün in Hessen die AKWs abstellen würde. Da war er schon bei RWE und noch in der SPD, die damit Wahlkampf gemacht haben, dass sie Biblis den Hahn abdrehen wollen. Eine linke Alternative ist möglich, aber nicht mit der SPD, diese Hoffnung haben wir doch alle schon aufgegeben. Solange solche Leute, wie Herr Clement immer noch in der Partei sitzen, wird immer gegen die Interessen der Bevölkerung und für die Interessen des Kapitals entschieden werden. Man sollte sie mit Nichtachtung bestrafen. Wenn im Herbst die FDP mit an die Macht kommt, was ja zu befürchten und oder zu erwarten ist, dann kann sich die SPD darauf verlassen, werden die Wähler zurück kommen. Wenn sie dann mal merken, was soziale Kälte heisst. Dagegen müsste die SPD viel stärker polemisieren und aufrütteln, aber so wie sie im Moment agiert hat man den Eindruck, sie wollten gar nichts dagegen tun. Im Gegenteil es scheint ihnen sogar recht zu sein. Was will man auch mit einer programmatisch und personell derartig aufgestellten Partei erreichen, ausser beim großen Pöstchenverteilen irgendwie noch involviert zu sein. Manchmal frage ich mich, gibt es die SPD noch, oder ist sie nur noch eine Schnittmenge aus CDU/FDP/Grünen/Linke, so eine Art gemeinsamer Nenner, der allerdings auch besser nicht mathematisch belastet werden sollte. Das Ergebnis könnte ernüchternd sein. Ein bisschen von allem, will die Partei sein, wenn das die Mitte sein soll, dann bin ich froh, dass ich nicht zur Mitte gehöre. Es wird Zeit, dass sich die Linke als echte Alternative aufstellt. Programmatisch ist sie es bereits, sie wird nur nicht so wahrgenommen. Da doch eine gewisse Skepsis der Medien ihr gegenüber herrscht. Was vielleicht auch damit zusammenhängt, dass die SPD in einigen Verlagshäsuern mit drin hängt.

Abschließend kann man sagen, entweder verändert sich die SPD programmatisch und personell wieder hin zu mehr sozialer Gerechtigkeit, es geht hierbei nicht um Gleichheit, oder sie wird irgendwann aufgefressen werden. Das wäre das Schlimmste was passieren könnte, denn dann würde eine Lücke entstehen, die sicherlich nicht nur von den linkeren Parteien gefüllt werden würde. Die CDU hätte dann auf lange Zeit die Aussicht auf eine komfortable Mehrheit und könnte aus genügend Koalitionspartnern wählen, falls die überhaupt nötig sein sollten. Also liebe SPDler sortiert die Clements, die noch in der SPD sitzen aus und seht zu, dass das Sitzfleisch wieder durch Rückgrat ersetzt wird. So bekommt man Wählerstimmen, nicht mit einer bürgerfeindlichen Politik.

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Geschrieben von

bkhdk

Ich finde es wird von Tag zu Tag schlimmer...

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