Im Bundestag soll Maizière zum Thema Bundeswehr laut Spiegel Online gesagt haben: „Wir wollen, dass sie Respekt, Achtung und Wertschätzung verdienen. Denn unsere Soldaten dienen wie keine andere Berufsgruppe unserem Land“. Über Respekt, Achtung und Wertschätzung kann man reden. Aber in Bezug zur Armee? Nein, nicht einer Armee gebührt der genannte Tribut, sondern den Menschen, selbst wenn sie in einer Uniform stecken. Aber Respekt, Achtung und Wertschätzung haben ihre Grenzen. Nämlich dann, wenn Menschen Grenzen überschreiten, z. B. Töten, Gewalt, Kriege führen usw.
Ach so ist das: Die Soldaten dienen dem Land – wie keine andere Berufsgruppe. De Maizières Äusserungen kann man nicht so stehen lassen. Der Verteidigungsminister, der sich gerne bedacht und kühl gibt, irrt. Die Armee dient eben nicht dem Land, und schon gar nicht wie keine andere Berufsgruppe. Wessen Land ist gemeint? Die politische Klasse definiert sich gerne als Land, aber es ist nicht das Land der Bürger. Und was die Armee anbelangt, so dient sie ausschliesslich der politischen Klasse, die gerade einmal am Regierungsruder sitzt. Diese Klasse ist es, die der Armee befiehlt – der sogenannte „höhere Auftrag“ oder „robustes Mandat“ inbegriffen -, dort oder dort hinzumarschieren.
Den eigenen Tod dabei in Kauf nehmen, ist keine Heldentat, auch wenn es die Politik gerne so propagiert. Heldenhaft wäre es hingegen, den eigenen Tod sowie die Tode der konstruierten Gegner nicht zu akzeptieren. Kriege sind politisch gewollt, egal von welcher Seite ausgehend. Was immer wieder auffällt sind die Tatsachen, wie gerade Politiker sich Weltbilder zusammenbasteln und zurecht legen, die mit der wahren Welt wenig zu tun haben. Und sie werden nimmermüde, ihre Weltbilder zu verkaufen, wie Thomas de Maizière heute bei seiner „Regierungserklärung“ gezeigt hat.
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