„Sie nehmen sich viel zu wichtig“

Interview Der Autor Oliver Weber kritisiert politische Talkshows auf allen Ebenen. Was ist denn so schlimm an diesem Format?
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 34/2019
„Sie nehmen sich viel zu wichtig“

Montage: der Freitag; Fotos: dpa, Imago, DDP, Getty Images

Die politischen Talkshows der öffentlich-rechtlichen Sender schwächeln seit Jahren, wenn es um die Resonanz beim TV-Publikum geht. In den diskursrelevanten Medien werden die Sendungen aber weiterhin umfassend besprochen, meist kritisch. Oliver Weber bescheinigt Anne Will und Co. sogar einen vernichtenenden Einfluss auf die Debattenkultur. So lautet die Kernthese seines soeben erschienenen Buches Talkshows hassen.

der Freitag: Herr Weber, wie kommt ein 1997 geborener Student wie Sie dazu, sein erstes Buch ausgerechnet den Talkshows und damit einem Format aus dem Zeitalter des linearen Fernsehens zu widmen?

Oliver Weber: Als im Jahr 2015 die sogenannte Flüchtlingskrise breit besprochen wurde, schrieb ich dazu einen Text für mein Blog, in dem ich für eine sachlichere De