Über den Antisemitismus der "Querdenker"

"Querdenker" Was mal Mitbürger mit nachvollziehbaren Ängsten waren sind mittlerweile leider oft Antisemit*innen geworden. Woran ist das erkennbar?

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„Judensterne“ mit der Aufschrift „geimpft“, unangemessene Vergleiche mit ermordeten Held*innen aus der NS-Zeit und Verschwörungstheorien gegen den vermeintlichen „Geldjuden“ - das alles häuft sich in der deutschen Corona-Leugnungsszene und es nimmt zu!

Was erst mal Kritik an Bill Gates war, sind jetzt relativierende, antisemitische Aussagen, wie die Bezeichnung von Pandemieschutzgesetzen als „Ermächtigungsgesetze“. Eins ist klar: Die „Querdenker“-Szene radikalisiert sich, und das nicht erst seit gestern. Bill Gates als mächtigen Weltverschwörer zu bezeichnen, bedient die gleichen antisemitischen Bilder, wie die Wahnvorstellungen über mächtige Jüd*innen, nur eben nicht so offen wie damals.

Dieser versteckte antisemitische Inhalt ist aus einem guten Grund versteckt, denn auf offen antisemitische Aussagen können mittlerweile Strafverfahren folgen. Doch was genau ist diese neue Form des alten Antisemitismus? Sie nennt sich „moderner Antisemitismus“ und entstand nach dem Holocaust. Statt für jeden erkennbar Hass auf Jüd*innen zu verbreiten, vergleichen sich Corona-Leugner*innen mit Widerstandskämpfer*innen der NS-Zeit. Das ist nicht nur geschmacklos, sondern auch einfach antisemitisch.

Diesen Antisemitismus gilt es als solchen klar zu benennen und auch zu verurteilen.

Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.
Geschrieben von

Christian Gerlin

Nachwuchspolitiker bei "DIE LINKE" und "linksjugend", bei letzterem Landessprecher in Bremen. 18 Jahre alt.

Christian Gerlin

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