Geld oder Cranach

Auktion Eigentlich sollen Museen ihre Kunst nicht verkaufen. Doch im Zuge von Corona bröckelt das Tabu
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 43/2020

Am Ende lag der Preis mehr als drei Millionen Dollar über dem Schätzwert: Als vergangenen Donnerstag elf Werke aus der Sammlung des New Yorker Brooklyn Museum bei Christie’s versteigert wurden, da war ein Bieter bereit, gut fünf Millionen Dollar für ein Gemälde zu bezahlen, das zuvor auf 1,2 bis 1,8 Millionen taxiert worden war. Wer die Lucretia von Lucas Cranach dem Älteren gekauft hat, darüber gibt das Auktionshaus keine Auskunft. Wie das Gemälde ursprünglich in den Besitz des Museums gekommen war, ist hingegen bekannt. 1921 wurde es dem Haus von A. Augustus Healy vermacht, einem ehemaligen Kaufmann, der 25 Jahre Direktor des Museums war. Dem Verzeichnis von Christie’s zufolge ist das Gemälde danach nur zweimal zu sehen gewese