Hans im Glück

Außensicht Zwei aktuelle Berliner Ausstellungen werfen einen erstaunlich positiven Blick auf Deutschland
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 41/2016

Was würde einer wie Johannes Haile fotografieren, wenn er heute nach Deutschland käme? Mit Sicherheit nicht den Hass in den Gesichtern der Menschen, die ihre Wut auf eine Regierung spazieren tragen, deren Politik ihnen zu weltoffen erscheint. Und gewiss auch nicht die Plakate dieser Menschen, auf denen „Volksverräter“ steht und „Wir sind das Volk“. Als der Äthiopier Johannes Haile 1962 nach Frankfurt flog, um sieben Wochen lang in Westdeutschland und Berlin zu fotografieren, da war er nicht auf der Suche nach dem Fremden oder nach den Konflikten, die aus gegenseitigem Befremden entstehen können. Haile interessierte, was ihn mit den Menschen, auf die er traf, verband. Meskerem Assegued, eine Kuratorin aus Addis Abeba, die seine Fotos erstmals