Armut mit Ansage

Rente 2030 Über alle Szenarien und Politgeschwurbel hinaus: Ist es nicht Zeit für einen Aufstand?

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Ich habe noch einmal Glück gehabt: Meine Rente beginnt ab dem Frühjahr 2027 auf meinem Konto einzugehen. Vertraue ich dem jährlichen Bescheid der Deutschen Rentenversicherung Bund wird sie bei monatlich 950 Euro liegen. Das wird weniger als mein aktueller Nettoverdienst sein – ich habe das grummelnd schon geraume Zeit verarbeitet.

Würde ich drei Jahre später in Rente gehen, also im Jahr 2030, wären es nur noch exakt 597,71 Euro. Differenz rund 350 Euro weniger. Und ich würde als arm gelten. Nach vier Jahrzehnten Arbeit, Hochschulstudium et cetera et cetera.

350 Euro sind zwei Drittel meiner heutigen Miete. Die könnte ich als Rentner dann nicht mehr bezahlen. Der Gang zum Amt wäre mein allererster. Mit Siebenundsechzigeinhalb, zum ersten Mal in meinem Leben.

Nun lese ich von Rentenformeln, demografischer Entwicklung, der Notwendigkeit, die Rentenbeiträge aus gesamtvolkswirtschaftlichen Erwägungen durch das sukzessive Absenken des Rentenniveaus stabil halten zu müssen. Kann ich – fast – alles nachvollziehen, gedanklich.

350 Euro weniger aber will ich nicht mehr verstehen. Das ist zu viel zu wenig.

Und was wird aus alle dem folgen? Nichts. Oder?

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Geschrieben von

Constantin Rhon

Realist mit liberaler Grundhaltung.

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