Wichtig. Unwichtig

Rund 115.761 Euro Kosten sind dem Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg bis heute entstanden. Nicht etwa für die Renovierung von Schulen. Nein, diese Position im Etat betrifft zwar auch eine Schule, gelegen in der Reichenberger Straße, die jedoch längst geschlossen wurde und in der seit über einem Jahr Asylbewerber Unterschlupf gefunden haben. Zu ihnen gesellten sich dem Vernehmen Obdachlose. Man hört von Drogen, Gewalt, Müll. Die Polizei ist oft präsent.

115.761 Euro sind eine durchaus stolze Summe für den Haushalt der Bürger von Friedrichshain-Kreuzberg. Mit dem Geld hätte das von der Grünen Monika Herrmann geleitete Bezirksamt sein geplantes Seniorenzentrum am Platz der Vereinten Nationen im Stadtteil Friedrichshain die ersten zwei Jahre problemlos finanzieren können. Das Haus sollte im April dieses Jahres öffnen, als Ersatz für die Schließung dreier Seniorentreffs. Das neue Seniorenzentrum kommt aber nicht. Im Haushaltsausschuss des Bezirksparlamentes haben die Grünen dagegen gestimmt. Begründung: Die finanziellen Risiken sind zu hoch.

In Friedrichshain wird es nördlich der Frankfurter Allee fortan keinen Seniorentreff mehr geben. Mit den Bewohnern der ehemaligen Schule in der Reichenberger Straße hat das Bezirksamt jetzt eine Hausordnung vereinbart. Darin steht unter anderem, dass Müll nicht mehr aus dem Fenster geworfen werden darf.

Mit vorauseilender politischer Korrektheit sei von vornherein gesagt: Nicht das Geldausgeben für Asylbewerber ist fragwürdig. Es ist die Art, nach welchen grundsätzlichen Kriterien Grüne das Geld anderer Leute verteilen. Nach Gutsherrenart doch wohl nicht, aber nach welchen dann?