DIE DUCKOMENTA

Wagners Randnotiz DIE DUCKOMENTA – WELTGESCHICHTE NEU ENTDECKT

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Staunen, Bewundern, Schmunzeln, Grinsen, Kichern, aber auch lautes Lachen bietet die außergewöhnliche Ausstellung „Die DUCKOMENTA – Weltgeschichte neu ENTdeckt“ noch bis zum 24.04.2016 in den Reiss-Engelhorn-Museen (rem) in Mannheim den AusstellungsbesucherInnen. Sie ist Deutschlands größte DUCKOMENTA-Ausstellung und zeigt beeindruckend mehr als 300 Exponate im Museum Weltkulturen der rem. Was ursprünglich als Seminar in einer Kunsthochschule begann, entwickelte sich im Laufe der Zeit zu einer humorvollen Umdeutung unserer Weltgeschichte, dank der Berliner Künstlergruppe „interDuck“. Man taucht in die Welt der „bislang vollkommen unbekannten Zivilisation: den Anatiden.“ Wer die Ausstellung besucht, sollte schon ein bisschen Allgemeinbildung vorweisen können, wenn man sich köstlich amüsieren will. Menschen, die keine musealen Vorkenntnisse haben, werden vermutlich nicht so großen Spaß haben, wie diejenigen die regelmäßig Museen von Innen sehen oder diverse Exponate aus Medien kennen.

„Die ersten Spuren reichen bis ins Erdmittelalter. Die Stammesgeschichte der Enten beginnt vor mehr als 150 Millionen Jahren mit dem Urvogel Duckaeopteryx.“ und deshalb sieht man zu Beginn der Ausstellung z.B. eine Versteinerung, ein Fossil in Solnhofer Plattenkalk.

„ENTEN DAMALS WIE HEUTE“ ENTdecken die AusstellungsbesucherInnen, da man u.a. Exponate sieht, die an uralte archäologische Zeugnisse erinnern, so z.B. die Venus von Villenduck, Stein, H 140 mm.

„Diese Statuette aus der Altsteinzeit ist bisher als Symbol der Fruchtbarkeit gedeutet worden. Heutige Forscher halten sie jedoch für ein frühes Zeichen des bei Enten bis heute geltenden Schönheitsideals der Fettbürzelkeit.“

Jene Statuette ist eine Anspielung auf die Venus von Willendorf aus der jüngeren Altsteinzeit.

Ein vergnüglicher, kurzweiliger Streifzug quer durch Kultur und Geschichte bietet wahrlich die DUCKOMENTA, so mein persönlicher Eindruck.

Man sieht z.B. hinter Glas Dötzi, einen mumifizierten Leichnam (L 700 mm), der aus der Jungsteinzeit stammt. Die Mumie des Erpels gab das Gletschereis frei und erinnert an? Genau: Ötzi.

Die Trojanische Ente oder die Abbildung von Königin Duckfretete faszinieren genauso wie z.B. die Goldmaske des Agamedux, die Sphinx, aber auch die Mumie eines Anatiden oder Choenkännchen, die aus der Zeit zwischen 430-400 v Chri stammen.

Es locken viele Highlights, die man ENTdecken kann, da es ein augenzwinkerndes, humorvolles Wiedersehen mit bekannten Kunst- und Kulturobjekten von Weltrang zu sehen gibt. Man findet bekannte Bilder von Meistern wie Rembrandt, Leonardo da Vinci, Gustav Courbet, Jan Vermeer van Delft, aber auch z.B. von Claude Monet, Édouard Manet, Vincent von Gogh, Franz Marc oder z.B. Andy Warhol. Die neu interpretierten Exponate sind künstlerisch sehr anspruchsvoll gestaltet.

Das skandalträchtige Gemälde „Der Ursprung der Welt“ von Gustave Courbet aus dem Jahr 1866 wurde urkomisch neu interpretiert.

Sissi Fans kommen sogar in Wallung. Ein entzückendes Großformat ist ihr gewidmet. Die Ausstellung endet u.a. mit einer Abbildung von „Angie Duck“ mit der berühmten Raute der Macht.
:-)

http://www.duckomenta.de/

November 2015, © Corina Wagner

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Geschrieben von

Corina Wagner

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