Die „Pinocchio-Nase“ von Beatrix von Storch in der Fernsehsendung „Maybrit Illner“

Polittalk AfD hat mit ihrer Wortwahl ein "Stirntemperatur-Problem"

Bei diesem Beitrag handelt es sich um ein Blog aus der Freitag-Community.
Ihre Freitag-Redaktion

Was lernt man, wenn man den Polittalk „Maybrit Illner“ vom 15. Februar 2024 gesehen hat?

Manche werden sagen: „Die Storch ist super. Ich bin für die AfD.“

Dann haben sich diese Menschen wahrscheinlich nie Gedanken über das Bestreben dieser Partei gemacht, die von Rechtsradikalen seit Gründung für ein Ziel genutzt wird. Rechtsradikale agieren demokratiefeindlich und wollen die Demokratie abschaffen. Wer das Parteiprogramm der AfD gelesen hat, weiß was kommen wird, falls diese Partei regieren könnte. Nicht alle Wählenden der AfD haben ein rechtsextremes Weltbild und sind nur mit der individuell wahrgenommenen Gesamtsituation in Deutschland unzufrieden. Das ist allerdings die Krux an der ernstzunehmenden demokratiefeindlichen Entwicklung.

Lesen bildet. Auf die Wortwahl kommt es an. Wer kann, sollte über die einzelnen Personen recherchieren, die als Politikerinnen und Politiker die AfD öffentlich repräsentieren. Auffällig viele Mitglieder der AfD bedienen sich am Vokabular aus dem Dritten Reich oder verwenden die Rhetorik aus der Zeit des Nationalsozialismus. Doch wenn man den „Nazi-Sprech“ von früher nicht genau kennt, dann wird es heutzutage in Deutschland wieder düster, obwohl die Sonne scheint. Faschist Höcke benutzt gerne die Rhetorik und diese wird dann zur widerlichen Höcke-Formulierung, die sogar manchen Menschen gefällt. Beispiel: „Der Verwesungsgeruch einer absterbenden Demokratie wabert durchs Land.“ Zitat Björn Höcke.

Endlich beginnt am 18.04.2024 ein Hauptverfahren gegen Höcke am Landgericht Halle. Noch ist er Fraktionsvorsitzender im Thüringer Landtag. Er hat wie Beatrix von Storch ein Pinocchio-Nasen-Problem, ein ernstzunehmendes Stirntemperatur-Problem. Höcke wird das Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger und terroristischer Organisationen vorgeworfen. Er benutzte während einer Wahlkampfveranstaltung 2021 in einer Rede gegen Ende einen Teil aus einer verbotenen Losung der NSDAP aus der Sturmabteilung. Zitat Höcke am Ende seiner Rede „alles für unsere Heimat, alles für Sachsen-Anhalt, alles für Deutschland“.

Für manche hört sich diese Formel normal, völlig harmlos an. Strafbar ist das Verwenden der Sentenz „Alles für Deutschland“ in dieser Rede. Es ist richtig und wichtig, dass solche Naziformulierungen weiterhin strafbar bleiben und auch geahndet werden.

Recherchen kosten Zeit, aber wer will schon in seiner Freizeit recherchieren? Zumal das Internet auch Fakes anbietet. Wer soll dann noch wissen, was wirklichen wissenswert ist und der Wahrheit entspricht? Die KI wird auch immer besser. Nicht einfach. Dann gibt es noch diese Verschwörungsmärchen, die realistisch sein sollen. Die neuen Rechten können schon tolle Storys erzählen, die von Hass und Hetze geprägt sind.
Wer weiterhin in einer Demokratie leben will, sollte die AfD nicht wählen, aber auch besser nicht die neu gegründete BSW. Sonst gehört Deutschland vielleicht doch in einigen Jahren zu „Putins Reich“.

Vermutlich haben alle Politikerinnen und Politiker ein Stirntemperatur-Problem. Diese Angelegenheit gehört wohl einfach dazu, da Politikmachende unter diversen Umständen ein bisschen schwindeln müssen, quasi in Notsituationen ein wenig mehr flunkern müssen, weil es ihnen sinnvoll erscheint, ob nun aus eigenem Interesse oder zum Wohle der Allgemeinheit. Es soll tatsächlich Menschen in politischen Ämtern geben, die nie in solche Komplikationen geraten und können ungelogen ehrlich bleiben. Wenn einer politikmachenden Person dann dies eigentlich widerstrebt, diese winzige bis megagroße Flunkerei, dann muss sich dieser Mensch ja quasi auch selbst anlügen. Und dann passiert es. Im menschlichen Körper entsteht dann sofort ein kleiner Ausnahmezustand, was aber nicht jeder sichtbar mitbekommt. Die Stirntemperatur steigt. Dann gibt es noch dieses Nasenproblem, da ja auch die Nasentemperatur sinkt. Alles mehr oder weniger kompliziert, was da im Körper vorgeht. Vereinfachter auch ausgedrückt: Manche Politikerinnen und Politiker hätten sowas von einer „Pinocchio-Nase“, wenn sie alle verstehen, was die Autorin meint. Die jeweilige Nase an Politikmachenden würde extrem lang werden, wenn sie in der Öffentlichkeit reden.


Bei Menschen von der AfD z.B. ist die „Pinocchio-Nase“ besonders stark ausgeprägt, so würde die Wissenschaft bestätigen. Die Stirntemperatur steigt an, sobald eine Person lügt. Und in der Vorstellungskraft wird die Nase länger, dabei sinkt nur die Temperatur in dem jeweiligen Zinken. Die Stirnmessung soll noch besser funktionieren, als ein Lügendetektortest.

Wie stieg wohl die Stirntemperatur von Beatrix von Storch in dem Polittalk bei Maybrit Illner an? Gerade bei dem Thema Correctiv Recherchen hätte man mit einer Wärmekamera im Fernsehstudio messen sollen. Laut von Storch wurde bei dem Treffen in Potsdam nicht über „Deportation“ gesprochen. Hätte man die Pinocchio-Nase sehen können, dann hätte sich diese schlagartig nach vorne herausgeschoben und hätte die Wände vom Berliner Hauptstadtstudio durchbohrt. Stimmt‘s?

Die AfD-Politikern Beatrix von Storch sagte u.a. dazu: „Was die Menschen auf die Straßen gebracht hat in der Masse, hat es nicht gegeben. Das ist eine Kampagne, aber wissen Sie, dass ist…“

Von Storch durfte noch ihren Satz zu Ende bringen, aber es wurde nicht wirklich besser. Das Stirntemperatur-Problem blieb. Vielleicht liegt es bei B. von Storch auch an den familiären Wurzeln. Ihre Großväter wären bestimmt sehr stolz auf sie, wenn beide noch leben würden. Frau von Storchs Großvater mütterlicherseits war ab 1932 Reichsminister der Finanzen und blieb dies auch bis zum 2. Mai 1945. Nach Hitlers Tod wurde er, Johann Ludwig Graf Schwerin von Krosigk, noch leitender Minister in der geschäftsführenden Regierung Dönitz und auch Reichsminister des Auswärtigen. Von Krosigk wurde 1949 als Kriegsverbrecher verurteilt. Er schaffte sogar eine Notiz in Goebbels Tagebuch, Zitat: „Er ist zwar vor Beginn jeder Zuspitzung etwas zurückhaltend, bewährt sich dann aber zuverlässig. Dem Typ nach gehört er zu den Beamten, die wir in unserem Staat gut gebrauchen können.“

Und dann gab es noch den adeligen Großvater väterlicherseits Nikolaus Friedrich Wilhelm von Oldenburg. Er war Mitglied im Stahlhelm, Bund der Frontsoldaten zur Zeit der Weimarer Republik, ein Wehrverband, der am 25.12.1918 gegründet wurde. Diese Vereinigung galt als demokratiefeindlich und stand der Deutschnationalen Volkspartei (DNVP) nahe. Mitglieder vom Bund Stahlhelm stellten damals bei Parteiversammlungen der DNVP oftmals Saalschutz und dies bewaffnet. 1933 wurde ihr Großvater Nikolaus von Oldenburg in die SA integriert und schloss sich der NSDAP an. 1941 schrieb er an den „Reichsführer SS“ Heinrich Himmler: „Ich wäre ihnen sehr dankbar, wenn Sie mich kurz wissen lassen würden, ob grundsätzlich die Möglichkeit des Ankaufs größerer Güter im Osten nach Kriegsende für mich gegeben sein wird.“

Glaubte ihr Großvater 1941 an den Endsieg? Er starb 1968. Seine Enkelin Beate konnte ihn nicht mehr fragen. Sie wurde 1972 geboren.

Wäre Beatrix Amelie Ehrengard Eilika von Storch, geborene Herzogin von Oldenburg, in den vergangenen Jahren nicht schon so oft mit widerlichen Aussagen in der Öffentlichkeit negativ aufgefallen, aber. Dieses aber ist gefährlich, auch ihre Arbeit im Europaparlament schadet der Demokratie in Deutschland.

Nie wieder ist jetzt. Wer weiterhin in einer Demokratie leben will, sollte immer alles hinterfragen und seine Meinungsfreiheit nutzen.

Ich finde es immer noch großartig, dass es in Deutschland den Artikel 5 im Grundgesetz gibt. Ich liebe die Meinungsfreiheit und bin froh, dass ich in der BRD geboren wurde, in Freiheit aufwachsen durfte.

CoLyrik, 16.02.2024

Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.
Geschrieben von

Corina Wagner

Wer das Wort Alphabet buchstabieren kann, ist noch kein/e Autor/in. (C.W.)

Corina Wagner

Was ist Ihre Meinung?
Diskutieren Sie mit.

Kommentare einblenden