Kriegsmedien.

ARD-Sendung usw. Bin besorgt um Frieden. Militärleute wie Kujat sprachen gestern in einer ARD-Sendung (Beckmann) über den weiteren Ausbau militärischer Vorgehensweisen.

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Diese Leute der Kriegstalk-Shows in den Mainstreammedien drängen nach wie vor auf militärische Gewalt, obwohl sie sehen, dass mit den militärischen Strategien der letzten Jahrzehnte die ganze Welt in Flammen gestürzt wurde. Was haben Sie denn erreicht durch ihre Einmärsche in Irak und Afghanistan usw.? Alles ist eskaliert und Extremisten/innen verzeichnen Zulauf.

Alle Stimmen, die nach 9/11 ebenso wie heute zur Besonnenheit und friedlichen Wegen der Konfliktlösung rieten und raten, prallen an Politiker/innen, Medien und Militärs ab.

Eskaltaion ist der falsche Weg

Wäre der Westen nach 9/11 friedliche Wege gegangen, wären Verständigungswege gegangen worden und Konfliktlösungswege, dann hätte der Westen die Achtung der Mehrheit der Muslime/innen. Der Westen spricht eine eiskalte Sprache der Gewalt, setzte wegen den Terroranschlägen die halbe Welt mit Kriegen in Brand, unzählige Zivilisten/innen starben. Das alles brachte und bringt den Extremisten/innen nur Zulauf. Die Terroristen/innen erreichten genau, was sie wollten - aus Anschlägen wurden Kriege, der Westen wird als Aggressor wahrgenommen, verliert mehr und mehr jeden Rückhalt in der muslimischen Welt. Die Fundamentalisten/innen auf allen Seiten wurden gestärkt - islamistische Fundamentalisten/innen ebenso wie westliche christliche Fundamentalisten/innen, statt Konflikte gelöst. Die Terroranschläge 9/11 waren Verbrechen, die muslimische Welt hätte dem Westen garantiert Rückhalt geboten, die Verbrechen aufzuklären, statt aber die Beziehungen zur muslimischen Welt zu pflegen und Konflikte zu lösen wurde die Welt mit Anti-Terror-Kriegen überzogen und mit Grausamkeit wie Drohnenhinrichtungen ohne Prozesse, Todesstrafe, Folterlagern -- und es kam in den Kriegen zu unzähligen zivilen Opfer.

Antiterrorkriege und eiskalte Kriegsrhetorik gefährden die Beziehungen zu islamischen Ländern. Die muslimische Welt spricht eine andere Sprache als der Westen, es sind poetische Kulturen, die kühle und gewaltätige Sprache des Westens wirkt abstoßend. Es geht alles, einfach alles um Verständigung. Die Mehrheit der muslimischen Welt hätte den Westen geachtet und geliebt, hätten sich die abendländischen Kulturen nach 9/11, statt im Namen christlich-abendländischer Werte Kriege zu führen, auf das Herz ihres Glaubens, das die drei abrahamitischen Religionen verbindet besonnen: Verzeihen und Liebe. Der Westen hat wegen der Anschläge von einer kleinen Gruppe, die ganze Welt in Flammen und Kriege gestürzt, bombte, tötete mit Drohnen, folterte in Lagern. Damit erzeugten er Zulauf für Extremisten/innen.

Deeskalation ist gefragt

Es geht alles, einfach alles um Dialog, um interreligiöse und interkulturelle Verständigung und Konfliktlösung. Es geht um Deeskalation!

Es brennt außerdem an zu vielen Stellen zugleich, wenn die Beziehungen zu Russland, China und zur muslimischen Welt und zu den afrikanischen Kulturen usw. nicht verbessert werden, wenn nicht eine Wende einsetzt in Richtung Dialog, Verständigung und Konfliktlösung, wird es an zu vielen Stellen gleichzeitig eskalieren.

Medien handeln verantwortungslos!

In der Sendung wurden Aussagen getroffen, die kein Mensch mit Verantwortung, der/die sich mit Konfliktlösungsstrategien befasst hat, je treffen würde. Fatal sind die groben Aussagen, die nach noch mehr Gewalt schreien. Aussagen wie Bischöfe hätten gebeten - schickt Waffen. Fatal ist auch die Aussage, die den Versuch will, die muslimischen Gemeinden hier in unseren Gesellschaften parteiisch auf westliche Linie zu bringen – im Sinne einer westlichen Politisierung der Religion. Kein Mensch, der sich mit Konfliktlösungsstrategien befasst hat, würde so eine Aussage treffen. Damit wird es auch hier in Europa eskalieren, weil Konflikte in den muslimischen Gemeinden auf diesem Weg der Politisierung vorprogrammiert sind, Westpartei und Ostpartei. Wichtig wäre eine Aussage und wären Wege im Sinne von Konfliktlösungsstrategien, die nicht Partei ergreifen und auf Linie bringen, sondern auszusagen, uns interessiert die Meinung der Mehrheit der friedlichen muslimischen Gemeinden aus ihrer eigenen Sicht. Es ginge außerdem darum die vielfältigen und differenzierten Interessen der abrahamitischen Kulturen und Religionen im Dialog zu sehen, zu vermitteln, dann finden Extremisten/innen auch keinen Zulauf. Es ginge darum die Wunden auf allen Seiten zu sehen, Interessen differenziert zu sehen und Interessen zu vermitteln. Im Irakkonflikt ebenso wie mit Blick auf Afghanistan und Pakistan usw. und mit Blick auf den Israel- und Palästina-Konflikt. Es geht darum die Wunden auf allen Seiten zu sehen, Konflikte zu lösen, Brücken der Verständigung zu bauen. Es geht darum, aus dem Schema auszubrechen, nachdem jede Seite zwar die eigenen Opfer und Toten sieht, nicht aber auch die der anderen.

Bitte lasst uns die Wunden auf allen Seiten sehen und Kriege beenden. Wir müssen an den Punkt kommen, an dem der Krieg, die Gewalt auf allen Seiten diffamiert wird und Feinden/innen sich versöhnen und zu Freunden/innen werden. Es geht darum die Wunden auf allen Seiten zu sehen und Krieg zu überwinden, Frieden zu schaffen. Wir müssen an den Punkt kommen – und zwar jetzt, heute noch, an dem Verzeihen, Liebe und Verständigung und Versöhnung zwischen den abrahamitischen Religionen gelebt wird. Es geht darum aus Schwertern Pflugscharen zu machen.

Pazifismus und friedliche Wege der Konfliktlösung werden als naiv verschrien. Aber was tut Ihr, wenn es überall auf der Welt und auch hier eskaliert? Wenn der Krieg hier ist? Je weiter Konflikte eskalieren, desto später sie gelöst werden, desto schwerer werden sie zu lösen. Dann wenn Waffen sprechen überall auf der Welt und auch hier auf den Straßen, dann herrscht die Gewalt mit einer Eigendynamik, die nicht kontrollierbar ist, auch nicht von Talk-Showsesseln aus. Jedes Wort, das nicht der Konfliktlösung und Verständigung dient, ist ein verlorenes Wort, jeder Augenblick, der nicht der Konfliktlösung und Verständigung dient, ist ein verlorener Augenblick -- eine verlorene Chance. Bitte findet an die Tische der Verhandlung, jetzt. Wenn Konflikte nicht gelöst werden, eskalieren sie. Bitte kehrt um und geht Wege der Verständigung und Versöhnung -- Wege des Verzeihens und der Liebe – Wege des Friedens.

Liebe Grüße

Daniela Waldmann

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(Habe eigentliche Freitagpause, aber ich konnte nicht anders (nachdem ich die Sendung gestern sah) -- als schreiben)

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Dieser Beitrag gibt die Meinung der Autorin wieder. Die Autorin dieses Beitrags ist eine Frau, auch wenn in der Zeile darunter das Gegenteil behauptet wird. ;-)


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