Eine Stimme für die Flüchtlinge

Eurovision Song Contest Salvador Sobral könnte für Portugal die musikalische Europameisterschaft gewinnen. Seine Aufmerksamkeit nutzt er, um den Blick auf die Flüchtlingskrise zu richten.

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Kiew - Beim ersten Semifinale des Eurovision Song Contest hat sich Portugal zusammen mit neun anderen Ländern für das Finale am Samstag qualifiziert.

Portugal wird dieses Jahr von Salvador Sobral mit dem Song Amar Pelos Dois vertreten. Amar Pelos Dois ist nicht sehr typisch für den Eurovision Song Contest. Er ist ein entschleunigter Bossanova, der nicht von Feuerwerk, Laufbändern und Windmaschinen, sondern schlicht vom Gesang lebt: Sobrals Stimme ist es, die Amar Pelos Dois in fast schon unwirkliche Höhen treibt und womöglich in ganz Europa am Samstagabend die Wohnzimmer und Public-Viewing-Plätze für drei Minuten vor lauter Faszination verstummen lassen.

Bei der Pressekonferenz der Qualifikanten gab sich Sobral schlagkräftig. Im schwarzen Pullover mit der Aufschrift "S.O.S. Refugees" tritt er vor die Journalisten, um dann auch klar und deutlich darüber zu sprechen, wie unmenschlich die Schutzsuchenden an Europas Grenzen behandelt werden.

Viele Gerüchte haben sich im Vorfeld über den Gesundheitszustand des 27-jährigen herum versammelt. Auch die Frage, ob er überhaupt in Kiew auftreten könne, blieb für viele Beobachter unklar. Eine portugiesische Zeitschrift meldete von angeblichen Herzproblemen des Künstlers. Bestätigt ist jedoch nur, dass er vor einigen Monaten wegen einer Hernie operiert werden musste.

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Der Song Amar Pelos Dois wurde von seiner Schwester Luísa Sobral geschrieben. Beide sind durch die portugiesische Variante der Castingshow Idol bekanntgeworden.

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Geschrieben von

Daniel Koch

Schreibt über den Eurovision Song Contest, die Teilnehmer, die Länder und die TV-Shows

Daniel Koch

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