Am Tiefpunkt

Nord Stream 2 Der Fall Nawalny gefährdet den Fertigbau der Pipeline. Um den Konflikt zu entschärfen, braucht es mehr Transparenz
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 37/2020

Die deutsche Kanzlerin hat am 2. September mitgeteilt, der russische Oppositionelle Alexej Nawalny sei mit dem Nervengift Nowitschok vergiftet worden. Sie verlangte umgehend Aufklärung von der russischen Regierung, die verdächtigt wird, für den Anschlag verantwortlich zu sein. Ob das zutrifft oder nicht – die Art, wie Angela Merkel das Untersuchungsergebnis verkündete, ließ keinen Zweifel: Das deutsch-russische Verhältnis hat einen Tiefpunkt erreicht. Es ist höchste Zeit, einem neuen Kalten Krieg etwas entgegenzusetzen. Als erster wichtiger Schritt wäre eine gemeinsame Aufklärung des Sachverhalts auch deshalb geboten, weil dies womöglich darüber entscheidet, ob das Pipelineprojekt „Nord Stream 2“ Bestand hat. Der letz