„An Ukrainern werden häufig Lohnkosten gespart“

Interview Der Arbeitsvertrag nur mündlich abgeschlossen, das Geld kommt nie an: Bei dem Berater Sergey Sabelnikov häufen sich die Fälle von Migrant*innen, die ausgebeutet werden
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 15/2024
„An Ukrainern werden häufig Lohnkosten gespart“

Illustration: der Freitag, Porträt: Olivia Samnick

Um den Lohn geprellt oder in die Kündigung gedrängt: Zu Sergey Sabelnikov von der arbeitsrechtlichen Beratungsstelle IQ Service Faire Integration kommen Ukrainer*innen und Migranten aus anderen Ländern, die von ihren Arbeitgebern ausgenutzt wurden. Die Probleme, die sie schildern, ähneln sich dabei sehr. Steckt dahinter ein System?

der Freitag: Herr Sabelnikov, seit Frühjahr 2022 sind über eine Million Ukrainer*innen nach Deutschland gekommen. Viele davon haben mittlerweile einen Job. Wer kommt zu Ihnen?

Sergey Sabelnikov: Wer sich bei mir meldet, hat bereits einige Missstände erlebt. Zunächst waren es vor allem Geflüchtete aus Syrien, Afghanistan, Somalia und den Maghreb-Ländern. Das hat sich seit Beginn des Angriffskrieges auf die Ukraine d