„Fotos allein reichen nicht“

Interview Der britische Fotograf Mark Neville arbeitete seit 2015 immer wieder in der Ukraine, inzwischen lebt er dort. Er hatte die Hoffnung, mit seinen Bildern verhindern zu können, was jetzt bittere Realität wurde. Wir erreichen ihn in Lwiw
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 09/2022

Der Titel klingt wie eine Losung von gestern: Stop Tanks With Books. Man darf sich davon nicht täuschen lassen: Mark Nevilles Fotoband hat sich durch den Überfall Russlands auf die Ukraine keineswegs erledigt. Im Gegenteil lassen die Ereignisse der letzten Tage die Beobachtungen in diesem Buch umso hellsichtiger erscheinen. Im Rahmen eines soziografischen Projekts kam Neville das erste Mal in die umkämpften Regionen des Donbass und machte Aufnahmen von Menschen und ihrem Leben auf beiden Seiten der Barrikaden. Ergänzt um Texte, die einerseits Alltagserlebnisse wiedergeben und sich andererseits mit Fragen der wechselnden nationalen Identitäten befassen, zeichnet der Band das Bild eines Kriegs, der nicht erst letzte Woche begann. Nevilles Augenmerk gilt insbesondere