Comiczeichnerin Anke Feuchtenberger: „Wir sind alle Schleim“

Im Gespräch Ein Dorf im Osten von den 1960ern bis zu den 90ern: Anke Feuchtenberger erzählt in „Genossin Kuckuck“ anders davon
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 35/2023
„Ich lese auch selbst nicht so gerne, was irgendjemand in dritter Generation recherchiert und gar nicht erlebt hat“
„Ich lese auch selbst nicht so gerne, was irgendjemand in dritter Generation recherchiert und gar nicht erlebt hat“

Abbildung aus dem besprochenen Band „Genossin Kuckuck“

Anke Feuchtenberger gilt mit ihrem so surrealen wie einfallsreichen Stil als die wichtigste Comiczeichnerin Deutschlands – und legt jetzt mit Genossin Kuckuck ihr fast 500 Seiten starkes Opus magnum über ein Aufwachsen in der DDR vor, an dem sie 13 Jahre gearbeitet hat.

der Freitag: Frau Feuchtenberger, woher kommt Ihre Faszination für sprechende Schnecken, Wölfe in Frauenkleidung, Riesenpilze, Schleim und Plasma?

Anke Feuchtenberger: Meine Vorfahren waren Förster und Jäger und alle sehr stark mit dem Wald verbunden. Die ganze Welt der organischen Natur hat mich ab frühester Kindheit sehr beschäftigt, es hatte etwas unglaublich Tröstliches und war oft wie ein Wiedererkennen. Als Kind ist man grundsätzlich erst einmal sehr akzeptierend, da gi