Der Kommunismus ist …?

Fragebogen Cornelia Poletto möchte Amazon nicht verteufeln und am liebsten satt, kurz und schmerzlos sterben
Ausgabe 29/2020
Der Kommunismus ist …?

Illustration: der Freitag

Beim berühmten Heinz Winkler lernte die Fernsehköchin Cornelia Poletto ihr Handwerk. Wie gut Artischocke zu geschmorter Lammschulter schmeckt, erklärt die Hamburgerin im bei Gräfe und Unzer erschienenen neuen Kochbuch Echt Poletto.

Was mögen Sie an Angela Merkel?

Ich schätze ihre Besonnenheit. In der Ruhe liegt die Kraft.

Welche linke Politikerin, welchen linken Politikerbewundern Sie?

Meine Begeisterung für Politiker hält sich eher in Grenzen.

Würden Sie gerne öfter Fahrrad fahren?

In den vergangenen Wochen ist mir das tatsächlich gelungen! Wir hatten während des Lockdowns einen Lieferservice aus dem Boden gestampft und ich habe das Essen persönlich ausgefahren. Allerdings muss ich gestehen: Mir wurde ein E-Bike zur Verfügung gestellt.

Welches Auto gefällt Ihnen am besten?

Mein alter Mini Innocenti von 1971. Das Beste: Ich kann ihn mit wenigen Handgriffen in eine kleine mobile Bar verwandeln.

Wann sind Sie zuletzt U-Bahn gefahren?

Vor circa einem Jahr, als ich mir an einem Killerkantstein einen Platten gefahren hatte.

Zahlen Sie eigentlich gern Rundfunkgebühren?

Na klar! Die bezahlen ja auch mich – als Fernsehköchin u. a. im öffentlich-rechtlichen Fernsehen.

Halten Sie es für möglich, dass die ganze Welt eine Fiktion ist?

So wie in der Truman Show? Es gibt Situationen, in denen möchte ich das am liebsten glauben.

Wer oder was hätten Sie gerne sein mögen?

Jemand mit einem Talent für Akrobatik, Stepptanz oder so.

Ihr Leben wird verfilmt. Welcher Schauspieler / welche Schauspielerin sollte das tun?

Ich mag Reese Witherspoon. Sie ist genauso klein und blond wie ich. Oder Lady Gaga.

Wie viele Apps sind auf Ihrem Smartphone?

82. Darunter WeChat, um mit meinem Team in Shanghai zu kommunizieren. Die Chinesen regeln einfach alles über WeChat.

Töten Sie Insekten?

Bremsen, die sich während eines Ausritts an meinem Pferd festbeißen wollen, ehrlich gesagt, schon manchmal ...

Wenn Sie eine Zeitmaschine hätten, in welches Jahrhundert würden Sie reisen?

Zurück in die 70er/8oer, direkt in den Tourbus der Rolling Stones.

Sollte man Gehälter öffentlich machen?

Für das Sichtbarmachen ungleicher Gehälter von Männern und Frauen bei gleicher Leistung wäre das sicherlich interessant.

Der Kommunismus ist …?

… eine Utopie.

Haben Sie geweint, als die Berliner Mauer fiel?

Wenn ich die Bilder von damals sehe, könnte ich heute noch heulen. Ob ich damals geweint habe, weiß ich gar nicht so genau.

Sollte der Kapitalismus überwunden werden?

Für eine gute Alternative – ja.

Kaufen Sie bei Amazon?

Ich habe mit meinem Partner Zwilling gerade eine neue Pfanne entwickelt, die es exklusiv bei Amazon zu kaufen gibt, also gehöre ich nicht zu denen, die Amazon verteufeln.

Waren Sie schon mal auf einer Demonstration?

Tatsächlich noch nie.

Wo haben Sie zuletzt Urlaub gemacht?

Der letzte größere Urlaub war in Miami Beach. Der Funke ist nicht so übergesprungen.

Was schätzen Sie an der chinesischen Kultur?

Ich mag es, dass die Chinesen ihr Essen in die Mitte des Tisches stellen und dann alle von allem probieren dürfen. Zumindest war das vor Covid-19 so. Und ich liebe chinesisches Porzellan!

Haben Sie schon einmal einen Abend mit einem Flüchtling verbracht?

Ein Freund der Familie ist in den siebziger Jahren aus Mecklenburg-Vorpommern in den Westen geflohen. Als Kind fand ich seine Geschichte einfach nur wahnsinnig spannend – erst später wurde mir klar, welche Gefahr er auf sich genommen hatte.

Sind einige Ihrer besten Freunde Muslime?

Ja, allerdings leben sie ihren Glauben nicht sehr streng.

Ihr Lieblingsfilm?

Mein All-Time-Favourite: Ratatouille. Eine Ratte, die als Küchenchef die Pariser Gastro-Szene erobert – einfach nur köstlich.

Ihr(e) Lieblingsmaler/-in?

Ich mag die Hamburger Künstlerin Julia Thesenfitz sehr gerne. Erst kürzlich habe ich ein wunderbares Gemälde mit Namen Gurke Blau von ihr gekauft.

Welche Ausstellung haben Sie zuletzt besucht?

Die jungen Jahre der Alten Meister – Baselitz, Richter, Polke, Kiefer.

Wo ist Ihr Zuhause?

Seit vielen, vielen, vielen Jahren ist das Eppendorf. Ich wohne zwar in einem anderen Stadtteil Hamburgs, aber Eppendorf war schon immer die Heimat meiner Restaurants. Und deswegen fühle auch ich mich hier zu Hause.

Wie möchten Sie sterben?

Satt, kurz und schmerzlos.

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