Der Kampf um die Nachfolge von Boris Johnson ist voll entbrannt

Großbritannien Mit dem Abgang ihres Premierministers Boris Johnson können die Tories kaum mehr vom Brexit-Bonus zehren. Die Konservativen müssen sich dringend um neue Wähler:innen kümmern
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 28/2022
Er war früher übrigens mal Journalist, als Praktikant gefeuert für Fake News
Er war früher übrigens mal Journalist, als Praktikant gefeuert für Fake News

Foto: Justin Tallis/AFP/GETTY IMAGES

Niemand kann behaupten, eine Tory-Schlammschlacht sei nicht unterhaltsam. Da wird schon mal ein Kollege als „verräterischer Bastard“ bezeichnet, ein anderer als „Schlange“. „Es wird ein Blutbad werden“, sagt Kulturministerin Nadine Dorries voraus. Damit dürfte sie recht haben, aber der derzeit giftige Ton bedeutet nicht, dass es zwischen den Anwärtern auf die Nachfolge von Boris Johnson besonders gravierende Meinungsverschiedenheiten gibt. Was die politische Stoßrichtung angeht, jedenfalls nicht. Der höchst uninspirierte Rechtspopulismus der zurückliegenden Jahre wird wohl weiter bedient, wenn die Personalentscheidung am 5. September gefallen ist.

Der Abgang des Premierministers hat bei einem Großteil der Briten zunä