Die mit der roten Linie

Porträt Franziska Giffey will Regierende Bürgermeisterin von Berlin werden und zwinkert dafür in Richtung CDU und FDP
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 38/2021
Erst hat Giffey den Doktortitel wegen ihrer Plagiate verloren. Jetzt gewinnt sie womöglich eine Wahl, indem sie betont, gewiss keine Intellektuelle zu sein
Erst hat Giffey den Doktortitel wegen ihrer Plagiate verloren. Jetzt gewinnt sie womöglich eine Wahl, indem sie betont, gewiss keine Intellektuelle zu sein

Foto: Imago Images

Franziska Giffey steht auf einem Sportplatz im Berliner Westen und zwinkert fröhlich in die Runde. Eine Woche fehlt noch bis zur Abgeordnetenhauswahl, die sie ins Rote Rathaus bringen soll. Rot ist auch das Trikot des hier trainierenden 1. FC Wilmersdorf, das sich die SPD-Spitzenkandidatin kurzerhand über ihr Kleid gezogen hat. Giffey schnappt sich das Mikrofon. „Isset nich’ ’ne tolle Truppe?“, ruft sie strahlend. „Gaaaanz toll!“

Die „tolle Truppe“, das sind die versammelt hinter der 43-Jährigen stehenden Berliner SPD-Kandidaten mit sogenanntem Migrationshintergrund. Für Giffey ist es eine gute Gelegenheit, sich als Förderin von Berliner Vielfalt zu inszenieren. Als die Lautsprecheranlage ausfällt, redet sie ohne