Die Niederlage von Labour und Jeremy Corbyn in Großbritannien hat das Momentum der radikalen Linken schwer erschüttert – zugleich aber steht der Kapitalismus unter starkem Beschuss, vor allem von unerwarteter Seite her und vor allem in den USA, wo es auf die Vorwahlen zu den Präsidentschaftswahlen 2o20 zuläuft. Milliardäre, Konzernbosse und sogar die der Finanzindustrie gewogene Presse haben mit Intellektuellen und Anführern lokaler Gemeinschaften geradezu eine Symphonie von Vorwürfen erhoben, die auf die Brutalität, Grobheit, Unhaltbarkeit des gegenwäritgen Rentier-Kapitalismus hinweist. „Das Geschäft kann nicht wie gewohnt weitergehen“, scheint selbst in den Vorstandsetagen der mächtigsten Konzerne ein Gefühl zu sein, das derzeit sehr in Mode ist.
Von lustlos bis lächerlich
Zunehmend gestresst und einigermaßen schuldbeladen fühlen sich Ultra-Reiche bedroht von der erdrückenden Unsicherheit und Prekarität, in welche die Mehrheit abrutscht. Wie Karl Marx vorhergesagt hat, bilden sie eine übermächtige Minderheit, die sich als regierungsunfähig gegenüber polarisierten Gesellschaften erweist – unfähig, denjenigen eine verlässliche Existenz zu garantieren, die keine Vermögenswerte besitzen. Verbarrikadiert in ihren „Gated Communities“, befürworten die Klügeren unter diesen Uber-Reichen einen neuen „Stakeholder-Kapitalismus“ und fordern sogar höhere Steuern für ihre Klasse. In der Demokratie und im Umverteilungsstaat erkennen sie die bestmögliche Versicherungspolice für sich selbst. Gleichzeitig befürchten sie, dass es in der ihrer Klasse begründeten Natur liegt, sich die Versicherungsbeiträge zu sparen...
Die vorgeschlagenen Gegenmittel reichen von lustlosen bis zu lächerlichen. Die Forderung an die Vorstände, nicht nur Aktionärsgewinne im Blick zu haben, wäre wunderbar, wäre da nur nicht dieser Umstand, dass allein die Aktionäre über die Vergütung und die Amtszeit der Vorstände entscheiden. Ebenso wäre der Ruf nach einer Begrenzung der exorbitanten Macht der Finanzwelt großartig, gäbe es da nicht noch eine weitere unbequeme Tatsache: Die meisten Unternehmen werden von Finanzmarktakteuren getrieben, die im Besitz des Großteils von deren Aktien sind.
Sich dem Rentier-Kapitalismus entgegenzustellen und Unternehmen zu formen, für die soziale Verantwortung mehr als ein Marketing-Gag ist, erfordert nicht weniger als eine Neufassung des Gesellschaftsrechts. Um die Ungeheuerlichkeit dieses Unterfangens zu erkennen, hilft es, zu dem Punkt in der Geschichte zurückzukehren, an dem handelbare Aktien den Kapitalismus zur Waffe gemacht haben – und uns zu fragen: Sind wir bereit, diesen „Fehler“ zu korrigieren?
Wir schreiben den 24. September 1599. An diesem Tag wurde in einem Fachwerkgebäude vor Moorgate Fields, unweit des Ortes, an dem Shakespeare um die Vollendung seines Hamlet rang, eine neue Art von Unternehmen gegründet, dessen Besitz in winzige Stücke zerlegt wurde, die wie Silberstücke frei gekauft und verkauft werden konnten. Der Name? Die East India Company.
Die die Freiheit verhöhnen
Handelbare Aktien haben die Geschichte angeheizt. Sie ermöglichten es privaten Unternehmen, größer und mächtiger als Staaten zu werden. Die verhängnisvolle Heuchelei des Liberalismus bestand darin, die tugendhaften Metzger, Bäcker und Brauer aus der Nachbarschaft abzufeiern, um dahinter die schlimmsten Feinde des freien Marktes zu verteidigen: Firmen wie die East India Company, die keine Nachbarn kennen, keine Moral und kein Gefühl respektieren und vor nichts zurückschrecken, um Preise festzulegen, Konkurrenten zu verschlingen, Regierungen zu korrumpieren und die Freiheit zu verhöhnen.
Dann, gegen Ende des 19. Jahrhunderts, entstand eine Allianz aus Elektromagnetismus und Aktiengesellschaft, um die Welt des real existierenden Kapitalismus zu schaffen. Als die ersten vernetzten Mega-Unternehmen wie Edison, General Electric oder Bell gegründet wurden, ging der durch marktfähige Aktien freigesetzte Geist noch einen Schritt weiter: Da weder die existierenden Banken noch die Investoren genug Geld hatten, um sich in die vernetzten Mega-Firmen hinein zu pflügen, entstand die Mega-Bank – ein globales Kartell von Banken und Schattenfonds mit jeweils eigenen Aktionären.
Eine beispiellose Neuverschuldung wurde so zu einem Hebel, der Werte aus der Zukunft in die Gegenwart transferiert, in der Hoffnung, genügend Gewinn zu erzielen, um die Zukunft zurückzuzahlen. Mega-Finanzierung, Mega-Equity, Mega-Pensionsfonds und Mega-Finanzkrisen waren die logische Folge. Die Crashs von 1929 und 2008, der Aufstieg der Facebooks, der Googles und der Amazons – worauf unter anderem eben jene heutige Unzufriedenheit mit dem Kapitalismus beruht – wurden unausweichlich.
Kein Kuschelkapitalismus
In diesem System, für das etwa die „liberale Demokratie“ nicht mehr als eine belächelte Etikette ist, sind die Rufe nach einem Kuschelkapitalismus eine Beleidigung der Logik und nicht mehr als eine Modeerscheinung – vor allem in der Realität nach 2008, die die totale Kontrolle der Gesellschaft durch Mega-Firmen und Mega-Banken bestätigte. Wenn wir nicht bereit und willens sind, das Gesellschaftsrecht umzuschreiben, das die 1599 erstmals entfesselten handelbaren Aktien verbietet, werden wir nichts Nennenswertes an der Verteilung von Reichtum und Macht ändern, die manche Reichen und Mächtigen im zurückliegenden Jahr 2019 geschmäht haben.
Die Demokratie braucht ein Verbot handelbarer Stimmrechte, um funktionieren zu können. Etwas Ähnliches gilt für den Besitz von Unternehmen. Wie das funktionieren kann? Stellen Sie sich vor, dass für Aktien dasselbe gilt wie für Stimmen bei einer Wahl: dass sie weder gekauft noch verkauft werden können. So wie Erstsemester bei ihrer Anmeldung einen Bibliotheksausweis erhalten, so erhalten neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei ihrem Einstieg in ein Unternehmen eine einzige Aktie, die eine einzige Stimme gewährt, die sie bei den Abstimmungen aller Mitglieder abgeben können, die über alle Angelegenheiten des Unternehmens entscheiden – von Management- und Planungsfragen bis hin zur Verteilung der Nettoeinnahmen und Boni unter den Kolleginnen und Kollegen.
Köstlich langweilig und stabil
Plötzlich macht der Unterschied zwischen Profit und Lohn keinen Sinn mehr; Unternehmen werden geschrumpft, was den Wettbewerb am Markt befördert. Bei der Geburt eines Kindes eröffnet die Zentralbank automatisch einen Treuhandfonds oder ein persönliches Kapitalkonto, der bzw. das regelmäßig mit einer bedingungslosen Grund-Dividende gefüllt wird. Wenn das Kind zum Teenager wird, legt die Zentralbank ein kostenloses Girokonto an.
Die Arbeitnehmer bewegen sich frei von Unternehmen zu Unternehmen und tragen ihr Treuhandkapital mit sich, das sie kommerziell entweder an das Unternehmen, in dem sie arbeiten, oder an andere verleihen können. Da es keine Aktien gibt, die man mit massivem fiktivem Kapital aufladen kann, wird die Finanzierung automatisch köstlich langweilig – und stabil. Die Staaten senken alle persönlichen Steuern und Umsatzsteuern und besteuern stattdessen nur noch Unternehmenseinnahmen, Grundstücke und Aktivitäten, die dem Gemeingut schaden.
Das ist fürs Erste genug Vorstellungskraft. Es geht darum, die Ungeheuerlichkeit dieses Vorhabens anzuerkennen, aber auch die wundersamen Möglichkeiten einer wirklich liberalen, postkapitalistischen, technologisch fortschrittlichen Gesellschaft aufzuzeigen. Diejenigen, die sich weigern, sich das vorzustellen, werden zwangsläufig der Absurdität zum Opfer fallen, auf die mein Freund Slavoj Žižek hingewiesen hat: Eher dazu bereit zu sein, das Ende der Welt zu ergründen, als sich das Ende des Kapitalismus vorzustellen.
Kommentare 28
das unbehagen im k-system zeitigt kuriose exit-strategien:
"die vorgeschlagenen gegenmittel reichen von lustlosen bis zu lächerlichen".
hier also der vorschlag, eine aktionärs-demokratie mit non-konvertiblen
anteil-scheinen zu betreiben.....
Anderes als die meisten linksliberalen Salonlinken hat die herrschende Klasse erkannt, daß ihre Zeit abgelaufen ist. Sie rüsten sich für den Niedergang.
Tun wir alles, den Niedergang dieser Klasse zu beschleunigen, sie werden nicht mehr gebraucht.
Der gute Yanis hat manchmal Lichtblicke, weil er auf du und du mit dieser Klasse ist......aber er ist aber einer von uns
Alle konstruktiven Ideen von Allen sollten Willkommen sein, so auch von Herrn Varoufakis. Danke für den Gastbeitrag !
oh herr, laß uns in diesem jahrzehnt
licht-blicke von irr-lichtern zu unterscheiden wissen!
Ihre Kommentare sind entbehrlich. Bitte sprechen Sie mich nicht mehr an, danke
gut daß Sie hier nicht die macht haben,
ohne wider-spruch Ihre "nieder-gänge", zeit-abläufe
usw. zu dekretieren und "wir"-denk-weisen zu immunisieren.
eine persönliche ansprache lag/liegt mir auch fern.
es geht um das, was Sie hier(wie manch andere(r) auch),
als meinung weiter-geben wollen.
jetzt muss das diesen reichen nur noch jemand (gewaltfrei) verklickern, und die müssen dann nur noch mehrheitlich zustimmen, d.h. dem abbau ihrer privilegien und der umfänglichen verringerung ihres sozialen status zustimmen, also jede menge eigentum und macht abgeben.
vielleicht schafft das ja YV.
"Der zentrale Konflikt unserer Zeit ist der Krieg zwischen arm und reich. Meine Klasse, die reiche Klasse, hat diesen Krieg begonnen. Und meine Klasse wird diesen Krieg auch gewinnen".
(Warren Buffet, Gedächtniszitat eines Interviews in der New York Times)
die abschöpfende klasse führt bis jetzt keinen krieg,
sie gewinnt durch den lauf der dinge....
da ist nichts heroisches oder tragisches auf deren seite.
Es wäre auch ziemlich dumm von der überlegenen Seite, den Krieg zu den Bedingungen und innerhalb der Grenzen der Möglichkeiten der unterlegenen Seite zu führen.
Buffet spricht nicht umsonst von "finanziellen Massenvernichtungswaffen".
Die herrschende Klasse hat in ihren Krieg gegen uns ziemlich viele dumme Helfer von Leuten, die von sich glauben, sie seinen links. Warren Buffet kann sich freuen, er ist zu alt ist, um noch den Niedergang seiner völlig überflüssige Klassen zu erleben
Was glauben Sie, Bella, wieviele von uns saturierten Wohlstandsdeutschen von mittlerem Einkommen haben wohl tatsächlich noch das Wissen und die Fähigkeiten, um zu überleben, wenn die Banken einfach mal für ein Jahr die Konten schließen? Wie schnell bekommt Ihre Revolution dann ein funktionierendes Versorgungssystem parallel zum bestehenden und gegen den Widerstand des Staates hin?
Ich wollte dem Polit-Popstar Varoufakis zuliebe den Artikel lesen, musste aber bereits nach dem linksdogmatischen Wutbürgergeschnaufe im ersten Artikel Zeilen überspringen und bei der Erwähnung, Marx hätte irgendetwas richtig vorausgesagt, lachend, aber auch ein wenig enttäuscht abbrechen. Es ist dieses ewig gleiche linke Deppen-Geblubber, das auch Corbyn zu recht in die Wahlpleite getrieben hat, und das keinerlei Antwort auf unsere Zukunftsfragen bietet. Bitte alles zurück auf Anfang, Herr Varoufakis und ich schwöre, ich werde auch den nächsten Beitrag von Ihnen zu lesen versuchen.
Was bella 1956 voellig uebersieht ist:
Wenn Warren B. mit 109 an der Dialyse, Lungenpumpe und Herz von einem Jungen (16 Jahre alt, die dubiose Herkunft lassen wir mal aussen vor) aus Neu Guinea haengt, kann er uns, und so meint es W.B., zur Not mal die Kampfhunde des Kapitals vorbeischicken.
Das könnte er vermutlich, aber auf seinem Einflusslevel gibt es subtilere Methoden.
Beeindruckende Roboter, noch ein bisschen limitiert durch die Batterieen. In drei, vier Jahren nicht mehr.
Mein lieber Lethe,
zum Glueck springen wir ja eh bald in die Kiste :-)
.... und muessen das Elend nicht mehr wirklich erleben, wenn die Orbans, Erdogans und wie sie immer heissen den Scheiss auf kritische Denker wie du und ich, die wenigstens noch einen moralischen Kompass haben, LOSLASSEN...
Was wir heute im Internet finden ist militaerisch 10 Jahre alt, den neumodischen Kram kennen wir noch gar nicht...
Das mit dem anderen Planeten suchen und finden zieht sich fuer die Eliten noch 200 Jahre hinaus, transporttechnisch, da musst du daheim erst mal mit dem Besen durchkehren...
Und wie so oft: Schwarz und Weiß. Grautöne und gar Farben: gibt es nicht. (Manchester)-Kapitalismus oder Sozialismus/Kommunismus. NICHTS dazwischen kann oder darf sein, weil ich es nicht sehen will. Die reine Lehre...Weder Manchester-Kapitalismus ("Kapitalismus pur") noch Sozialismus haben bisher breiten Gesellschaftsschichten viel Glück und Zufriedenheit gebracht - oder übersehe ich ein historisches Vorbild von Dauer?
Wege dazwischen schon. Ja, ja, die Kommentaren-Community hier wird es schonmal gelesen haben können an anderer Stelle - aber bisher kenne ich keinen besseren Weg als die Balance dazwischen - nennen wir es ruhig "soziale Marktwirtschaft". Und JA, leider ist auch dies nicht perfekt - aber der TYPISCHE Arbeiter/Angestellte in Deutschland, dem ging es in keinem System besser als in diesem.
Zumindest erlaubt es dieses System, von einer Schicht in die andere zu wechseln, hoch und runter. Beispiele gibt es en masse.
Ist damit alles perfekt, anstrengunslos und gerecht? NEIN. Auch hier gilt es immer wieder, auf Dauer, "richtig" zu balancieren, die Interessen abzuwägen, mit jedem neuen Schritt vorwärts die Balance zu halten...
na ja, ein paar Jährchen haben wir wohl noch^^ und der Krieg kann schneller kommen, als man denkt^^ aber ernsthaft besorgt bin ich nicht, Selbstmord ist eine jederzeit verfügbare Option
in 200 Jahren bekäme eine geeinte Menschheit vielleicht eine dauerhafte Niederlassung auf dem Mars hin. Planeten außerhalb des Sonnensystems sind noch auf Jahrtausende illusorisch
Endlich einmal ein Vorschlag, der das Bedingungslose Grundeinkommen (BGE) nicht an (politisches, also volatiles) Geld bindet, sondern an reale Werte, aus welchen jeder Mensch im Prinzip die gleiche Rente bezieht.
Allerdings bleibt auch Varoufakis an gesellschaftlich geschaffenen, geldhaltigen Werten hängen: An gleichmässig auf alle Menschen verteilten und nicht handelbaren Aktien. Gedanklich ein guter Schritt; aber ein ungenügender, solange der Zugang zu den Lebensressourcen nicht ebenfalls gleichmässig verteilt wird: Als für alle virtuell gleichwertiger, lebenslang unverlierbarer Nutzungsanspruch an Erdoberfläche und allem, was sich darunter und darüber befindet.
Eine derart gerecht gestaltete Grund-Rente darf und soll sogar handelbar sein, so dass jeder auf einem für alle Teilnehmer geregelten Markt seinen virtuellen Anspruch real dort einlösen kann, wo es ihm behagt, allein oder mit andern zusammen. Wer weniger beansprucht, als ihm zusteht, erhält nebst dem kostenlosen Nutzungsrecht eine Differenzzahlung, also ein an Grund gebundenes Einkommen, gespeist aus den Differenzzahlungen jener, die für sich mehr beanspruchen. Gekoppelt mit Varoufakis Aktienidee wird das zu einem enormen Motor positiver gesellschaftlicher Entwicklung.
Warum es entscheidend ist, nicht nur den gesellschaftlich geschaffenen Reichtum gerecht zu verteilen, sondern auch den natürlichen Reichtum, wird in einem Interview deutlich, das Varoufakis vor der Abstimmung über das BGE in der Schweiz gegeben hatte – https://www.facebook.com/acTVism/videos/1432769856809105 . Darin betont er, dass die reiche Schweiz die einmalige Chance habe, die Idee umzusetzen, während dies für sein armes und ausgebeutetes Griechenland kaum möglich sei. Aber man stelle sich vor, was sich entwickeln würde, wenn die begehrten landschaftlichen Schönheiten nicht mehr von internationalen Tourismuskonzernen und die Ressourcen des Meeres nicht mehr von Fischereiindustriellen ausgebeutet und zerstört werden könnten, weil jede/r Griech/in über die Nutzung der natürlichen Reichtümer des Landes gleichermassen mitbestimmen würde. Aus der Fischerei und aus der Landwirtschaft wissen wir, dass kleine lokale Produzenten sich bei der Nutzung der Ressourcen im Durchschnitt weit vernünftiger verhalten, weil sie ihre Lebensgrundlage, an die sie gebunden sind, nicht zerstören wollen.
com-parte.net
"den neumodischen Kram kennen wir noch gar nicht" (Biene)
Ein KI-Spezialist berichtete vom militärischen Vorlauf zwischen zwanzig bis vierzig Jahren, bevor eventuell deren elektronische Teile für zivile Projekte zur Verfügung stehen und Anwendung finden.
Also, die modernsten Entwicklungen der sog. Künstlichen Intelligenz, die heute Vorrangig der elektronischen Waffenproduktion der führenden Militärs zur Verfügung stehen, dürften erst in den Jahren von 2040 bis 2060 (teilweise) für die zivile Produktion ihre Anwendung und Verbreitung finden.
„Sogar Reiche fühlen sich bedroht“, so auch heute im weltweiten Kapitalfaschismus!
Indoktrination statt Information für das Wert und Mehrwert schöpfende (meist lohnabhängige) werktätige Volk.
Auch die vorgeblich alternativen Kapitalisten und Milliardäre sind vorrangig am Erhalt ihrer Macht und Herrlichkeit interessiert. Dafür sind sie auch, ebenso wie die sog. Konservativen, an modernsten wissenschaftlich-tiefenpsychologischen Entwicklungen interessiert, um das Massenbewusstsein der Bevölkerung unter dauerhafter Kontrolle zu behalten.
»In den vergangenen Jahrzehnten wurde die Demokratie in einer beispiellosen Weise ausgehöhlt. Demokratie wurde durch die Illusion von Demokratie ersetzt, die öffentliche Debatte durch ein Meinungs- und Empörungsmanagement, das Leitideal des mündigen Bürgers durch das des politisch apathischen Konsumenten.
Wahlen spielen mittlerweile für grundlegende politische Fragen praktisch keine Rolle mehr. Die wichtigsten politischen Entscheidungen werden von politisch-ökonomischen Gruppierungen getroffen, die weder demokratisch legitimiert noch demokratisch rechenschaftspflichtig sind.
Die destruktiven ökologischen, sozialen und psychischen Folgen dieser Form der Elitenherrschaft bedrohen immer mehr unsere Gesellschaft und unsere Lebensgrundlagen. –
Rainer Mausfeld deckt die Systematik dieser Indoktrination auf, zeigt dabei auch ihre historischen Konstanten und macht uns sensibel für die vielfältigen psychologischen Beeinflussungsmöglichkeiten.« – Vgl.*
* Rainer Mausfeld: Warum schweigen die Lämmer? Wie Elitendemokratie und Neoliberalismus unsere Gesellschaft und unsere Lebensgrundlagen zerstören. Westend Verlag 2018/2019.
Vgl. Wilhelm Reich: Die Massenpsychologie des Faschismus. Fischer Verlag 1979. Ungekürzte Ausgabe.
05.01.2020, R.S.
Rechtliches Verbot des Aktienhandels. Jeder erhält eine Aktie. (Varoufakis)
Er war Finanzminister, er hätte es machen können, er hatte doch die Macht. Oder ?
Warum machen auch linke Parteien in Regierungsverantwortung oft prokapitalistische Politik ? Nicht nur wegen Lobbyismus oder Korruption.
Antwort: Die Übernahme einer Regierung bedeutet nicht die Übernahme der wirklichen Macht. Die Macht liegt jenseits des bürgerlichen Staates.
"Bürgerlich": der Staat und seine Projekte werden wesentlich von globalen Kapitalinvestoren (Staatsverschuldung) finanziert. Unternehmen können außer Landes gehen (dagegen helfen Kapitalverkehrskontrollen), in den Investitionsstreik treten u.a. Die Kapitaleigner können nicht abgewählt werden aber Politiker.
Warum hatten Sie keine Kapitalverkehrskontrollen eingeführt, Herr Varoufakis ?
Es ist also kein rein rechtliches Problem. Siehe auch Nicos Poulantzas, Staatstheorie.
Die versierten Strategen der westdeutschen Finanz- und Monopol-Bourgeoisie könnten auch Yanis Varoufakis und der griechischen und nordamerikanischen Finanz und Monopolbourgeoisie noch Nachhilfe geben!
''Jeder erhält eine Aktie. (Varoufakis)'' –
''Warum machen auch linke Parteien in Regierungsverantwortung oft pro-kapitalistische Politik?'' (Schumpeter7)
● Analog, der bürgerlichen und antikommunistischen Linken heute, so die deutsche Finanz und Monopolbourgeoisie bereits 1957:
►Auf einer internen Beratung führender Vertreter der Monopole und der westdeutschen Regierung, die am 21. November 1957, also unmittelbar nach den Bundestagswahlen, bei dem Bankier Pferdmenges stattfand , erklärte der Bankier H. J. Abs: „... es werde auf die Dauer unmöglich sein, das privatwirtschaftliche System der Bundesrepublik nahe dem Eisernen Vorhang aufrechtzuerhalten, falls es nicht gelinge, einige Millionen Westdeutsche als Kleinaktionäre mit diesem System enger zu verbinden.“ – Vgl. Der Spiegel, 18. Februar 1959, S. 18.
Die Monopole gingen daran, die bisher zersplittert existierenden Formen der Ausgabe von Kleinaktien in den verschiedenen Konzernen mit Hilfe des Staates zu einem ganzen System auf betrieblicher und staatlicher Ebene auszubauen. Die Haupthebel dazu waren:
1. die sogenannte soziale Privatisierung attraktiver Staatsbetriebe und
2. das Gesetz zur Förderung der Vermögensbildung der Arbeitnehmer aus dem Jahre 1961.◄
Ergänzt wurden diese Maßnahmen zur Bildung von „Eigentum für alle“ durch bestimmte Vergünstigungen für langfristiges Sparen bei den staatlichen Sparkassen, durch Förderung des Eigenheimbaus (unter anderem auf dem Wege der Privatisierung von staatlichen Grundbesitz), durch spezifische Lohnformen (wie den sogenannten Investivlohn), bei denen ein Teil des Lohnes einbehalten wird und als Kapitalanteil der Arbeiter den Konzernen für Investitionen zur Verfügung steht, usw.
►Insgesamt handelte es sich also um raffinierte Manöver der Finanz und Monopolbourgeoisie, mit denen sie die Arbeiter zusätzlich ausplünderte und gleichzeitig einen gefährlichen politisch-ideologischen Zweck (erfolgreich) verfolgte. Er bestand vor allem darin, dass unter den Arbeitern und Angestellten der Gedanke verbreitet werden sollte, sie brauchten die erstrebte soziale Sicherheit nicht durch mühevollen gemeinsamen Kampf zu erzwingen, sondern könnten sie durch „private Selbsthilfe“ erreichen. –
Das (erfolgreiche) Ziel war also die Untergrabung des Klassenbewusstseins der Arbeiterklasse und die Schwächung ihrer Kampfkraft.◄
05.01.2020, R.S.
Hallo mein lieber Reinhold Schramm, danke für dieses Info,
um so erstaunlicher ist es ja, dass das australische Militär, immerhin mit Grossbritanien und USA als führende KI - Kräfte 2020 sozusagen zu nicht mehr als in der Lage sind, Touristen und Einheimische in der Feuerkatastrophe mit Amphibienbooten rauszuholen wie beim D - Day 6. Juni 1944, anstatt mit KI und Genen aus der Bioindustrie den Eukalyptusbäumen einzuimpfen nicht so auszutrocknen.
Anständige KI - Programme 2040 - 2060 hätten den australischen Regierenden frühzeitig genügend Infos gegeben das Desaster zu prognostizieren, in sofern bleibe ich bei 10 Jahren KI Vorsprung, nicht 20 - 40 Jahre, das wäre bei dem Investitionsvolumen auch nicht wirtschaftlich, siehe China und seine vernetzten ("Orwell") Bürger 2020.
Liebe Grüsse
Wir können das Morgen und Übermorgen nicht mit KI berechnen. Wäre es so, dann könnten wir auch einen kommenden Nuklearkrieg voraussagen.
Gruß, R.S.
Da haben sie natürlich völlig Recht mein lieber Reinhold Schramm,
die Kängeruhs Toby Walsh und Alan Simon Finkel im KI Australia haben komplett versagt:
Man hätte als gelernter Flughund mal auf die Jungs in Potsdam hören können, so ist das mit dem wissenschaftlichen interdisziplinären Diskurs 2020:
"Nix, sehen, nix hören und schon gar nix sagen",
Lieben Gruss
"Nix, sehen, nix hören und schon gar nix sagen".
Die Aufgabe muss es sein, das die gutbürgerlichen Menschen sich nicht in einer Diskussion über den Klimawandel verlieren, sondern ihren überbordenden Verbrauch von Umwelt beenden und deren Konsumtion der Natur nachhaltig einschränken.
Dafür müssten sie aber auch die kapitalistische und imperialistische Gesellschaftsformation in den (heutigen) Wirtschafts-, Wohlstands- und Konsummetropolen abschaffen wollen. Sie müssten die privaten ökonomischen Eigentumsverhältnisse und gesellschaftspolitischen Machtverhältnisse beseitigen. Damit zugleich die sozioökonomische und politische Existenzgrundlage der Finanz- und Monopolbourgeoisie aufheben. Deren gesellschaftliche Integration und überhaupt die Aufhebung der (heutigen) Klasse der Bourgeoisie vollziehen.
Ohne sozialökonomische und gesellschaftspolitische Gleichheit (keine Gleichmacherei) zwischen den Menschen, unabhängig von Herkunft, Geschlecht und Hautfarbe, gibt es keinen nachhaltigen Umwelt- und Naturschutz.
Es bedarf einer sozioökonomischen und ökologischen Kreislaufwirtschaft, auf der vorrangigen Grundlage des Gemeineigentums an gesellschaftlichen Produktions- und Reproduktionsmitteln. Gemeineigentum an Grund und Boden, Luft und Wasser, Rohstoffen und Bodenschätzen, Tier -Natur- und Pflanzenwelt.*
* Eine entscheidende Voraussetzung hierfür wäre die Überführung der (heutigen) Finanz- und DAX-Konzerne in gesamtgesellschaftliches Gemeineigentum. Ein Ende der gesellschaftlichen Existenz der sozioökonomischen Klasse der Finanz- und Monopolbourgeoisie, so auch in Deutschland und Europa, Amerika und Asien, weltweit.
PS: Natürlich würde sich auch der heutige ideologische, ökonomische, militärische, juristisch-politische Beamten-, Parlaments-, bürgerliche Parteien-, Regierungs- und Gewaltapparat des kapitalistisch-imperialistischen Staates, so auch in Deutschland und ganz Europa, einer demokratischen und emanzipatorischen Umwälzung der bestehenden Gesellschaftsordnung mit allen vorhandenen [Gewalt-] Mitteln widersetzen.
So bleibt es auch weiterhin beim nichts sagenden und nichts bewegenden ideologisch-medialen und manipulatorischen Postulat vom (vorgeblichen) Klimaschutz, ohne Korrektur der für die Existenz der Menschheit verhängnisvollen Entwicklung im 21. Jahrhundert.
Empfehlung: Warum schweigen die Lämmer? Westend Verlag 2018/2019.
06.01.2019, R.S.
Mein lieber Reinhold Schramm,
ich meine das in keinster Weise ironisch, ich stehe absolut zu Ihren oben angegebenen Thesen, nach meiner Lebenserfahrung ist genau dass der Schlüssel für die Lösung der Probleme, sehr richtig.
Da ich aber um mein Brot zu verdienen seit 40 Jahren mit Menschen arbeite kann ich nur sagen:
1.
So etwas kann nur in einer Demokratie mit gebildeten Menschen funktionieren, da aber bei einem Endspiel der Fussballweltmeisterschaft ca. 1 Milliarde Menschen vor dem Fernseher sitzen, in sofern sie sich einen Fernseher leisten können und nicht 15 Km zur nächsten Wasserstelle laufen müssen, gehe ich nicht davon aus dass es genug von diesen gibt.
2.
Vor 35000 Jahren sind wir noch Nüsse Sammeln gegangen und haben versucht einen Mammut mit dem Speer zu erlegen, Getreide haben wir vor ca. 10 000 Jahren angebaut und Mais vor ca. 6000 Jahren, das ist evtl. alles noch ein bisschen frisch und man sollte uns etwas Zeit geben, wenn wir uns nicht vorher buchstäblich selber in die Luft jagen sollten.
Einen lieben Gruss