Ein Lernprozess

Bühne Der Rassismus-Skandal am Schauspielhaus Düsseldorf zieht immer weitere Kreise. Was folgt jetzt auf die offenen Briefe?
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 16/2021

Nach Machtmissbrauch, Sexismus, Mobbing nun also Rassismus. Der Düsseldorfer Skandal ist ein Aufprall mit Ansage. 2018 wähnte sich der Deutsche Bühnenverein auf der Höhe der Zeit und beschloss einen „wertebasierten Verhaltenskodex zur Prävention von sexuellen Übergriffen und Machtmissbrauch“. Zwar purzelten ein paar Intendanten und Regisseure wegen „toxischer Männlichkeit“ die Karriereleiter runter, doch an Rassismus dachten damals offenbar die wenigsten. So basisnah, sprich alltäglich wollte man sich die ästhetische Reflexionsmaschinerie Theater, die sich seit Jahrhunderten als Moralapostel für alle „Erniedrigten und Beleidigten“ aufspielt, dann doch nicht vorstellen. Das Düsseldorfer Schauspielhaus