Hochamt der Buchhalter

Krisengipfel Die EU-Hilfe für die pandemiegebeutelte Wirtschaft ist zu klein und kommt zu spät – auch dank des unrühmlichen Gefeilsches der „geizigen Fünf“
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 30/2020
Trägt da etwa jemand keine Maske?
Trägt da etwa jemand keine Maske?

Foto: John Thys/AFP/Getty Images

Er war denkwürdig, dieser zweitlängste EU-Gipfel aller Zeiten. Fast fünf Tage lang wurde mühsam verhandelt, oft vehement gestritten. Scheitern oder Vertagen galt als verhängnisvolle Option, jedenfalls für Kanzlerin Merkel, die seit dem 1. Juli auf dem Stuhl des EU-Ratspräsidenten sitzt und wieder mehr im Tandem mit Frankreichs Präsident Macron unterwegs ist, nicht zuletzt bei ihrer Kehrtwende in der Schuldenfrage. Und dank des Ausscheidens der Briten fehlte den Bremsern und Blockierern das stärkste Bataillon.

In den kommenden Jahren nun kann die EU mit einem Haushaltsvolumen von 1,8 Billionen Euro – doppelt so viel wie bisher – die Muskeln spielen lassen, ein wenig zumindest. Auch der Wiederaufbaufonds für die von der Corona-Kris