A
Abgeklärt Ob die Jury, die das Wort „Klimahysterie“ zum Unwort kürte, den Unterschied zwischen ➝ Neurose und Psychose nicht kennt? Eine „Art kollektiver Psychose“ werde durch dieses Wort denen unterstellt, die sich gegen den Klimawandel engagieren, also totaler Realitätsverlust, meinen die SprachexpertInnen.
Dass „werd mal nicht hysterisch“ selbst landläufig meist eher als – zugegeben – sexistische (➝ Frauenfeindlichkeit) Variante der Warnung vor Überdramatisierung verstanden wird, scheint den SprachexpertInnen nicht so wichtig zu sein. Meint auch Julie Zeh so: „Mit diesem Vorwurf des Hysterikers wenden sich ja auch Leute gegen eine stark aufgeheizte Klimadebatte, in der man zurzeit ja auch wirklich häufig das Gefühl hat, es werden jetzt sehr aktionistische Programme in sehr hohem Tempo beschlossen, wo man zu Recht fragen kann, wie sachlich sinnvoll sind die denn überhaupt.“ Mladen Gladić
C
Canetti „Eine ebenso rätselhafte wie universale Erscheinung ist die Masse, die plötzlich da ist, wo vorher nichts war.“ Wie niemand vor ihm ergründete Elias Canetti in Masse und Macht die Sozialpsychologie von Menschenansammlungen. Was passiert, wenn sich das Individuum im großen Haufen verliert, eins wird mit anderen? Wann wird ein Publikum zum Mob, schlägt die Mengenlehre in Gewalt um, löst sich die Masse wieder auf? Menschenmassen haben eine Neigung zum Rausch, wenn sie sich aus konkreten Gründen bilden. Bei religiösen Messen, Sportveranstaltungen, Popkonzerten oder Filterblasen in den sozialen Netzwerken (➝ Digitalisierung) sind Menschen emotional recht gleich gepolt. Jeder wirkt wie der Verstärker der Gefühle der ihn Umgebenden, sodass man sich gemeinsam aufschaukelt – in Euphorie oder Panik. Das konnte man jüngst bei der Beerdigung des iranischen Generals Qassem Soleimani beobachten. Der Trauermarsch geriet zur Massenpanik, mindestens 56 Menschen starben. Tobias Prüwer
H
Hardrock Wenn eine Hardrock-Band der 80er sehr erfolgreich sein wollte, dann musste sie klingen wie Def Leppard auf ihrem 87er-Album Hysteria: Sieben Hit-Singles versammelt das Werk, das sich 25 Millionen Mal verkaufte. Die Band aus Sheffield wollte eine Art Rockversion von Michael Jacksons Thriller aufnehmen. Eigentlich ist das vierte Def-Leppard-Album keine Hardrock-Platte, sondern, wie der „Rolling Stone“ meinte, der „schmackhafteste Pop-Metal-Bonbon der 1980er“. Vor allem die US-Fans waren schwer begeistert. Marc Peschke
F
Frauenfeindlichkeit Oh, wie gruselt’s mir: Für den Mann scheint es nichts Angsteinflößenderes gegeben zu haben als die weibliche Sexualität, zugleich schamvolle Reinheit und libidinöses Begehren. Dieses frauenfeindliche Bild suggeriert die Erzählung der männermordenden Amazonen, der verführerischen Frau Venus bis hin zum Vamp, der selbst in Machodomänen wie Star Wars einbricht.
„Hysterie“ leitet sich von der altgriechischen Bezeichnung für die Gebärmutter ab und wurde als typische Krankheit des angeblich schwachen Geschlechts konstruiert. Tausende diagnostizierte Hysterikerinnen wurden im 19. Jahrhundert in neue Nervenheilanstalten eingewiesen. Als legitime Therapie galt die Entfernung der Klitoris. Die männliche Angstprojektion (➝ Männer, Neurose) der kastrierenden Vagina fand ihre barbarische Konsequenz. Tobias Prüwer
N
Neurose Die fünfköpfige ehrenamtliche Jury, die jährlich das Unwort des Jahres kürt, begründete ihre Entscheidung für den Begriff Klimahysterie unter anderem damit, dass das Wort „pauschal das zunehmende Engagement für den Klimaschutz als eine Art kollektiver Psychose“ brandmarke. Die Dummheit der Klimawandelleugner lässt sich da schon am Begriff ablesen.
Die Hysterie bezeichnet(e) eine Neurose. Neurotiker dramatisieren, fürchten sich – im Hinblick auf reale Dinge, die sie intensiv wahrnehmen (➝ Persönlichkeit). Eine Psychose definiert sich dadurch, dass die Betroffenen den Bezug zur Realität teils oder vollständig verlieren, manchmal halluzinieren sie. Jene, die trotz erdrückender Indizien eine menschengemachte Veränderung des Klimas anzweifeln, müssten demnach selber psychotisch genannt werden. Der Psychoanalytiker würde vielleicht sagen: Sie projizieren einen unbewussten inneren Konflikt. Und wehren ab, was so unangenehm wahr ist, dass das Eingeständnis wehtun würde. Konstantin Nowotny
D
Digitalisierung Die Beschleunigungen und Allgegenwärtigkeiten, welche die Digitalisierung hervorruft, scheinen eine permanente Erregung zu begünstigen. Wer stets „Flexibilität“ und „Optimierung“ einfordert, schürt Angst vor Kontinuität; verunglimpft als „Erstarrung“.
Laut Fritz Riemanns tiefenpsychologischer Studie Grundformen der Angst muss die hysterische ➝ Persönlichkeit „jeden Impuls, jeden Wunsch möglichst sofort befriedigen, weil Warten unerträglich ist“ (➝ Konsum). Nahezu alle Sphären der Digitalisierung – von der Arbeitswelt bis zur Partnerrekrutierung – begünstigen nervöse Verhaltensformen. Reflexe ersetzen Reflexion in Debatten. Die Selbstdarstellung, das Image gleicht dem Vermögen einer Person. Meinungen werden im Gestus der Empörung oder der Begeisterung kundgetan. Die digital übermittelte Morddrohung wird zur immer gewöhnlicheren Kommunikationsform. Alles Merkmale einer immer tiefer in der Gesellschaft verankerten Grundhysterie (➝ Zeitgeist). Erst wenn wir anfangen, Selektionskompetenzen gegenüber der permanenten Verfügbarkeit von allem zu entwickeln, ist es vielleicht möglich, zu einer von durchdachten Gedanken und originellen Ideen getragenen Kultur zurückzukehren. Marc Ottiker
J
Jugend Der Hysterievorwurf hat ein Machtgefälle, schon immer. Erst warfen es die ➝ Männer den Frauen vor, dann oft die Männer den Feministinnen, nun überwiegend die Alten den Jungen. Es ist leicht, die Wahrnehmung der Anderen als ➝ Neurose zu diffamieren, wenn man nicht betroffen ist. Mit dem Alter an sich hat das nichts zu tun. Aber wenn der Vorwurf der Klimahysterie geäußert wird, dann regelmäßig von denen in Machtpositionen gegenüber denen, die (noch) wenig Macht haben. Besonnenheit mag angebracht sein. Die Apokalypse steht sicherlich nicht bevor. Aber der Planet wird sich erheblich ändern. Das betrifft vor allem jene, die in dieser Zukunft leben möchten. Gründe, nervös zu werden, haben sie allemal. Konstantin Nowotny
P
Persönlichkeit Die Freud’sche Diagnose der Hysterie hat in der gegenwärtigen klinischen Psychologie keinen Platz mehr. Aber ein Residuum blieb: die „histrionische Persönlichkeitsstörung“. Im Gegensatz zur Hysterie ist diese psychische Abweichung im medizinischen Klassifikationssystem DSM vermerkt.
Ein „histrio“ bezeichnet im Lateinischen einen Schauspieler, die „hystéra“ hingegen meint einen Körperteil (➝ Frauenfeindlichkeit). Gemein ist der alten und neuen Diagnose die Theatralik, die Betroffene an den Tag legen. Sie neigen zur übertriebenen Darstellung der Realität, beschreiben ihre Gefühlszustände detailreich und ausführlich. Hört man ihnen zu, drängt sich der Eindruck auf, ihre Sorgen und Probleme seien viel intensiver als die eines durchschnittlichen Menschen. Und das ist auch ihr Ziel: Hinter der Inszenierung verbirgt sich ein immenses Bedürfnis nach Aufmerksamkeit, das zur Not auch mit manipulativen Techniken bis hin zur Simulation von Krankheitssymptomen befriedigt wird. Histrioniker gelten unter Psychologen als schwer zu behandeln, denn ähnlich wie Narzissten zeigen sie meist wenig Einsicht und haben selten das Gefühl, dass mit ihnen etwas nicht stimmt. Hilfe suchen sie, wenn die gefühlte Dramatik schwer auszuhalten wird oder dem unbefriedigten Geltungsdrang die Depression folgt. Wie viele Menschen von der Störung betroffen sind, ist daher schwer zu sagen. Für die – meistens falsche – Hobbydiagnose taugt sie hervorragend. Konstantin Nowotny
M
Männer Dass auch Männer „hysterisch“ sein, dass ihre Symptome der Hysterie ziemlich ähnlich sein können, ist inzwischen unumstritten. Aber es gab und gibt dafür meist andere Bezeichnungen. Manche Ursachen werden wieder weiblich verortet, etwa in einer problematischen Mutter-Sohn-Beziehung oder in der Abwesenheit des Vaters gesehen.
Zu Beginn des 20. Jahrhundert war es die Neurasthenie, die Männer zum Arzt trieb. Deren Symptome ähnelten denen der „Hysterie“. Auch die Hypochondrie kommt bei Männern vor und hat „hysterische“ Komponenten. Nach 1918 tauchten elende Gestalten, die die Höllen in den Schützengräben des Ersten Weltkrieges überstanden hatten, als „Kriegszitterer“ in der medizinischen Literatur auf. Auch sie waren lange Zeit mit dem abwertenden Bann der Hysterie belegt, erinnerten sie doch – wie auch die anderen zahllosen Kriegsversehrten – an die „Schmach der Niederlage“. Heute würden ihre Symptome als posttraumatische Belastungsstörung gedeutet. Magda Geisler
V
Vibrator Ist nicht so, als hätten Frauen vor Ende des 19. Jahrhunderts nie masturbiert – aber den Vibrator hat angeblich ein Mann (➝ Männer)erfunden: der Brite Joseph Mortimer Granville, ein Arzt, denn 1883 galt die Stimulation von Klitoris und Vagina nicht als Sex, sondern als Behandlung der „Hysterie“: eines Frauenleidens, das nach der Fantasie antiker Mediziner von der Gebärmutter aufgrund von fehlendem Sex ausgehen sollte.
„Behandelt“ wurden „hysterische“ Frauen durch die Herbeiführung einer „hysterischen Krise“, in der männliche Ärzte wohl aufgrund einer männlichen Beschränkung des Denkens keinen Orgasmus sehen konnten. Was zuvor eine Stunde Behandlung erforderte, dauerte jetzt nur noch wenigen Minuten. Bald gab es Vibratoren privat zu kaufen, angepriesen in Frauenzeitschriften, und das bis in die zwanziger Jahre hinein. Danach „bekamen“ Frauen ein sexuelles Begehren, die hysterische Krise wurde zum Orgasmus, Klitoris-Stimulation zu Sex, Hysterie zu Quatsch. Elsa Koester
Z
Zeitgeist Der Zeitgeist kann „hysterische“ Züge tragen, wenn zu rascher Wandel und verunsichernde Entwicklungen das Klima bestimmen. Neben Mahnern und Warnern, die zur Vernunft aufrufen, melden sich Beschwörer der ➝ Apokalypse und Volksverführer im öffentlichen Diskurs. Es entsteht ein Gebräu, in dessen Bodensatz obskure Rettungsideen brodeln.
Schon einmal wurde eine ganze Epoche als Zeitalter der Nervosität beschrieben. Das Buch von Joachim Radkau meinte die Periode zwischen Bismarck und Hitler. Manches ähnelt der Gegenwart. Auch gegenwärtig sind ein nervöses Flirren, multitaskende Hektik (➝ Digitalisierung)und beunruhigende Grenzauflösungen eine ängstigende Zeiterfahrung. Magda Geisler
Kommentare 20
gemeint ist wohl:
eine übertrieben-erscheinende hastige, gehetzte betriebsamkeit einer menge,
die sich plötzlich-attackiert empfindet.
eine überraschende belastung, nahe einer panik,
die vordem naiv-un-achtsame menschen alarmiert, ausrichtet
und nach schnell-entspannenden lösungen fragen läßt.
Der Wille zur Klärung ist erkennbar, aber so ganz ist es doch nicht geglückt, was bei dem terminologischen Hin und Her und der Mischung aus Psychoanalyse, Psychologie, Politik, antiken Medizinvorstellungen und vermeintlichem oder tatsächlichem 'Kampfbegriff' (oder seiner Abwehr) aber tatsächlich auch nicht leicht ist.
Ich versuche Ergänzungen und muss mich auf Schlagwörter beschränken:
Aus 2 mach 3 (wichtig):
Die Trennung zwischen Psychose und Neurose ist seit knapp 50 Jahren unzeitgemäß. Nicht weil man den Begriff der Neurose mehr oder minder gestrichen hat (ja, hat man), sondern, weil man heute mit einer Dreiheit operiert, aus Psychose, darüber (höher/besser organisiert) schwere Persönlichkeitsstörung und darüber (noch höher/besser organisiert) leichte Persönlichkeitsstörung oder Neurose.
Kriterium der Psychose ist der Realitätsverlust + Identitätsdiffusion.
Kriterium der schweren Persönlichkeitsstörung ist bestandene Realitätsprüfung (= kein Realitätsverlust) + Identitätsdiffusion.
Kriterium der leichten Persönlichkeitsstörung ist ist bestandene Realitätsprüfung (= kein Realitätsverlust) + integrierte Persönlichkeit (= keine Identitätsdiffusion).
Der Kern der Hysterie:
Hysterie ist eine klassische Neurose. Der zentrale Konflikt bei Neurosen ist die Sexualität, bei schweren Persönlichkeitsstörungen ist es die Aggression.
Die Hysterie ist definiert durch eine Pseudohypersexualität. D.h., jemand zeigt (nach den allgemeinen und aktuellen Kriterien der Gesellschaft) sexuell aufreizendes Verhalten, bei gleichzeitiger sexueller Hemmung. Die sexuelle Hemmung sieht bei Frauen (Männer kommen auch noch) so aus, dass sich eine Frau z.B. sexuell aufreizend und verführerisch kleidet, bewegt und gestikuliert, um dann, bei entsprechenden Anspielungen mit sexueller Konnotation 'enttäuscht' festzustellen, dass Männer doch immer wieder nur auf Sex aus zu seien scheinen. Der Zusammenhang mit der eigenen aufreizenden Attitüde wird (zunächst) nicht erkannt und/oder bagatellisiert ('Das wird man doch wohl noch tragen dürfen.') Weiteres Symptom der weiblichen Form ist eine deutliche Konkurrenz mit anderen Frauen (z.B. um deren Partner) und ein wieder erstaunlich kontrastierendes Nichtverstehen, dass andere Frauen immer so eifersüchtig sein müssen.
Auch bei der männlichen Hysterie findet man einen Konflikt um die Integration von Sorge, Verantwortung, Achtung einerseits und leidenschaftlicher Sexualität andererseits. Auch hier kann es zu Hemmungen des Vollzugs der Sexualität kommen, häufiger ist jedoch eine sexuelle Hemmung bei überreichem sexuellen Vollzug und gleichzeitiger (unbewusster) Abwehr gegen die (eigene) Sexualität. Wird auch Don Juanismus genannt, heißt praktisch, häufig wechselnder Geschlechtsverkehr, bei einer Unfähigkeit, die Sexualpartnerin die man begehrt, auch zu respektieren und zu achten, was als Hure-Madonna-Komplex/Konflikt bekannt geworden ist. (Hier etwas ausführlicher.)
Der Konflikt liegt darin, dass man eine Frau, mit der man Sex hat nicht lieben und verehren kann und mit einer Frau, die man liebt und verehrt, keinen Sex haben kann. Die unbewusste Phantasie dahinter ist, dass man eine Frau, mit der man Sex hat, (durch diesen) beschmutzen und entehren würde und man sieht (aufgrund einer Problematik mit der eigenen 'schmutzigen', 'triebhaften' und an sich verachteten, weil verbotenen Sexualität) Frauen, sie sich für 'so was' hergeben, als 'Schlampen', 'Bitches', 'Flittchen' usw. an.
Bei der männlichen Sexualität erstreckt sich diese Symptomatik über die Neurose hinaus, in den Bereich der schweren Persönlichkeitsstörungen (oft der narzisstischen), was die Sache insofern komplizierter macht, weil uns die reine Symptomatik keinen Hinweis auf den Grad der Psychopathologie gibt. Bei Frauen kann das ebenfalls der Fall sein und würde dann eher in die Symptomatik des sehr häufig promiskuitiven Verhaltens der Borderline-Störung (die heute auch anders heißt) hinein reichen. Die Differenzierung kann ich hier nicht vertiefen.
Frauen und Männern ist in der Hysterie die verfehlte Integration von Sorge und Leidenschaft, auf dem Boden einer an sich als schmutzig und verboten abgewehrten Sexualität gemeinsam.
Massenhysterie:
Im übliche Sprachgebrauch ist Hysterie mit einer übergroßen Affektivität, Exaltiertheit und Theatralik assoziiert. Dieser Rausch kann einen auch in der Masse erfassen, in der psychoanalysetechnisch die Über-Iche der beteiligten Menschen verschmelzen und viele (manchmal alle) Hemmungen fallen. Darum fühlt jeder den anderen und sich letztlich niemand verantwortlich (es waren ja irgendwie alle), da die Über-Iche sich auf einen deutlich niedrigeren Organsationsniveau treffen, das man sonst nur bei schweren Persönlichkeitsstörungen antrifft.
Das wird auch Massenregression genannt, weil auch an sich gut/höher integrierte Persönlichkeiten in den Strudel der Masse(nregression) gerissen werden, die dann auf dem Niveau von gut/böse, schwarz/weiß funktioniert. Simpel, eindimensional und undifferenziert, dafür aggressiv, als Schutz gegen verunsicherndes Misstrauen. Die Massenregression ist Re-Organisation auf niedrigerem Niveau.
Diese Regressionen haben zwei Seiten. Sie können einerseits entspannend sein, was vor allem in ritualisierten Kontexten gelingt, weil das Ich vom Druck des Über-Ich, wie beschrieben entlastet ist. Ein Fußballspiel kann man gerade dann genießen, wenn man richtig schön parteiisch und unfair ist. Hier kann man dann schimpfen, schreien, begeistert grölen, heulen, Fremde umarmen, weinen und nach dem Abpfiff ist alles wieder wie vorher und man ist ein respektabler Mensch.
Im regressiven Mob fallen die ritualisierten Konventionen gänzlich, nicht nur temporär weg und Aggressionen brechen durch, ein Ende ist zunächst nicht abzusehen. Auch das ist entspannend, aber zerstörerisch und brandgefährlich, weil man regressive Strömungen nicht mehr kontrollieren kann.
Korrektur:
„Die Hysterie bezeichnet(e) eine Neurose. Neurotiker dramatisieren, fürchten sich – im Hinblick auf reale Dinge, die sie intensiv wahrnehmen (➝ Persönlichkeit). Eine Psychose definiert sich dadurch, dass die Betroffenen den Bezug zur Realität teils oder vollständig verlieren, manchmal halluzinieren sie. Jene, die trotz erdrückender Indizien eine menschengemachte Veränderung des Klimas anzweifeln, müssten demnach selber psychotisch genannt werden. Der Psychoanalytiker würde vielleicht sagen: Sie projizieren einen unbewussten inneren Konflikt. Und wehren ab, was so unangenehm wahr ist, dass das Eingeständnis wehtun würde.“ (Konstantin Nowotny)
Das ist leider falsch, lieber Herr Nowotny.
Die Leugnung (oder das Aufbauschen) des Klimawandels, ist zunächst, je nach eigener Positionierung, eine ideologische Position. Eine hart ideologische Position kann durchaus mit psychischen Erkrankungen einhergehen, dies muss aber nicht sein.
Man kann vollkommen gesund und ein Ideologe sein, aber auch neurotisch, schwer persönlichkeitsgestört oder psychotisch (siehe: Aus 2 mach 3). Am häufigsten sind ideologische Postionen, wenn pathologisch, mit schweren Persönlichkeitsstörungen assoziiert. Ideologien und so genannte überwertige Ideen gehen dann fließend ineinander über. Überwertige Ideen befinden sich – nicht zufällig – zwischen dem überwiegend (wenn auch nicht nur) neurotischen Zwang und der psychotischen Wahn.
Ein Psychotiker ist gerade dadurch definiert, dass er nicht mehr konsistent argumentieren kann, auch bei atypischen Psychosen (die typischen bemerkt man sofort) ist es beweisend, dass sich der Psychotiker auch bei taktvoller Nachfrage desorganisiert und die Empathie in das, was common sense ist, verloren ist. (Man muss dem, was common sensse ist dabei nicht zustimmen, sondern es nur wissen, respektive einschätzen können).
Ach so, ja, das hatte ich auch noch vergessen:
Histrionisch und hysterisch:
Um die Klarheiten nur ja nicht zu groß werden zu lassen. Es wird oft gesagt und so war es wohl mal intendiert, der Begriff 'histrionisch' sei die moderne Übersetzung des veralteten Begriffs 'hysterisch' (da dieser allein Frauen meinen und diskrimieren würde, was beides nicht stimmt; siehe: Der Kern der Hysterie).
Es ist aber so, dass der Begriff histrionisch bzw. die Histrionische Persönlichkeitsstörung zu den schweren Persönlichkeitsstörungen zu rechnen ist, während hysterisch bzw. die Hysterie eine leichte Persönlichkeitsstörung oder Neurose meint(e).
Allerdings war es so, dass es bei Freud tatsächlich noch und nur die Unterscheidung zwischen der (leichten) Neurose und er (schweren) Psychose gab, so dass das als hysterisch beschriebene Spektrum immer schon einen eigenartigen Mischcharakter (also auch bei Freud) aufwies, der hysterische, narzisstische, hypochondrische und borderline Elemente enthielt, die aber erst später differenziert und entsprechend zugeordnet wurden. (siehe: Aus 2 mach 3)
Tatsächlich sind also histrionisch und hysterisch keine Begriffe, die ein identische Phänomene kennzeichnen.
Die metapsychologische Frage ist ohnehin, ob es, wenn man einen Begriff einfach streicht, auch dazu kommt, dass ein vermuteter distinkter psychopathologischer Komplex damit einfach verschwindet (damit werden die Fragen behandelt, von denen man denkt, Psychologen hätten sie nicht auf dem Schirm), oder ob es so ist, dass es Psychopathologien in Wirklichkeit gar nicht gibt und nur erfunden wären, weil manche, die von der Herrschaft nicht lassen können, eben so gerne stigmatisieren und diskriminieren.
'Er knallt halt ab und zu seinen Kopf gegen die Wand, bis er blutet und bringt gelegentlich jemanden um, ist aber psychisch kerngesund.' Frage: Wo ist hier der Hysteriker verborgen?
fazit:
mit dem gebrauch des vokabulars individual-psychologischer herkunft
ist im bereich gesellschaftlicher beschreibung/wertung
nur widerstand zu erzeugen:
--->pathologisierung.(wiki) führt zu in-adäquaten rezept-verschreibungen.
oda?
zu: "massenregression".
das entstehen einer (flüchtigen, transitorischen) masse
hat sehr verschiedene gründe/ursachen.
und anders als canetti behauptet, suggeriert sie nicht immer:
gerichteten macht-zuwachs.
es gibt auch die verängstigte, heteronome, zusammen-gepferchte masse,
in der flucht-impulse dominieren.
oda?
und: die fluchtmasse-->"masse"(wiki) muß nicht kopf-los handeln.
im gegenteil: ihre teilnehmer re-organisieren ihre prioritäten,
versuchen, sich ihrer verbleibenden möglichkeiten zu versichern.
Naja, ich würde sagen, dass es wichtig ist, die Begriffe zu klären.
„zu: "massenregression".
das entstehen einer (flüchtigen, transitorischen) masse
hat sehr verschiedene gründe/ursachen.
und anders als canetti behauptet, suggeriert sie nicht immer:
gerichteten macht-zuwachs.
es gibt auch die verängstigte, heteronome, zusammen-gepferchte masse,
in der flucht-impulse dominieren.
oda?“
Regredierte Gruppen zerfallen in eine Kampf- oder Fluchtgruppe oder seltener in eine, in der ein Paar idealisiert wird. Ansonsten wählen regredierte Gruppen einen durchschnittlichen und narzisstischen Führer, der die regressive Weltsicht der Gruppe in Form eines gut/böse Weltbildes ausdrückt, bei dem man sich in der stets ähnlichen gefühlten Endzeitstimmung, in der es um den ultimativen Kampf des Guten gegen das Böse geht, entscheiden muss, auf welcher Seite man steht.
Ambivalenzen, Grautöne und Zwischenstufen werden nicht ertragen und so gut wie nie toleriert.
Um Macht geht es weniger, als um eine Reduzierung der paranoiden Angst, die erstaunlich bis erschreckend leicht zu triggern ist.
also ist das ziel häufig:
subjektiv-empfundener kontroll-zuwachs,
bei dem man an-spannung verlieren kann.
"und: die fluchtmasse-->"masse"(wiki) muß nicht kopf-los handeln.
im gegenteil: ihre teilnehmer re-organisieren ihre prioritäten,
versuchen, sich ihrer verbleibenden möglichkeiten zu versichern."
Ja.
Eine wesentliche Dynamik liegt in dem Wechselspiel der Tiefe (Ausgeprägtheit) der Regression der Masse und dem Grad des Narzissmus (wie viele Aggressionen sind dem Narzissmus beigemischt: Ist der Führer jemand, der einfach nur als der Größte bewundert werden will oder jemand der eine Agenda hat, grausam und entschlossen ist und die kollektiven Kränkungen der Masse in Aggressionen verwandeln kann), eine Dynamik die sich verstärken und hochschaukeln kann.
Hitler war hochaggressiv, ist oft all in gegangen und hat die Einstellung vertreten, wenn es nicht zum absoluten Sieg kommen würde, hätte man es auch nicht verdient zu überleben.
So weit ich das aus der Ferne einschätzen kann, sind die heutigen Staatenlenker sehr viel berechnender.
der hitler hat sich von äußerer bewunderung abgekoppelt,
trotz des anscheins, er habe auf sympathie-wellen gesurft.
der einzige maßstab, den er gelten ließ, lag in ihm selbst.
daher sein manipulatives falsch-spiel
(vertrags-brüche, ankündigungen zukünftiger mäßigung).
er hat sich von äußeren kontroll-instanzen frei-gemacht
und un-be-irrt seinen inneren stimmen gefolgt.
Aber er konnte andere in den Bann ziehen, gerade auch durch seine, keine Zweifel aufkommen- und zulassende Kompromisslosigkeit. Er ist ja durchs Land/Reich getourt und hat sich in Rage geredet (und dabei 2 Kilo/Rede abgenommen, heißt es bei Fest), die regressiven Stimmungen des mehrfach gekränkten und verunsicherten 'Volkes' aufnehmend, verstärkend und noch mehr zuspitzend.
Was ich sagen will, ist, dass eine robust aggressive Primitivität ankommt, die Abwägenden gelten als lauwarm, wankelmütig und unentschlossen.
Das ist ein echtes Problem, sedierend ist, dass in einer stark alternden Gesellschaft der biologische Punch einfach nicht vorhanden ist, auch wenn manche dFC Kommentare aus der Abteilung Gerontopsychiatrie mitunter anderes suggerieren wollen.
Die bundesweite Stimmung ist aber tendeziell die, die Michael Angele hier auch schon mal dargestellt hat, man hat von dem Getöse der Kreischsägen einfach irgendwann die Nase voll, die Deutschen sind glücklich, die Aggressionen nerven und beunruhigen dennoch und da ich glaube, dass wir gerade dabei sind, uns in auf vielen Gebieten zu verändern, sind weitere Regressionen eine mögliche Option. Wie gesagt, Entschlossenheit wirkt sexy, aber ich glaube, dass die Extremisten es schwer haben. Aber gerade bei an sich labilen Systemen, sind Veränderungen jederzeit drin.
Entschlossenheit kann aber auch dadurch gezeigt werden, dass man sich im Angesicht von Provokationen nicht aus der Ruhe bringen lässt. Hier gehen Individualtherapie und Gesellschaft andere Wege und müssen es wohl auch, aber auch der Weg der Individualtherapie ist hier ein interessantes Lehrstück.
- ja, der modus des permanenten krieg-führens
gegen äußere zwänge hat heutzutage bei uns: nur wenig entschlossene,
die sich verdeckt/anonym verhalten.
- wir sind jetzt aber mit dem klima-wandel/der umwelt-übernutzung konfrontiert.
und die forderungen der (sehr jungen) aktivisten zur umkehr:
stoßen auf ein gesellschafts-klima der öffentlichen de-mobilisierung/
bei intensivierter privater survival-orientierung.
- "I want you to panic!" als aufruf zur öffentlichen un-ruhe
stößt auf eine containment-strategie der politisch-verantwortlichen,
die inständig beteuern, das mögliche zu tun:
mit schlagenden hinweisen auf den un-willen der komfort-gewöhnten.
Ich glaube, dass der Wettbewerb der Aufgeregtheiten an dem Punkt ist, an dem es nicht mehr weiter geht. Es wird zu viel, man steigt aus, aus Überforderung und Resignation oder weil es irgendwann gaga wird. Was wir brauchen, sind koordinierende Strategien, Panikmache und Aktionismus haben uns in die Misere hinein geführt.
Der Trotz der letzten Mohikaner ist ernst zu nehmen und einzubinden, die Metanoia ist allerdings eher dort, wo sich derjenige damit konfrontieren muss, wofür der SUV in seinem Leben denn nun symbolisch steht. Ihm und ihr (die mit der täglichen Paketlieferung) die Deutung um die Ohren zu klatschen erzeugt nur neuen Trotz und Widerstand, Angebote für innere Weg in die Welt zu setzen, wäre der Weg. Leider die eklatante Schwäche der Linken.
- traum-wandel, verantwortungs-flucht bei regierenden und konsumenten,
ein substanz-schwacher glaube an die wirk-macht des marktismus,
der von regeln, einschränkungen(und überhöhten preisen) befreit,
machte die misere.
- der aufruf zur emanzipation, zur befreiung von autoritärer einschnürung
(für einen weg, den die linke mit den liberalen ein teil zusammen gegangen ist),
geht immer über die öffentlichkeit und appelliert an schlummerndes
vermögen im einzelnen: vernunft, solidarität,selbst-ermächtigung zu betreiben.
ghandi hat die verzichts-fähigkeit der kolonial-bedrückten inder angesprochen.
- das setzen von "ehrlichen signalen" gehört zur zurschau-stellung
des neuen glaubens/gewandelter prioriäten.
- der appell an die regierung, den "guten könig", die not zu wenden,
war immer nur aus hilflosigkeit/fehlendem selbst-bewußtsein geboren.
- der --->geltungskonsum ist zu demaskieren: als irr-weg zur befreiung.
das protzen ist: öffentlich zu ver-achten.
ohne in moralische starrheit, unverständige ab-urteilungen,
tugend-terror zu verfallen.
= gar nich so einfach. oda?
Ja, ist gar nicht so einfach und klingt, in der Summe so, als sei es viel und schrecklich und es wird mit Sicherheit Widerstände geben.
Andererseits haben wie a) keine Wahl, b) wird sich auf dem Weg erweisen, dass mancher Verzicht ein Gewinn ist, c) können etliche Punkte, die einzeln erscheinen, zusammen abgeräumt werden und d) ist das sofort erkennbar, wenn man ein entsprechendes Bewusstsein dafür hat, dann erlebt man die Widerstände als Rückenwind, was man aus eigener Lebenserfahrung ableiten kann. Aus diesem Grund ist d) mein zentraler Punkt, den ich betone.
Man muss sich halbwegs kennen und ehrlich zu sich sein, dann kann man auch an der Stelle tätig werden, die einem liegt, das ist schon mal ein Baustein zum Glück.
Kleine Anmerkung und Anfrage.
Die Wahl des Unworts „Klimahysterie“ verweist auf einen sachlichen oder logischen Präzisionsmangel der Jury, die sie getroffen hat. Denn gemeint ist nicht die korrekte Bedeutung, mit der jede unangemessene und unangemessen emotionalisierte Reaktion auf einen Klimazustand oder eine Klimadynamik abgedeckt wird, sondern die einseitige Hysterisierung aufseiten der Klimawandelleugner bzw Leugner des menschengemachten und dramatischen Klimawandels. Ich teile ja die überwältigend mehrheitliche Einschätzung eines problematischen, höchstwahrscheinlich nicht unwesentlich selbstverursachten Klimawandels, aber es muß Platz im Denken sein für die Möglichkeit, daß diese Mehrheitsmeinung sich irrt. Dies auszuschließen ist selbst hysterisch. Die Jury will aber nur die eine Form der Hysterisierung brandmarken.
Wie auch immer, die Entplakatisierung des Begriffs und weitgehende Substituierung in der Wissenschaft leuchtet mir ein; die Rückführung der Hysterie auf unbewältigte Sexualprobleme würde ich als eigentlich doch überwundene Freud-Orthodoxie betrachten, die umgangssprachliche Nonchalance durchaus als angemessen.
Diesem übertriebenen (Individual-)Psychologismus würde ich auch, ohne die Kategorien Ich, Es, Überich gänzlich zu verwerfen, die einseitige Deutung des Massenbewußtseins als Regression anlasten. Es gibt die Regression des Individual- wie die des Sozialbewußtseins, die Negierung des letzteren ist selbst eine Regression. Und die Massenhysterie ist die Regressionsform des Massenbewußtseins, des massenhaften Sozialbewußtseins. Aber vielleicht sind wir uns da ja einig, und ich habe in den Kommentar mehr hereingelesen als gemeint war.
„Ich teile ja die überwältigend mehrheitliche Einschätzung eines problematischen, höchstwahrscheinlich nicht unwesentlich selbstverursachten Klimawandels, aber es muß Platz im Denken sein für die Möglichkeit, daß diese Mehrheitsmeinung sich irrt. Dies auszuschließen ist selbst hysterisch. Die Jury will aber nur die eine Form der Hysterisierung brandmarken.“
Ja. Das meinte ich auch in meiner Kritik an der einen Ausführung von Herrn Nowotny. Wo das Faktenleugnen beginnt und endet ist eine ideologische Position und es ist nicht gut, einen ideologischen Gegner zu pathologisieren.
„die Rückführung der Hysterie auf unbewältigte Sexualprobleme würde ich als eigentlich doch überwundene Freud-Orthodoxie betrachten, die umgangssprachliche Nonchalance durchaus als angemessen.“
Orthodoxe Freudianer gibt es, allerdings kann man vor allem die Neurosen noch orthodox betrachten, hier ist die Psychoanalyse die Therapie der Wahl. Man kann es drehen und wenden, wie man will, Aggressionen und Sexualität gehört nun mal auch zum Menschen.
„Diesem übertriebenen (Individual-)Psychologismus würde ich auch, ohne die Kategorien Ich, Es, Überich gänzlich zu verwerfen, die einseitige Deutung des Massenbewußtseins als Regression anlasten.“
Die beste Antwort ist diese ironische, von Max Gitleson: „Es gibt viele Menschen, die an die Psychoanalyse glauben, außer wenn es um Sex, Aggression und Übertragung geht.“
Kernberg hat neben Bion, Moscovici, Volkan und anderen zu Klein-, Großgruppen und Massen geforscht, es gibt da natürlich nicht nur Regressionen, sondern auch Gewinne durch Kooperation, in Schwarmintellignez, Forschergruppen, Think Tanks. zentraler Punkt ist, ob die Menge ein gemeinsames Ziel hat. Erschreckend ist, dass selbst die denkbar zivilisiertesten Individuen, in immer wieder reproduzierbaren Experimenten zu den immer gleichen Regressionen gebracht werden konnten, wenn die Gruppe kein Ziel hat und die Aufgabe bekommt, über sich zu diskutieren und zu beobachten, was geschieht. In kürzester Zeit herrscht ein Klima aggressiven Misstrauens, das durch die gemeinsame Regression und Wahl des mittelmäßigen narzisstischen Führers, zu einem Stillstand kommt auf dem moralischen Niveau eines 10-Järhigen. Dann hat man wieder ein Ziel, den Kampf gegen den gemeinsamen Feind, die Lauwarmen, die sich nicht entscheiden können, zählen zu den Feinden.
"Erschreckend ist, dass selbst die denkbar zivilisiertesten Individuen, in immer wieder reproduzierbaren Experimenten zu den immer gleichen Regressionen gebracht werden konnten, wenn die Gruppe kein Ziel hat und die Aufgabe bekommt, über sich zu diskutieren und zu beobachten, was geschieht. In kürzester Zeit herrscht ein Klima aggressiven Misstrauens [...]"
Vielleicht hatte ja Mark Twain zumindest unter anderem dieses Phänomen vor Augen mit seinem Bonmot:
"Als wir unser Ziel endgültig aus den Augen verloren hatten, verdoppelten wir unsere Anstrengungen."
Vielleicht meinte er auch einfach nur die Gegenwart, nee, konnte er ja nicht.
Aber, es ist schon was dran. Wenn man sich die Frage, wofür man das eigentlich tut, nicht mehr stellt, weil man ahnt, dass es keine Antwort mehr gibt, macht man einfach besonders schwungvoll weiter. Es wird schon seinen Sinn haben, irgendwie.