Liberale, die sich als Sozialisten oder Konservative missverstehen

Sachlich Richtig Die Sachbücher des Monats: Prof. Erhard Schütz liest Bücher über Renegaten, Konservatismus, taucht ein in die Historie des Rassismus gegen People of Colour und lernt über Tücken von Wiedergutmachungsversuchen
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 28/2023
„Der grüne Krieg“: Simone Schlindwein enttarnt den „Wiedergutmachungskolonialismus“ des Westens
„Der grüne Krieg“: Simone Schlindwein enttarnt den „Wiedergutmachungskolonialismus“ des Westens

Foto: Alexis Huguet/ AFP via Getty Images

Die Zahl früherer linker Publizisten, die nun von rechts daherkommen, sich selbst als Realisten oder Konservative sehend, von anderen als Reaktionäre oder Rechtsradikale verortet, scheint immerhin so hoch, dass das Hamburger Institut für Sozialforschung ihnen in seiner Reihe Mittelheft unter dem Titel Renegaten eine Ausgabe widmet, in der unter anderen Norbert Bolz, Jan Fleischhauer und Matthias Matussek als Demonstrationsobjekte dienen.

Historisch ist der Renegat von der Religion in die Politik gewechselt, die linke zumal, aus der er seit dem Kommunismus als demonstrativer Sinneswandler abwandert. „Der Renegat ist, als Typus betrachtet, ein Meister des gesteigerten Einsatzes unter den Bedingungen gesteigerter Ungewissheit.“ So der Literaturwissenschaftler Albrech