Roth triumphiert, Bo pausiert & Plastik macht dick

Chronik Nicht alles, was diese Woche unter dem Teppich landete, gehört dorthin: 5 weitere Themen der Woche in aller Kürze analysiert

./resolveuid/7e1fd7852f863d09a1f22247f125db78Grüne
Duo für 2013
Claudia Roth kann mit sich zufrieden sein. Während alle anderen noch still hielten, kündigte sie ihre Bewerbung für die Spitzenkandidatur zur Bun
destagswahl im Herbst 2013 an. Jetzt hat sie auch noch durchgesetzt, dass 
die Grünen mit einem Spitzenduo 
antreten. Einer der Spitzenkandidaten soll außerdem eine Frau sein. Und: Für den Fall, dass mehr als zwei Grüne kandidieren wollen, sollen die Parteimitglieder in einer Urwahl darüber entscheiden, so beschloss es der 
Parteivorstand. Nichts wird es also mit Jürgen Trittin als alleinigem Spitzenkandidaten. Zusammen mit Roth gilt er dennoch als Favourit für den 
Doppelposten. Beide gehören dem 
linken Parteilager an. Bra

./resolveuid/7dd104d44aa6405d591d9a7c08af7cefAfghanistan
Karzais Finten
Nicht zum ersten Mal bekommen die Amerikaner aus Kabul zu hören, sie sollten samt ihren Alliierten nicht 2014, sondern früher gehen. Präsident Hamid Karzai tritt mit einem solchen Vorstoß die Flucht nach vorn an, um den Effekt auszukosten und sich bald wieder ins Glied zu stellen. Die US-Administration ließ dazu nur kurz 
wissen, es bleibe alles wie gehabt. Was 
logisch klingt, schließlich gibt es amerikanisch-afghanische Verhandlungen über einen Partnerschaftsvertrag, der eine US-Präsenz über das Jahr 2014 
hinaus regeln soll. Dies macht es für Karzei schwierig, sich mit den 
Aufständischen auf eine Machtteilung zu einigen. Alle Gespräche mit den 
Taliban sind ohnehin ausgesetzt. LH

./resolveuid/26b8c266d44a8cd767de0423defbc844China
Pause für Bo
Ein Abstieg nach dem Aufstieg ist für die chinesische Nomenklatura immer möglich, muss aber nicht endgültig sein. So ist Bo Xilai, seit 2007 Parteichef der Millionen-Stadt Chongqing, vorerst aller Ämter enthoben, wie es heißt. Wann immer die Megametropole in Zentralchina von sich reden machte, war Bo im Gespräch. Ob das organisierte Verbrechen getroffen oder die Korruption eingedämmt wurde, stets galten seine Erfolge als Empfehlung für das Land. Doch sank der Stern des ehrgeizigen Bo, als Vizebürgermeister Wang Lijun Anfang Februar in einem US-Konsulat um Asyl bat. Ob Bo Xilai für immer gefallen ist oder nur eine Auszeit nimmt, wird der KP-Kongress im Herbst zeigen. LH

./resolveuid/7eebe37cc0f7b5a390e297847256ef35Weichmacher
Fettbegünstiger
In Plastikspielzeug, Elektrogeräten und im PVC-Boden lauern Gefahren für Kinder – das ist seit längerem 
bekannt. Neu ist jedoch die Warnung der englischen Umweltorganisation ChemTrust: Die synthetisch hergestellten Chemikalien sollen dick 
machen. So heißt es in einer aktuellen Literaturstudie, die 240 Untersuchungen zusammenfasst. Danach sollen Weichmacher, Bisphenol A oder Flammschutzmittel, die über die Luft, die Haut oder Nahrung in den Körper gelangen, Hormone beeinflussen – und Fettleibigkeit oder auch Diabetes fördern. Bisher wurden diese Chemikalien vor allem mit Störungen der 
Sexualfunktionen in Zusammenhang gebracht. Bra

./resolveuid/e865374d56aff371175835067e0d711dUSA
Feindbegünstiger
Vor seinem Prozess wird der US-Soldat Bradley Manning von der Anklage zum Kollaborateur erklärt. Er habe als Informant der Plattform Wikileaks 
bewusst den Feind begünstigt, geben sich die Militärstaatsanwälte bei einer Anhörung auf dem Stützpunkt Fort Meads überzeugt. Durch den Verrat von Militärgeheimnissen sei dem 
Al-Qaida-Netzwerk aktiv geholfen 
worden. Der Vorwurf wiegt schwer und deutet auf die Prozessstrategie der 
Ankläger, Manning politische Motive für sein Handeln nachweisen zu wollen. Die Verteidigung des 24-Jährigen 
beklagt vor Militärrichterin Denise Lind, ihr würden jene Dokumente vorenthalten, auf die sich die Gegenpartei bei ihren Behauptungen stütze. LH


(Alle Fotos: AFP/ Getty Images, außer (1) Becker Bredel/ DPA)

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