Die Ersten kehren schon von ihren Sommerreisen zurück. Die Hitze in den hiesigen Städten verlängert das gute Gefühl, das sich in ihnen unterwegs allmählich - wenn die Reise nicht zu kurz bemessen war - ausbreitete. Wie viele Wochen braucht der Alltag, bis er die Bilder und Töne gelöscht hat? Zum Beispiel Bilder von endlosen Hügeln in der Toskana, von kleinen beweglichen Treckern, die an den Hängen zwischen Olivenbäumen das hohe Gras umwälzen? Die Töne der italienischen Sprache, die so großmütig das Radebrechen und somit die Kommunikation in allen Lebenslagen zulässt? Die aufgeblühten Rosen auf dem Tisch, auf dem auch Zeitungen aus Deutschland lagen. Denn die Welt sollte nicht ausgesperrt werden. Aber die deutsche Aufgeregtheit konnte die Lesenden in der Ferne nicht anstecken, und darum wirkte sie quälend, als würde man zuschauen, wie jemand sich verleiten lässt, in unechten Debatten seine geistigen und emotionalen Energien zu vergeuden. Jede Woche lag in der Poste restante auch ein Freitag, und plötzlich fiel in der Distanz auf, wie anders er ist, weil er das Prinzip des Suchens, nicht des Behauptens vertrat. Warum es nicht mitteilen, bevor die Eindrücke wieder verschwimmen? Schöne, glückliche Reisen mit neuen Erfahrungen wünscht Ihnen die zurückgekehrte
Schlussredakteurin dieser Ausgabe Marina Achenbach
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