Tagebuch

Kolumne Nachdem an dieser Stelle jüngst auf solch produktionsfördernde Umstände wie redaktionelle "Mückenfreiheit" im Sommer verwiesen wurde, sei es erlaubt, ...

Nachdem an dieser Stelle jüngst auf solch produktionsfördernde Umstände wie redaktionelle "Mückenfreiheit" im Sommer verwiesen wurde, sei es erlaubt, den Gesichtskreis zu erweitern und über das Elementare menschlichen Befindens hinaus einmal unsere Umgebung in den Blick zu nehmen, die als nicht minder inspirierend gelten darf. Die Potsdamer Straße ist ein recht geschichtsbeladenes Terrain des literarischen Berlins versunkener Zeiten. Man denke an Theodor Fontane, der als Theaterkritiker der Vossischen Zeitung seit 1872 aus dieser Straße kam, wenn er seinen berühmten Parkettplatz 23 im Berliner Schauspielhaus ansteuerte. In jenem Jahr hatte er eine Wohnung im Johanniter-Haus, Potsdamer Straße 134c, bezogen. Der Schriftsteller Joseph Roth fand das einzige möblierte Zimmer, der er je in Berlin mietete, 1920 im Haus Nr. 115a der "Potse" (heute Nr. 73), um bald wieder ins Hotel zu ziehen, weil er nur dort schreiben konnte. Joseph von Eichendorff bewohnte, als er 1831 nach Berlin kam, ganz in unserer Nachbarschaft ein "einsames Häuschen" in der Potsdamer 41 (heute Nr. 102), bis es seine Frau, die sich in dieser Gegend "vor Mördern" fürchtete, nicht mehr aushielt. Das ließe sich fortschreiben. Leider drückt das Zeilenjoch, wie das auch manchem Text dieser Ausgabe widerfuhr, die Ihnen dennoch empfohlen sei
vom Schlussredakteur Lutz Herden

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