Den Krieg aus den Köpfen kicken

Asyl Fast die Hälfte der jüdischen Menschen in Deutschland hat Wurzeln in der Ukraine. Beim TSV Maccabi in München können Kinder für einige Stunden den Krieg vergessen, vor dem sie geflohen sind
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 15/2022

David wehrt mit seinen Händen einen Ball ab. Er steht im Tor, die Sonne blendet, vor ihm vier Jungs auf dem Rasen. Seine Mitspieler überragt er um einen Kopf. David ist groß und schlaksig für seine 14 Jahre. Er spielt in München Fußball, während sein Vater in der Ukraine gegen die russische Armee kämpft.

Wie die meisten Väter der 22 Kinder, die sich an diesem warmen Tag im März auf dem Vereinsgelände des TSV Maccabi austoben, darf auch er das Land nicht verlassen. Lautstark stürmt eine Gruppe auf das große Fußballtor zu. Andere rücken große Schachfiguren vorwärts. Eine Gruppe von drei Mädchen tanzt vor dem Handy für ein Tiktok-Video.

Vorgestern hat er das letzte Mal mit seinem Vater telefoniert, sa