Übermütig und verzagt

Union Träume von einer CSU für die ganze Republik gibt es schon lange. Spätestens nach der Wahl in Bayern wird die Debatte neu entflammen
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 27/2018

Sie trauen sich, sie trauen sich nicht. Seit 42 Jahren beschäftigt die CSU die selbstquälerische Frage, ob sie sich bundesweit ausdehnen soll oder nicht. Zu einer klaren Entscheidung ist sie bislang nicht fähig.

Den ersten Versuch unternahm die CSU am 19. November 1976 in Wildbad Kreuth. Dort beschloss sie die Auflösung der Fraktionsgemeinschaft mit der CDU. Nach drei Wahlniederlagen gegen die sozialliberale Koalition saß der Frust beim damaligen CSU-Vorsitzenden Franz Josef Strauß so tief, dass er der Union einen Sieg nicht mehr zutraute. Mochte die CSU auch Traumergebnisse von 60 Prozent zum gemeinsamen Wahlergebnis beisteuern – es reichte nicht, weil die CDU im Norden viel zu schwach war.

Also begann die CSU von einer „Vierten Partei“ zu tr&