Von der Ohnmacht

Gesellschaft Drei Romane über angepasste Leute und von anderen, die plötzlich zu Rebellen werden
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 36/2017

Jemand musste Josef K. verleumdet haben, denn ohne dass er etwas Böses getan hätte, wurde er eines Morgens verhaftet.“ Bereits im ersten Wort dieses berühmten Einleitungssatzes aus Franz Kafkas Romanfragment Der Prozess liegt die Anonymität begründet, welche die Machtverhältnisse in der Moderne prägt. Gesetze werden gefühlt im Irgendwo erlassen. Wer im Nachhinein dafür Verantwortung trägt, ist für den Bürger am unteren Rand der Hierarchiekette nur schwer zu rekonstruieren. Wenn etwa EU-Institutionen immer wieder mit Ufos und fremden Planeten assoziiert werden, zeigt sich Macht vor allem unter den Vorzeichen des Abstrakten und Undurchsichtigen. Ähnlich Josef K. weiß auch der heutige Mensch oftmals nicht richtig, das