„Weder A noch A“

Interview James Sallis lässt uns mit seinen Toten allein, Aufklärung darf niemand erwarten. Es geht ihm um größere Rätsel
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 15/2019
James Sallis geht es nicht um oberflächliche Spannungskicks und Täterraterei
James Sallis geht es nicht um oberflächliche Spannungskicks und Täterraterei

Foto: Jeff Pachoud/Getty Images

Willkommen in Willnot, einer Kleinstadt irgendwo im Nirgendwo der USA. Hier leben die Außenseiter und die Ausgestoßenen. Menschen, die nichts mehr zu tun haben wollen mit der Welt da draußen, mit Konzernen und Kriegen, mit Hass und Gewalt. Und doch können sie ihr nicht entkommen: Gleich zu Beginn des Romans wird ein Grab entdeckt, darin liegen mehrere Leichen. Das bedeutet eine Menge Aufregung für das beschauliche Städtchen. Eine FBI-Agentin taucht auf, ein sensationshungriger Reporter schnüffelt herum, zwei Scharfschützen liefern sich einen Shootout. Und irgendwann landen sie alle bei Lamar Hale, ortsansässiger Arzt und gutes Gewissen der Kleinstadt. Und Ich-Erzähler von James Sallis’ neuem Roman Willnot, der jetzt in einer hervorrag