Aus Darmstadt kommt er, Jonas, 18 Jahre alt, wilde Mähne, Calvin-Klein-Shirt, Schlabberhose. Später melden sich noch ganz andere zu Wort, der österreichische Identitären-Chef Martin Sellner etwa, auch ein echter Kennedy und sogar der mögliche Nachfolger von Andreas Kalbitz in der AfD – aber zunächst ist da einfach nur Jonas. „Wir wollen nicht bloßstellen, sondern entlarven“, sagt er und lächelt lausbübisch. Was genau er entlarven will, kann er nicht so recht erklären. Aber sympathisch wirkt er mit seinem seligen Lächeln und einer Selbstgedrehten in der Hand, unbedarft bis revolutionsromantisch. Über sich sagt er: „Ich stehe auf der guten Seite.“
Jonas gehört zur Initiative „Querdenken 711“, die hier unweit des Kanzleramts ihr Protestcamp aufgebaut hat, ein provisorisches Hauptquartier, von dem aus sie ihr großes Demo-Wochenende plant, das „Fest für Frieden und Freiheit“. An diesem Donnerstagnachmittag vergangener Woche ist der Protestzug zwar offiziell verboten, aber das werde nur dafür sorgen, dass „noch mehr Leute kommen“, erklären Aktivisten gut gelaunt. Sie laufen mit Papierstapeln oder Kaffee hin und her, sitzen vor Laptops, irgendjemand sucht immer gerade irgendein Kabel, die Stimmung erinnert an Blockupy in Frankfurt anno 2012.
Jonas erklärt: „Wir haben Leute dabei, die drei Wohnungen besitzen, und Wohnungslose.“ Dann meint er, früher die Grünen unterstützt zu haben, aber eigentlich „total unpolitisch“ zu sein. Während nebenan im Kanzleramt Angela Merkel mit den Länderchefs einheitliche Corona-Maßnahmen beschließt, etwa eine Mindeststrafe für Maskenverweigerer, sagt Jonas: „Ich muss eh keine Maske tragen, ich habe ein ärztliches Attest.“ Er sei komplett ungeimpft, wolle eigentlich weg, nach Sri Lanka vielleicht, oder nach Portugal, jedenfalls habe er sich vieles verbaut, zu viel gekifft. Irgendwann schließt er mit den Worten: „Aber eigentlich bin ich Kommunist.“
Jonas zuzuhören ist ein bisschen so, als hätte man zehn willkürlich ausgewählte Wikipedia-Artikel ausgedruckt, in den Mixer geworfen und die Schnipsel anschließend zusammengeklebt. Jonas ist wohl das passendere Gesicht des Berliner Protestwochenendes als die rechte Prominenz, die sich in diesen Tagen ebenfalls im Regierungsviertel herumtreibt.
Auf der guten Seite wähnen sie sich aber alle, die da gegen die Corona-Maßnahmen demonstrieren, Unpolitische, Linke und Rechte, Sinnsucher und Reichsbürger, Trump-Fans und Impfgegner. Vielleicht ist das neben ihrer Ablehnung der Bundesregierung das Einzige, was sie verbindet. Das politische Koordinatensystem, in dem sie eingeordnet werden könnten, muss wohl erst noch gezeichnet werden. Aber zunächst wird getanzt.
Es ist Freitag. „Bewegt eure Ärsche, ihr faules Pack. Volkstanz für den Volkserhalt!“, ruft Nikolai Nerling vor dem Reichstag. Der selbst ernannte „Volkslehrer“ ist wegen Volksverhetzung verurteilt, interviewt sonst gerne Holocaust-Leugner, bringt an diesem Tag einer Frau Tanzschritte bei. Nerling hat seine Meute gefunden. Frauen mit langen Röcken und Männer mit kurzen Lederhosen haken sich vergnügt ein, als folkloristische Musik ertönt. Schon verströmt die Wiese vor dem Reichstag die schunkelige Stimmung eines Mittelaltermarktes. Vielleicht kommen diese Proteste ja auch deshalb mit solcher Wucht, weil viele Menschen nach einem halben Jahr ohne Volksfeste, Konzerte und Fußballspiele sich nach heiterer Gemeinschaft sehnen.
„Ich bin einfach nur kritisch“
Doch da gibt es auch Leute, die nicht mittanzen wollen. Frederik zum Beispiel. Er ist aus Hannover gekommen, 40 Jahre und von Beruf Rettungssanitäter. Er trägt ein Band-Shirt der Ärzte. „Ich bin hier, weil ich mich von der Impfpflicht bedroht fühle“, erklärt er mürrisch. „Es gibt Corona, aber es gibt keine Pandemie.“ Solche Sätze fallen an diesem Demo-Wochenende oft. Die Gefahr gehe nicht vom Virus, sondern von der Regierung aus, die versuche, Grundrechte abzuschaffen. Besonders die Querdenker verweisen gerne auf das Grundgesetz, das auch kostenlos am Protestcamp ausliegt. Einige tragen Corona herum, als Wollknäuel-Anhänger am Rucksack oder als basketballgroße Installation mit den charakteristischen Noppen. Einer nennt es „Freiheitsvirus“.
Auch Bonny und Bert, beide 28 Jahre, sind extra aus Schleswig-Holstein angereist. Sie stehen nicht am Reichstagsgebäude, sondern vor dem Brandenburger Tor. Schon am Freitagabend findet dort eine Kundgebung von „Querdenken“ statt. Die Stimmung ist prächtig, das Berliner Verwaltungsgericht hat gerade das Verbot für die große Kundgebung am Samstag gekippt. „Wir wollen demonstrieren, weil wir gegen das Impfen und für die Freiheit sind“, sagt Bonny und nimmt einen Schluck vom Bier. „Aber politisch sind wir nicht“, sagt Bert. Es ist kein Zufall, dass die beiden einen weiten Weg in die Hauptstadt auf sich nehmen, viele Demonstranten kommen aus ganz Deutschland angereist. Soziologen haben in den vergangenen Wochen darauf hingewiesen, dass vor allem Menschen aus entlegenen Regionen sich in Krisenzeiten, da Berlin scheinbar alternativlos durchregiert, nicht mehr gehört und repräsentiert fühlen. Diese Menge hier gibt der Wissenschaft recht.
Es ist Samstag, der Tag der geplanten großen Demonstration. Aus der rechten Szene hat es viel Mobilisierung gegeben, Gewaltaufrufe, Revolutionsfantasien, manche scheinen wirklich an einen Umsturz zu glauben. Aber vor jedem Sturm ist erst einmal Ruhe.
„Ich bin einfach nur kritisch“, sagt Judith. Sie ist 56 Jahre alt und lebt in einer Kommune in Baden-Württemberg, mit der sie heute auch demonstrieren möchte. Sie lächelt viel, hält mehrere Sonnenblumen in den Händen. „Eine Demokratie muss verschiedene Meinungen aushalten. Wenn sie es nicht tut, ist es keine Demokratie, sondern eine Diktatur.“ Es ist eine Haltung, die man öfter an diesem Tag hört. Menschen mit roten Herz-Luftballons laufen neben Leuten mit schwarz-weiß-roter Reichsflagge und antworten auf diesen Widerspruch mit: „Wir sind doch alles Menschen!“
Vor dem Brandenburger Tor steht Christoph Berndt, AfD-Mann aus Brandenburg und Chef des rechtsgerichteten Vereins „Zukunft Heimat“. Er schaut durch seine randlose Brille zufrieden auf die Demonstrierenden, die über den Pariser Platz ziehen. „Eine richtige Volksversammlung ist das hier!“ Berndt sagt, er sei heute nicht als Politiker, sondern als Privatperson hierhergekommen. „Wir müssen aufpassen, dass unsere Demokratie keinen Schaden erlangt.“ Es gebe keinerlei medizinische Notwendigkeit, die Grundrechte einzuschränken. Der Laborarzt gehört wie Björn Höcke zum rechten Rand der AfD. Auf der letzten Landesliste stand Berndt auf Platz 2, gleich hinter dem bisherigen Landes- und Fraktionschef Andreas Kalbitz. Offenbar plant er auch, Kalbitz zu beerben, worüber er an diesem Samstag aber schweigt. Berndt sagt nur, es sei richtig gewesen, dass Kalbitz zurückgetreten ist. „Nun kann endlich wieder Ruhe einkehren.“
Während sich Berndt incognito unter die Protestierenden mischt, macht es sein Parteikollege Enrico Komning anders. Komning ist Bundestagsabgeordneter und Sympathisant des offiziell aufgelösten rechtsnationalen Flügels der Partei. Mit einem großen Plakat hat er sich der Demo angeschlossen. „Keine Hygiene-DDR“ steht in großen Lettern darauf. Darunter prangt das AfD-Logo. Immer wieder wird Komning von Passanten gegrüßt.
Kritisch sehen all das Jolanda und Martha, beide 21 Jahre alt. „Wir haben ein Problem mit Rechtsextremisten, daher können wir uns auch nicht vollständig mit der Demo identifizieren“, meint Martha, die gerade eine Ausbildung zur Schneiderin macht, blaue Chucks und Blümchenkleid trägt. Trotzdem würde sie es nerven, wie die öffentlich-rechtlichen Medien über die Corona-Demos schreiben würden. „Immer wird der Fokus nur auf rechte Teilnehmer gelegt. Unsere Kritik an der aktuellen Corona-Politik wird nicht ernst genommen“, findet Jolanda. Martha nickt, während neben ihnen etwa dreißig Reichsflaggen wehen. „Wir sind Mensch, kein Personal“, ruft einer der Flaggenträger. Ein anderer hält ein Plakat: „Friedensvertrag jetzt!“
Selfies mit dem Identitären
Auf der anderen Seite des Brandenburger Tors steht Martin Sellner, Chef der österreichischen Identitären. Warum ist er hier? „Primär wegen der Heuchelei der Regierung. Und weil die Demo eine patriotisch-nationale Ausrichtung hat.“ Es ist das erste Mal, dass er sich den „Querdenkern“ anschließt, doch schon früher sah er das Potenzial. In einem Beitrag für Götz Kubitscheks Sezession schrieb er mal: „Neurechte Kreise könnten sich dank jahrelanger Erfahrung in politischer Organisation tätig in Protesten hervortun und dabei Qualität, Weltanschauung und Strategie einbringen.“
Immer wieder kommen Demonstrierende zu Sellner, wollen Selfies mit ihm machen. Einer drückt ihm eine Visitenkarte in die Hand, sagt: „Wenn du mal in Dresden bist und nicht nur eine patriotische, sondern auch eine einheimische Stadtführung willst.“ Ein anderer fragt im Vorbeigehen seine Begleitung: „Ist das nicht der Sellner?“ Als seine Begleitung nickt, grüßt der Mann wohlwollend. Auch die vom Verfassungsschutz als rechtsextrem eingestuften Identitären sind hier sichtbar willkommen.
Sellner wird von einem identitären Aktivisten aus Rostock begleitet, der seinen Namen nicht verraten möchte. Trotzdem sagt er: „Dieser Protest hier ist ein positives Bekenntnis zur Nation. Ich bin hier aber nicht als Aktivist, sondern nur als Patriot.“ Auch Sellner stimmt dem zu: „Wir wollen den Protest nicht vereinnahmen.“ Dann verabschieden sie sich. Sie müssten nun weiter zur Siegessäule.
Am Großen Stern ist am Nachmittag das Gedränge groß. Niemand trägt eine Maske. Deeskalationsteams sind bemüht, die Menschen dazu zu bringen, die Mindestabstände einzuhalten, meist ohne Erfolg. Dennoch wird die Ansammlung nicht aufgelöst. Im Gegensatz dazu war die eine Woche früher geplante Demo zum Gedenken an das rassistische Attentat in Hanau ganz abgesagt worden – aus Infektionsschutzgründen. Von denen wollen die Querdenker nun wirklich nichts wissen.
Am Nachmittag betritt ein unerwarteter Gast die Bühne, begleitet von großem Applaus. Robert Kennedy jr., Sohn des 1968 im Wahlkampf ermordeten Senators und Justizministers Robert F. Kennedy – dem jüngeren Bruder John F. Kennedys. Er ruft: „In den Vereinigten Staaten behaupten die Zeitungen, ich wäre hierhergekommen, um mit 5.000 Nazis zu sprechen. Wenn ich in die Menge schaue, sehe ich das Gegenteil von Nazis.“ Und: „Vor 50 Jahren kam mein Onkel J.F. Kennedy nach Berlin. Berlin war die Front gegen den Totalitarismus. Und heute ist es wieder so: Berlin ist die Front gegen den Totalitarismus. Und deshalb können wir heute wieder stolz sagen: Ich bin ein Berliner.“ Alle klatschen, auch ein Mann mit dem T-Shirt-Aufdruck „Operation Walküre 2.0“.
Während die eingeladenen Redner ihre Reden halten, vergrößert sich die Menschentraube um Sellner. Große eingerollte Transparente werden angeschleppt – und dann, auch von Sellner, zu den Stufen unter der Siegessäule getragen. Als gerade eine Frau auf der Bühne andächtig singt, entrollen die Identitären unter Jubel der Anwesenden ihre Transparente: „Wir sind das Volk“. So sieht es also aus, wenn Aktivisten eine Demo nicht vereinnahmen wollen.
Wie es aussieht, wenn ein friedlicher Protest eskaliert, ist später vor dem Reichstagsgebäude zu sehen. Rechtsextreme erklimmen die Treppen vor dem Parlament, gelangen beinahe problemlos an wenigen Polizisten vorbei hinter die erste Absperrung. Die Demonstration zu vereinnahmen, schaffen die Rechten an diesem Tag zwar nicht, bilden aber medienwirksam die Speerspitze einer ansonsten noch reichlich stumpfen Bewegung.
Kommentare 90
nun ja, die vorherrschende wirrnis beim fest der instrumentalisierten
libertären wird ausgebreitet.
es fehlt:
der scheinwerfer auf das veranstalter-team,
das den aufbegehrenden eigen-dünkel
ins rechte fahrwasser kanalisiert.
Das ist das Ergebnis, wenn die Regierung den Diskurs mit jedem Kritiker verweigert und ihre Entscheidungen für "alternativlos" hält.
Die Qualität eines guten Journalismus beginnt bei den Schlagzeilen und der Fotoauswahl. Nichts ist so subjektiv wie das Objektiv einer Kamera. (Harun Farocki)
Was den Text angeht: wer Widersprüche zu pathologisieren - und damit - instrumentalisieren versucht, betreibt das Geschäft der Gegen-Aufklärung.
Dabei wäre in diesen Tagen nichts wichtiger als Fakten, Information, Aufklärung. Der Artikel bietet nur wenig davon.
Mehr lohnt nicht.
Wenn Realitätsleugner und Politioten uns laufend einreden, dass sie als Opfer einer rechtsoffenen Querfront und eines Virus uns nur zu unserem Schutz das Leben reglementieren müssen, dann, ja dann müssen wir uns selbst mit Vernunft impfen.
"Sie sang das alte Entsagungslied. Das Eiapopeia vom Himmel. Womit man einlullt, wenn es greint, das Volk, den großen Lümmel."
(Heinrich Heine: Deutschland. Ein Wintermärchen.)
Hört sich eher nach einem bunten Happening an. Protest ist heute rechts, m.E. hat die Linke – abgesehen davon, dass niemand ein Abo auf Protest hat – sich das selbst zuzuschreiben unter anderem weil man, weil es so schön funktionierte, jeden in den rechte Ecke schob. Heute juckt das keinen mehr so richtig und die Leute haben eine gewisse Freude daran sich nicht mehr festlegen zu lassen.
Es gibt das eine, übergeordnete Sammelthema nicht, daher sind, wenn die Nazis mal Farbe bekennen, auch 90% der Mitmarschierer wieder verschwunden. Da aktuell viele Feuer brennen, kann eine übergeordnete Strategie nur komplex sein, das ist dann nichts mehr für die Jonasse dieser Welt. Vielleicht geht die Regression auch noch weiter, aber irgendwann ist das einfach auch ziemlich anstrengend.
„Dabei wäre in diesen Tagen nichts wichtiger als Fakten, Information, Aufklärung.“
Gerade die letzten Jahre haben doch gezeigt, dass es darauf nicht ankommt. Es hat eben jeder seine Fakten, seine Autoritäten und 'unbestechlichen' Akademiker, die allen sagen, wie es wirklich ist.
Darüber hinaus halte ich die Einstellung, dass Fakten etwas sind, worauf man einfach zeigen muss – Guck mal da, so isses – und dann entsteht im Kopf eines Jeden Einsicht in die Wahrheit, für revisionsbedürftig. Fakten sind bereits eine Auswahl, man nimmt damit eine bestimmte Perspektive ein, rücke gezwungenermaßen damit einen Aspekt in der Vordergrund und einen anderen in den Hintergrund.
Der Wunsch, nackte Fakten könnten disziplinieren ist selbst ideologisch und wissenschaftstheoretisch von vorgestern.
Die Schnittmenge aus Rechten und "Wirrköpfen" scheint das zu sein, was die Öffentlichkeit vor allem zu interessieren hat. Der Rest soll ihr egal sein.
Das kann man im Wortsinn so "vor-schreiben", aber es wird auf Dauer nicht funktionieren. Auch gutwilligere Menschen fühlen sich früher oder später davon verarscht - und die Eisscholle der Mitte schmilzt weiter.
Das Volk ist nicht wirrer als früher. Es versuchen nur mehr Leute als früher, sich einen eigenen Reim zu machen - was natürlich schiefgeht, weil es eigentlich Medien bräuchte, die informieren, statt zu meinen. Es bräuchte Medien, die beim Lernen und wissen helfen.
Hans Leyendecker: "Wo die Öffentlichkeit aufhöre, hat Hannah Arendt mal geschrieben, werde Macht gefährlich. Wie soll aber eine Öffentlichkeit funktionieren,wenn es längst eine zweite Öffentlichkeit gibt, wenn vor allem das Konspirative den Ton angibt?"
Ein "Rennen um die Platzierung exklusiver Nichtigkeiten" hilft jedenfalls auch nicht weiter.
Die Rechten haben die Lufthoheit über diese Protestbewegung gewonnen und verwirrte Linke laufen mit.
Es geht schon lange nicht mehr um Corona und die Gesundheitsschutzmaßnahmen. Hier sammelt sich der neue deutsche Faschismus. Sein sozialer Kitt ist der Sozialdarwinismus, der Impfgegner, Anthroposophen, Esoteriker und Nazis eint.
Diese Bewegung ist gefährlich! Wenn die Krise sich verschärft, was zu befürchten ist, ist dies die Sammelbewegung aller Unzufriedenen, Frustrierten, Krisenopfer. Dann geht es stramm nach rechts. Helfen tun dabei verwirrte Linke, die ohne Scham neben Reichflaggen mitmarschieren und so dem neuen deutschen Faschismus Vorschub leisten!
1922 fing Hitler mit dem Putscherversuch in München harmlos an und wurde verlacht, nicht Ernst genommen, das Ende ist bekannt
Wehret den Anfängen!
Wo liegen die entscheidenden Widersprüche
Sachsen feiert am kommenden Samstag seine Wiedergründung und die deutsche Wiedervereinigung mit einer Festveranstaltung im Erzgebirgsstadion in Aue. Neben 2000 Gästen wird zu dem Festakt auch Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident, Herr Armin Laschet (CDU) erwartet.
Großveranstaltungen werden verboten. Demos werden verboten. Warum gilt das nicht für Politiker? Sind dann öffentliche Empfehlungen und Forderungen einiger Politiker noch glaubwürdig?
Die letzten Jahre haben aber auch eine Vorgeschichte. Ich versuche jetzt keine mehr oder weniger steilen Thesen, aber ich habe noch eine Menschen gekannt, die aus Schaden relativ klug geworden war - es waren vor allem skeptische Leute.
Diese Art öffentlicher Vernunft funktionierte bis in die 1980er. Man nahm Verlautbarungen mit entspannter Vorsicht entgegen, man schimpfte nicht viel aufs Fernsehen sondern guckte halt, man wollte keine neuen Waffensysteme, aber man gab der Politik Kredit.
Es stimmt schon - nackte Fakten alleine sind zu wenig. Menschen glauben ziemlich viel Bullshit von oben, wenn sie das Gefühl haben, die Welt habe Platz für sie, und ziemlich viel Bullshit von der Seite, wenn ihnen das Gefühl grundsätzlicher Sicherheit verloren geht.
Trotzdem gäbe es bei der Berichterstattung eine Menge Luft nach oben, denn wenn zur Verunsicherung noch der Eindruck kommt, manipuliert zu werden, gewinnen "alternative Fakten" an Einfluss.
******
(Ich hoffe, mein Lob ist Ihnen nicht unangenehm.)
"Sein sozialer Kitt ist der Sozialdarwinismus, der Impfgegner, Anthroposophen, Esoteriker und Nazis eint."
Da fällt es doch sicher leicht den zu skizzieren und zu belegen, oder?
Schon bei der Zusammenstellung läuft es einem kalt den Rücken runter.
"Trotzdem gäbe es bei der Berichterstattung eine Menge Luft nach oben, denn wenn zur Verunsicherung noch der Eindruck kommt, manipuliert zu werden, gewinnen "alternative Fakten" an Einfluss."
Ich weiß nicht, wie man weiter so dämlich sein kann, Menschen, die hier und da ein wenig Invidualität leben möchten - sollte der mündige Bürger nicht darüber verfügen - in den einen großen Sack zu packen.
Man verprellt immer mehr Menschen, hat damit politisch keinen Erfolg, macht aber tapfer weiter. Witzig ist nur, dass die Verschwörungsfreunde den Stuss noch adeln, indem sie dahinter eine durchtriebene Stategie vermuten.
"Witzig ist nur, dass die Verschwörungsfreunde den Stuss noch adeln, indem sie dahinter eine durchtriebene Stategie vermuten."
Der war jetzt gut!
Was sollten "Verschwörungsfreunde" denn auch sonst (auch) darüber denken?
Diesbezüglich bin dann aber auch ein "Verschwörungsfreund" (Du meintest aber sicher "Freund von Verschwörungstheorien").
Denn nur Dummheit kann es auch nicht sein.
"Diesbezüglich bin ICH dann..."
"Denn nur Dummheit kann es auch nicht sein."
Nee?
Wirr ist das Volk, das von der Politik verwirrt wird
Die von SPD-Parteichefin Saskia Esken verwendete Bezeichnung „Covidioten“ für die Anti-Corona-Demonstranten ist aus Sicht der Berliner Staatsanwaltschaft von der Meinungsfreiheit gedeckt. Die zugespitzte Formulierung „Covidiot“ sei „als Meinungsäußerung in der politischen Auseinandersetzung in der Corona-Pandemie nicht strafbar“ und von der Meinungsfreiheit gedeckt, erklärte die Staatsanwaltschaft.
Dürfen dann auch Nicht-Politiker derartige verbale Kritik in Richtung der Politik äußern?
Aus dem Wort „Covidioten“ könnte ein neues entstehen, wenn an Stelle von Cov „HARTZ IV“ oder „Agenda 2010“ käme. Schließlich wurden einige Sanktionen vom Bundesverfassungsgericht gekippt. Und Agenda 2010 und HARTZ IV zur Spaltung und Armut Deutschlands beigetragen haben. Und es gab Menschen, die nachweislich in Folge von Sanktionen gestorben sind.
Da alle Menschen lt. Grundgesetz vor dem Gesetz gleich sind, so wäre es auch legitim, in Richtung der Politik derartige verbale Kritik zu üben.
Es gibt natürlich noch Werte wie Erziehung, Anstand, Umgangsformen…, an die einige Politiker vielleicht denken sollten, bevor sie etwas sagen.
gibt es leute, die in einen bus einsteigen,
an dem keine fahrtrichtung angegeben ist,
aber von der stimmung der fahrgäste anstecken lassend,
sich zum mit-reisen entschließen?
Die Verwirrtheit der Bürger wird sehr schön beschrieben. Allerdings ist der Schlußsatz ein krasser Fehlschluß: „Die Demonstration zu vereinnahmen, schaffen die Rechten an diesem Tag zwar nicht, bilden aber medienwirksam die Speerspitze einer ansonsten noch reichlich stumpfen Bewegung.“ Denn diese Bewegung ist am ehesten eine Brownsche Molekularbewegung zu nennen. Es ist das Ergebnis des entsubstantialisierten Individualismus, im Grunde der marktkonformen Demokratie, man könnte sagen, die Leute haben ihren Kant gelernt, sich nur aufs eigene Denken zu stützen – mit dem kleinen Pferdefuß, daß sie nie denken, nur Meinen gelernt haben. Diese fröhliche Apokalypse wird unübertrefflich im Schlußbild von „Mahagonny“ geschildert. Die Gefahr, daß diese Massen faschistisch formatiert werden könnten, sehe ich nicht, eine gewisse Gafahr besteht darin, daß ihnen ein Totalitarismus übergestülpt werden könnte, aber dazu müßten die Gebildeteren mitmachen oder wenigstens stillhalten, auch das ist schwer vorstellbar. Diese Masse ist unregierbar und ist nicht selbstregierbar. Sie hat keinen substantiellen Zusammenhalt und der formale des kapitalistischen Systems hat nicht genug Integrationskraft.
Der Faschismus hat erst wieder eine Chance, wenn aufgrund der Zuspitzung der ökonomischen Krise, die bislang noch virtuell ist, wieder massenhaft elementare Existenzangst entsteht, dann muß eine Form der Lösung oder Pseudolösung gefunden werden, dann kommt es zur Alternative einer richtigen oder falschen Wahl.
Wollen wir jetzt schon die Weiche richtig stellen, müssen wir mit Vernunft der Desorientierung entgegenarbeiten. Das würde bedeuten, daß alle Argumente auf den Tisch der öffentlichen Debatte kommen und ergebnisoffen, aber allgemeinverbindlich diskutiert werden, wir müssen uns in eine kritische Wissensgesellschaft verwandeln. Die Chancen dazu sind vorhanden, die wegzuräumenden Barrieren sind aber auch gewaltig.
Die eine oder andere Übereinstimmung ist ja keine Katastrophe. ;)
Vielleicht liegt es daran, dass außerhalb des Sacks zu wenige (potenzielle) Abonnenten leben.
Goebels und Co. waren Esoteriker, liebten das tibetisch-buddhistische, sie vermuteten dort den Ursprungsort der arischen Rasse etc. Darüber wurden zahlreiche Bücher geschrieben, kann man alles nachlesen, wenn man will!
und der Link zwischen Steiner-Gläubigen, die das Starke wollen und das Schwache verachten heißt Sozialdarwinismus. Die Nazis wollten die starke Rauschen Rasse und haben noch bis über ihre Niederwerfung hinaus Behinderte umgebracht, bis die Alliierten ihre letzten Mordbuden fanden. Aber das ist alles bekannt. Man will es nur nicht kennen und stellt sich dumm.
Wenn die notwendigen Klimaschtzmaßnahmen umgesetzt werden, ist die Krise schneller da, als wir glauben. Ab 2021 schränkt China Verbrennungsmotore stark ein was die deutsche Automobilindustrie hart trifft, denn diese ist auf alternative Antriebsformen schlecht vorbereitet. Das wird Arbeitsplätze kosten und die Unzufriedenen werden dann von den neuen Rechten vereinnahmt!
Das sind lose hingeworfene Assoziationen, eine Mischung aus analogem Denken (das die Esoterik, übrigens keinesfalls grundlos, in Anspruch nimmt) und pars pro toto Denken. Das könnte man als Vorurteil kritisieren, es gibt auch Argumente dafür, aber auch die kommen bevorzugt aus der Esoterik.
Hitler war auch Vegetarier, was sagt uns das? Eben, nichts!
Sie benutzen praktisch das, was Sie theoretisch ablehnen, das nennt man einen performativen Widerspruch, der in die Klasse der typischen Fehlschlüsse gehört.
Wollen Sie es noch mal versuchen?
"Denn nur Dummheit kann es auch nicht sein."
"Nee?"
Der Satz bezog sich auf die (auch) von Dir kritisierte diskreditierende "Wirrköpfe"- Zuschreibungs-Rolle der Medien.
Das ganz sicher. Die Ereignisse selber sind schon lange nicht mehr wichtig, längst ist die Interpretation das worauf es ankommt. Immer entlang der üblichen Lager.
Querdenken wäre da eigentlich willkommen, aber die Latte nicht zu reißen, weil man unten drunter her springt, ich weiß nicht. Ist dann eben anders begabt.
Ein Uraltwerk: mystik-faschismus-menschenhass.html
der reichstag auf dem präsentierteller, symbolhafte akte und bilder davon und natürlich versammelte verwirrtheit, das war mein eindruck vom letzten wochenende.
und ich hätte nicht gedacht, dass das so schnell getoppt werden würde. ist aber so:
https://www.zdf.de/nachrichten/politik/kubicki-reichstag-graben-100.html
https://www.golem.de/news/extremismus-cdu-fordert-nach-corona-demo-vorratsdatenspeicherung-2009-150619.html
"Der Satz bezog sich auf die (auch) von Dir kritisierte diskreditierende "Wirrköpfe"- Zuschreibungs-Rolle der Medien."
Ach so, okay.
Ich denke mal, dass es in jeder Gruppe, die man so aufspürt immer welche geben wird, die bessere und schlechtere Argumente haben. M.E. haben sogar Rechte teilweise gute Argumente und statt nun jeden in die immer rechtere Ecke zu schieben und ehedem Linksliberalen oder wortreich zu erklären, warum sie in Wahrheit Nazis sind, sollte man vielleicht mal damit anfangen, die besten Argumente zu bergen und zu diskutieren.
Das Zwischenhoch der ehemaligen Volksparteien wird dahinschmelzen, wie Eis in der Wüste, wer das Momentum nutzen will, etwa zum Machterhalt, sollte damit nicht zu früh beginnen. Strategisch wäre das ein Fehler, dahinter dann einen ganz gerissenen Plan zu vermuten, will mir nicht gelingen.
Das, und kochendes Öl von den Zinnen. Scheiße, wir sind auf Baghdad-2003-Niveau angekommen.
"Jutta Ditfurth sucht und findet ..."
Treffender kann man es kaum ausdrücken. ;-)
Wenn sie den Tatsachen nicht ins Auge sehen wollen und Jutta Ditfurth für unglaubwürdig halten, ist das ihre Sache.
Klar ist aber Anthroposophie, Esoterik, Mystik führen über diverse Verschwörungstheorien zum neuen Faschismus.
Bitte informieren sie sich, wer ernsthaft suchen will, der findet!
Diese komischen mystischen Verschwörungstheorien fand man massenhaft auf der Querfrontdemo in Berlin. Aber das war schon keine Querfront mehr, das war eine nazigeführte Demo mit zahlreichen verdummten Mitläufern, die später dann wieder von nichts gewußt haben wollen.
Diesmal kann man es vorher wissen, aber es wird wieder weggeschaut!
Ja, Wuming, "Anthroposophie, Esoterik, Mystik führen über diverse Verschwörungstheorien zum neuen Faschismus."
Ich glaub's Ihnen. Jetzt gut?
"Wenn sie den Tatsachen nicht ins Auge sehen wollen und Jutta Ditfurth für unglaubwürdig halten, ist das ihre Sache."
Nun habe ich mich aber selbst Jahre unter Esos bewegt, bin gewissermaßen selbst glühender Esoteriker gewesen und bin es in mancher Beziehung noch und habe ganz andere Erfahrungen gemacht.
So ich denn jetzt lieber meinen eigenen Erfahrungen und Beobachtungen glauben, oder Frau Ditfurth?
Ich habe die Esoteriker als überwiegend linksliberal mit starkem grünen Einschlag erlebt, hier und da ein paar Feministinnen dabei (das kalte, analytische, männliche Denken war das Feinbild, ganzheitlich, fühlend und weiblich war die Welt zu heilen), die Grundstimmung war pluralistisch, die Themen die interessierten waren vornehmlich Gesundheit, Umweltschutz und irgendwie alles zu heilen.
Rechtere Tendenzen fand man eher in den magischen Logen, deren öffentliches Auftreten aber verständlicherweise gering ist. Überschneidungen waren eher selten, die Vicca-Bewegungen stellten eine Brücke her. Die Szene war doch ziemlich zerfasert, aber linksliberal und grün, das herrschte sehr deutlich vor. Wenn man dann einen Artikel nach dem anderen liest, darüber dass man selbst und andere in Wahrheit rechtsextrem sind, es nur selbst noch nicht verstanden hat, dann fühlt man sich etwas seltsam.
Dann und wann erwischt es auch – gerne lanciert vom Spiegel – die Heilpraktiker und andere Alternativmediziner, die sind auch alle rechts, schon weil sie Feinde der Wissenschaft sind. Dass man sich bei diesen Einordnungen auf der Basis von Analogieschlüssen und pars pro toto Denken sich exakt jener Elemente bedient, für die man eben Genannte in die Ecke gaga und/oder ganz rechts erwähnte ich schon. Ich vermute aber, dass man die Leute, die man da kritisiert, einfach für blöd und naiv hält, seine Leser natürlich auch.
Man hat dann mit der Zeit den Rahmen immer breiter gezogen und immer größere Teile der Bevölkerung gegen sich aufgebracht. Man tut sich selbst im Grunde keinen Gefallen damit. Es ist zwar nicht falsch, die Spalter selbst zu spalten (bei dem hohen Aggressionspotential besorgen die das allerdings selbst, da kann man sich zurück lehnen), aber, wenn man dann diagnostiziert, dass irgendwann jeder Zweite ein Rechtsextremist ist, dann würde ich mal das eigene Messverfahren prüfen.
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"Der Faschismus hat erst wieder eine Chance, wenn aufgrund der Zuspitzung der ökonomischen Krise, die bislang noch virtuell ist, wieder massenhaft elementare Existenzangst entsteht, dann muß eine Form der Lösung oder Pseudolösung gefunden werden, dann kommt es zur Alternative einer richtigen oder falschen Wahl."
glaube ich auch. wenn das modell der parlamentarisch bewahrten besitzstandsverhältnisse ins wanken geraten sollte, zaubern sie ruck zuck wieder einen hindenburg aus dem hut. ich fürchte, wir erleben derzeit den prolog dieser seifenoper. ist aber nur ne verschwörungstheorie.
Das von ihnen beschriebene linksliberale Lager trifftet jetzt nach rechts ab, auch wenn das die Akteure selbst nicht wahrhaben wollen
Corona trennte Spreu vom Weizen!
Kennen Sie Weizen ohne Spreu? Aber dialektisch gibt es sicher eine Lösung.
Der Artikel von Frau Ditfurth ist nicht aus 2020. Wir waren schon immer rechtsextrem, haben es nur selbst nicht gemerkt.
Aber dafür hatten wir ja so glänzende Nachhilfelehrerinnen, wie die besagte. Danke dafür! Die Strategie ist bis heute die gleiche, man bringt immer wieder die gleichen Assoziationen ins Spiel und erwähnt Eso im Zusammenhang mit rechts, wirr und unwissenschaftlich. So geht das schon seit Jahrzehnten.
Was soll ich davon halten?
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Danke dafür!
"Nackte Zahlen"??? Schrieb ich davon?
Aber schön, dass ich Ihnen die Gelegenheit bieten konnte, mal die 'Ideologiekarte' auszuspielen und dabei so richtig Dampf abzulassen.
Ich vermute mal, meine Sendefrequenz und Ihre Aufnahme waren schlecht synchronisiert.
Was das Vorgestrige angeht: passt doch zur Moorleiche? Für Brandneues steht dieser Terminus doch auch nicht gerade. :-)
..."Das Volk ist nicht wirrer als früher. Es versuchen nur mehr Leute als früher, sich einen eigenen Reim zu machen - was natürlich schiefgeht, weil es eigentlich Medien bräuchte, die informieren, statt zu meinen. Es bräuchte Medien, die beim Lernen und wissen helfen"....Sie unterstellen, als fehlte es in Deutschland an.." Medien, die beim Lernen und wissen helfen"...Ich bitte Sie...lesen Sie diesen hervorragenden Journalismus des "Der Freitag"...der "Taz"...der "Frankfurter Rundschau"...des "Der Spiegel"...der "SZ"...der "Die Zeit"...der "Le Monde Diplomatique"...und dann sehen Sie sich die hervorragend gemachten Dokuserien auf 3Sat...Arte...Tagesschau 24....ZDFinfo...Phönix...etc...etc...an...Was es braucht ist mehr Bildung, die "Nachdenken" und "Nachlesen" und "Querlesen" schon in der Schule fördert...Ich möchte mit einem Zitat von Georg Christoph Lichtenberg schließen..."Man spricht viel von Aufklärung, und wünscht mehr Licht. Mein Gott was hilft aber alles Licht, wenn die Leute entweder keine Augen haben, oder die, die sie haben, vorsätzlich verschließen?"
. „Eine Demokratie muss verschiedene Meinungen aushalten. Wenn sie es nicht tut, ist es keine Demokratie, sondern eine Diktatur.“...Dummheit muss man nicht aushalten.
Wenn man die andere Meinung als dumm bezeichnet, muß man sie also nicht aushalten? Wer legt denn fest welche Meinung dumm ist? Sie gehören zu den Leuten bei denen eine andere Meinung immer dumm ist, was dumm ist.
"Wirr ist das Volk Demo
Während die einen die Liebe beschwören, erklimmen die anderen das Parlament. Ein Wochenende der Widersprüche"
Soll wohl heißen: Sowohl die einen als auch die anderen sind wirr. Und zu welcher Volksgruppe rechnen sich die beiden Autoren, die hier nichts anderes tun als Leser mit einer wirren Darstellung der Ereignisse zu verwirren?
Gratuliere, offensichtlich kann man damit beim Freitag Geld verdienen. Wie hieß es mal: "Qualitätsjournalismus".
Für diejenigen, die eine glaubwürdige Darstellung der Ereignisse in Berlin lesen wollen:
https://www.kritische-polizisten.de/2020/08/verbot-des-demonstrationsverbots/
Zitat:
P R E S S E MI TTE I LU N G
Was war los?
Berlin: Verbot des Demonstrationsverbots
Gestern waren nach unserer gesicherten Einschätzung hunderttausende auf den Straßen der Berliner Innenstadt mit unterschiedlichen Demonstrationszielen und in mindestens sieben verschiedenen Demonstrationen unterwegs.
Ihr Ziel: Änderungswünsche an Politik und Verwaltung bezüglich des Corona-Krisenmanagements.
Lediglich eine kleine verschwindende Minderheit der GegendemonstrantInnen stand in ihren Forderungen im Gegensatz zu den eigentlichen Taktgebern.
Eine andere Minderheit – etwas mehr an Köpfen – bestand aus Rechtsextre-mistInnen, die leider nicht „verschwindend“, also unauffällig, agierten. Aber selbst diese problematische Gruppe war deutlich kleiner als die Zahl der eingesetzten PolizeibeamtInnen, die durch Kräfte anderer Behörden ind Organisationseinheiten der Behörde für Inneres unterstützt wurde.
Am markantesten war jedoch, wie – wieder einmal – aus politischen Gründen die Teilnehmerzahl der vollkommen falsch als Corona-GegnerInnen gelabelten DemonstrantInnen weit – sehr sehr weit – zu niedrig angesetzt worden ist.
Ansonsten ist es geübte Praxis – zu Silvester und anderen Ereignissen – die geschätzte Teilnehmerzahl von Veranstaltungen in Berlin, wenn das Branden-burger Tor mit der sechsspurigen Straße von der „Straße des 17. Juni“ bis zur Siegessäule mit Menschen gefüllt ist, von rund einer Million TeilnehmerInnen auszugehen. Warum war und ist das hier anders?
Die Straße des 17. Juni hat auch noch einen Mittelstreifen, sowie zwei durchgehende Randstreifen zum Parken für Kfz. Zusätzlich waren Bereiche der Parkanlage „Tiergarten“ sowie andere Bereiche wie Friedrichstraße, Unter den Linden etc. mit sehr viel Menschen, die einer der anderen größeren Demonstrationen angehörten beziehungsweise weiter auf dem Weg zur Hauptkundgebung von „Querdenken“ waren, gesäumt.
[...]
Fortsetzung Pressemitteilung kritische PolizistInnen:
"...
Zum Einsatz:
Es herrschte eine gelöste wie friedvolle Grundstimmung. Ähnlich wie am 3. Oktober 1990 am gleichen Spielort: 1. Feiertag zur (sog.) Deutschen Einheit.
Es wurde musiziert, sogar ein Piano auf der „Straße des 17. Juni“, der Bundesstraße 2, und viele Dinge, die wir von Anti-Atom-Demonstrationen in Form und Auftreten her kennen. Die Menschen waren locker, wenige verbiesterte Zeitgenossen darunter.
Auch konnten wir erst spät schwarz gekleidete – nicht vermummte – Gesellen wahrnehmen, also rechte „Autonome“. So gegen 12:00 Uhr im Straßenzug Mar-schallbrücke – Wilhelmstraße, unmittelbar vor dem BT-Eingang Wilhelmstraße 68, als sich 10 bis 12 solcher Mitbürger richtig dämlich wie auffällig daneben benahmen, ohne dass jedoch ordnungsrechtlicher Korrekturbedarf angezeigt gewesen wäre.
Es war also fast alles „easy going“. Kleine Irritationen sind bei solchen Menschenmassen von mehreren hunderttausenden zwangsläufig. Selbst an der Siegessäule (= Hauptkundgebung), wo nun eindeutig weder die Masken getragen noch das Abstandsgebot eingehalten worden waren, hielt sich die Polizei zurück.
Die „Geisel-Air“ kreiste mit 50% ihres Fluggerätes in vernünftiger Höhe (wegen des störenden Lärms), alle verhielten sich angemessen und wir werden garantiert keine relevanten Corona-Infizierten aufgrund dieses Ablaufes – der Gesundheitsschutz war ja das Herzstück für die VerbotsverfügerInnen– erleben.
Erst so gegen 16h und 17h wurden die Einsatzkräfte wieder munterer, meint, mussten sie den „dicken Max“ spielen. Als also viele VersammlungsteilnehmerInnen langsam mit dem Gedanken spielten: „Ich muss ja auch mal nach Hause.“ Oder auch einfach müde wurden.
Vielleicht wollten viele PolizeibeamtInnen auch „nach Hause“ und waren auch langsam müde. Jedenfalls reagierten sie an verschiedenen Stellen auch unnötig aktiv und gelegentlich provokativ in die Abläufe hinein. Eben auch deutlich erkennbar als „Spielverderber“, so bspw. Ecke Friedrichstraße/Mittelstraße, wo ein Sattelschlepper mit Regensburger (Bayern) Kennzeichen, ca. 25 Meter lang, die vier Straßenzüge mit festivalmäßiger Musik bei sehr starken Lautsprechern beschallte. Auf dem Sattelschlepper wie auf der Straße wurde getanzt etc. – Alles weiter locker, heiter.
Da machte sich eine Gruppe Polizeibeamter (plus vier) also 1:9 in voller Montur auf der Friedrichstraße zum eventuellen „Kampf“einsatz klar. ...."
"...Vielleicht ist das neben ihrer Ablehnung der Bundesregierung (mit ihren Coronamassnahmen) das Einzige, was sie verbindet..." richtig erkannt durch die Autoren. Und das sagen sie auch auf der Demo. Und die Gründe der Ablehnung sind vielseitig. Und das Einzige ist so elementar, so wesentlich. Und ist nicht durch die Autoren kleinzureden. Und die Wirrnis, die die Mächtigen der Politik gelegt haben, wurde in Berlin zur Demo analysiert und hinterfragt und die Mähr der Gesundheitsvorsorge durch Merkel & Co. entlarvt. Die Koordinaten mit Rücktritt Merkel und mehr Demokratie wagen sind gesetzt.
Und? Wer wird sie zum Rücktritt zwingen? Und wie?
Das beste an manchen Beiträgen ist die Diskussion zu den Beiträgen im Netz.
Zur Corona ist das Volk gespalten.
Kann man das mal in Pro und Contra Beiträgen packen. Also nicht wie in letzter Zeit nur Pro-Staat-Beiträge, sondern die Contra-Seite mal dagegen setzen. Das gab es doch mal. Beitrag Koester gegen Beitrag Ballweg.
Schwierig. Sind starke Worte gewesen mit dem Rücktritt. Diese Worte sind ja noch nicht bei den Massen angekommen. Durch Verschweigen und Nichtdiskussion der Meinungen. Das Meinungsmonopol ist ihr Pfund. Das müsste erst mal Luft ran.
“Dürfen dann auch Nicht-Politiker derartige verbale Kritik in Richtung der Politik äußern?“
Aber ja. Gemäß Rechtslage müssen Politiker sich sogar mehr gefallen lassen, als der Normalbürger. Im Fall Renate Künasts wollte das Berliner Landgericht gar keine Obergrenze zulässiger Beschimpfungen erkennen.
Zustimmung! Guter, dokumentierender Artikel und eine zutreffende Analyse von Dir im Kommentar. Wenngleich ich nicht nachvollziehen kann, worin der “krasse Fehlschluss“ der Autoren bestehen soll.
Zustimmung! Guter, dokumentierender Artikel und eine zutreffende Analyse von Dir im Kommentar. Wenngleich ich nicht nachvollziehen kann, worin der “krasse Fehlschluss“ der Autoren bestehen soll.
Beschreibungen oder Einschätzungen wie "wirr ist das Volk“ beziehen sich auf einen Gesamteindruck, eine Summe und wollen gerade nicht den Einzelnen analytisch erkunden sowie der Einzelne eben auch nicht gemeint ist, sondern die Gruppenerscheinung. Wenn es heißt, Deutsche sind pünktlich, fleißig und skeptische Bedenkenträger - fühlen Sie sich damit automatisch angesprochen oder gar unbotmäßig reduziert?
Alternative Fakten sind eben besser!
Jeder ist eben einzigartig - ebenso wie seine "Meinung"! Und 1+1=4 gell.
Es wurde "analysiert und hinterfragt"? Nein, es wurden nichts als Befindlichkeiten geäussert. Im Zweifelsfall sind dafür Ärzte zuständig.
wirr erscheinen mir nur die farblos interpretierenden, ignorierenden, auf gleisen ballancierenden, sich mit dem unsaeglichen arrangierenden.
hoffnung verbreitend dagegen die auf die strasse gehenden, trotz alledem auf ihrem recht bestehenden...
Wenn keiner weiss, was dumm ist, dann braucht es auch keinen Protest! Hab ich Sie richtig verstanden?
-ueber-esoterik-und-voelkisches-denken-a-81c92a35-7b31-42b0-a064-942a202b5c2c
schreibt die Lügenpresse, aber der glauben Sie wahrscheinlich nicht?
Da kommt keine Luft mehr ran, denn Aerosole sind gefährlich: wer krank ist, also der falschen Meinung oder sonstwie "infiziert", sagt die Wissenschaft. Und die Wissenschaft spiegelt den Zeitgeist, ist selbstbezüglich. Wissenschaft konnte die Minderwertigkeit von Menschen schon immer gut beweisen. Womöglich hat man sie deswegen als Institution erfunden, nachdem die Kirchen geschwächt waren.
Ärzte sind wie jeder Gewerbetreibende für ihr Bankkonto zuständig.
Der Zusammenhalt des VOLKES unter einem gemeinsamen Fürus hat schon viele begeistert, nicht zuletzt den "Neoliberalismus" mit einer Idee, dass jeder mit allen Mitteln des Betrugs jede Rolle einnehmen kann - für ein paar Tage.
Der gebashte Individualismus bedeutet Vielfalt, nicht Egoismus. Egoismus kommt nur dann zum tragen, wenn sich alle um die gleiche Beute streiten.
"Lügenpresse" gehört nicht zu meiner Terminologie. Ein Spiegel-Abo habe ich nicht.
Ich sehe, dass Sie mit einer einseitigen, selektiven Stimmungsmache forfahren und insofern an einem Austausch nicht interessiert sind.
Würden Sie das anders deuten?
Der Fehlschluß besteht in der Befürchtung, dieser chaotische Haufen könne faschistisch gleichgerichtet werden. Hier und heute besteht diese Gefahr nicht, kein Grund zu Alarmismus. Veränderte Bedingungen können sehr wohl eine solche Ausrichtung ermöglich.
Und zur Ergänzung des Vorkommentars:
Wirklicher Individualismus ist einigermaßen stabile Identität, die sich ihrer sozialen und situativen Bedingtheit bewußt ist. Was in dem Beitrag angesprochen wurde, ist eine Pseudoindividualität des Meinens, die allerdings nicht auf die Coronaverharmloser, Impf- und und Staatsverteufler beschränkt ist, auch auf der anderen Seite gibt es das zuhauf. Solange diesen Meinungsfreudigen hauptsächlich ihre Sichtbarkeit und Unterscheidbarkeit wichtig ist, sind sie harmlos, und vielleicht sogar zu einem argumentativen Schlagabtausch bereit, der Ordnung in die Wirrnis bringen kann. Aber Meinungsgeleitete, sind eben Ich-schwach, können leicht manipuliert werden, das ist die Gefahr.
"Und zur Ergänzung des Vorkommentars:"
Es gibt keine Identität, die jedem Druck standhalten würde. Wenn sie zusammenbräche, sind Sie und jeder, was er immer war: splitter-faser-nackt.
Individualismus bedeutet, das zu wissen, sich dieser Nacktheit unter all den Kleidchen der IdentifizierungsWAREN des Status oder Image bewusst zu sein.
Daher ist Ihr Statement keine Ergänzung, sondern IHRE Interpretation, nicht die meine:)
Aber ich verstehe den Schluss Kienholz'/Afanasjews ganz anders. Sie heben in meinen Augen allein auf den medialen Effekt ab. Und dem zufolge haben die Rechten die Spitze übernommen. Dabei ist zunächst einmal unerheblich, wie die einzelnen “Querdenker“ und Demoteilnehmer tatsächlich ticken. Über eine mögliche Anschlussfähigkeit des Volkes an eine faschistische Wende haben die Autoren meiner Ansicht nichts gesagt. Zunächst zeigt sich ein wirres Bild.
Ja, wenn wir geboren werden, sind wir nackt, und manchmal auch, wenn wir sterben – aus Pietät legt man uns allerdings nicht nackt in den Sarg. Dann laufen Sie halt nackt durch die Welt, wenn es Ihnen Spaß macht. Daß Kleidungsstücke nur Identifizierungswaren sind, dem wird man in den meisten Gegenden der Welt nicht zustimmen. Daß Denkstrukturen, -architekturen nur Identifizierungswaren sind, dem wird kein Kulturraum zustimmen. Aber ja, es muß auch Narren geben, die feststellen „der König ist ja nackt“.
O.K., und ich wollte nur darauf hinweisen, daß die Verwirrung noch nicht zu fürchten ist, sie neutralisiert sich selbst.
" Über sich sagt er: „Ich stehe auf der guten Seite.“ "
Es schaudert mich, das zu lesen. Die andere Seite ist böse. So einfach ist das. Und jetzt schnell noch eine Verschwörungstheorie gestrickt, um sich dessen gewiss sein zu können. Des Menschen Wille ist sein Himmelreich. Ob es nun als faschistische Ideologie äußert oder nur die Feststellung auf der guten Seite zu stehen.In beidem erkenne ich nicht mehr als den Wunsch nach Identität in einem Leben, in dem es für niemand auf der Welt Beständigkeit gibt.Das ist vielleicht das verbindende Element.Es macht mich traurig, wenn ich sehe, dass Menschen, die eigentlich Gutes wollen, es nicht schaffen die Finger von manipulativen Methoden zu lassen, traurig für sie, denn auch wenn die Erkenntnis schmerzhaft ist:das Gute lässt sich nicht erzwingen. Viele scheinen das gerade vergessen zu haben.
Es geht nicht darum, nackt durch die Welt zu laufen. Sondern darum, die Kleider nicht für sich selbst zu halten sondern als das anzusehen, was sie sind: Kleider, nichts weiter. Eine MASKE des Nackten, modern gesprochen.
Keine konstituierende Bedingung einer Identität, wie Sie und viele andere heute annehmen.
Eine Annahme, die ich für gefährlich halte, denn: wenn alles nur ist, was Sie darin sehen, was es sich zuschreiben/anziehen lässt - dann ist das ein Missbrauch des eigenen Soseins, dem Sie bei anderen und sich selbst (!) die Berechtigung absprechen. Denn was nicht von der Stange ist, ist verboten:)
Im Märchen war es übrigens ein Kind, kein Narr, das die Wahrheit des Kaisers aussprach.
Man sollte mal eine Vermisstenanzeige aufgeben:
DAS GUTE, hallo, wo ist es, wie sieht es aus, wie schmeckt es, wie stellt man es her?
Es werden sich viele stumme Kandidaten melden, zu viele.
Also doch lieber:
DAS BÖSE, bitte abgeben, wer es findet.
Was immer abgegeben wird, ist aber das GUTE, das stumm ist.
Gern würde es "ich möchte lieber nicht" sagen.
Vermaledeiterweise ist es jedoch stumm.
Das ist Ihr Irrtum: die primäre Funktion von Kleidern ist der Schutz, nicht die Maskierung.
beziehungsweise Rüstung.
wann war wissenschaftliches forschen je "selbstbezüglich"?
ohne die erfahrungs-wissenschaften
stünden wir noch im zeit-alter magischen denkens.
und: manche sind immer noch darin befangen.
Die Alternative zum Glauben an die Kirche der Wissenschaft und an Magie ist eigenes nüchternes folgerichtiges Denken. Man nannte das Mündigkeit, und es ist lange her, dass man das wusste.
Passen Sie auf sich auf. Womöglich erwischt es sie ein zweites Mal...
Wenn ich ergänzen darf:
Auch die Alternative zum Glauben an die herrschenden Lehrmeinungen von Kirchen und sonstigen religiösen Vereinen und deren Diktatur.
Gegen diese sind auch die lächerlichsten Verschwörungsvermutungen Popans.
Zum Glück gibt es außer DER Wissenschaft und deren selbsternannten Experten auch noch Wissenschaftler (dem Wortsinn nach). :-)
Wenn das so einfach wäre. Je nach Situation und Bekleidungsart schadet Kleidung eher als dass sie schützt.
Auch in vulkanisch aktiven Gegenden bauen die Menschen Steinhäuser. Sie sehen wohl mehr den Schutz als den möglichen Schaden. Und zum Dialog mit goalive:
Denken ohne Empirie ist wie schwimmen ohne Wasser, Empirie ohne denken ist wie im Wasser ohne flossenartige Bewegung untergehen. Wissenschaft bezieht Empirie und Denken aufeinander, nur unter dieser Bedingung schafft man Wissen.
Mündigkeit ist, sich des fremden Denkens nur soweit zu bedienen, wie man es verstanden hat. Wer das eigene Denken für etwas ganz eigenes hält statt überwiegend als Aneignung eines kollektiven Vermögens, der ist von der typischen Geisteskrankheit unseres narzistischen Zeitalters befallen.
Kirchen haben m.E. keine große Bedeutung mehr, darum habe ich sie nicht erwähnt. "Die Wissenschaft" hat die Nachfolge angetreten mit jenem Nimbus von Alleingeltung und Unantastbarkeit. Was blinde Gefolgschaft fordert und mit Ängsten manipuliert anstatt zu überzeugen, ist letztlich immer ein quasireligiöser Verein mit totalitärem Anspruch, egal, ob er sich nun Papst, Führer oder "Die Wissenschaft" nennt.
Schade: Schutz oder Maske war eigentlich mal eine nette zeitgeistige Frage.
Meine wäre: wovor schützt die Maske?
Meine These: vor der Selbsterkenntnis.
„Danke dafür!“
Gern.
Das Problem ist m.E., dass oft wirklich nicht verstanden wird, aus welchen heterogenen Quellen sich das bunte Lager dieser und jeder Skeptiker speist. Reflexhaft wird versucht, die Menschen und Themen in die rechte Ecke zu drängen. Dass es aber auch Skepsis im linksliberalen und grünen Lager gab und sich über Jahrzehnte gerade auch in der sogenannten Gesundlebeszene eine gut organisierte Gegenöffentlichkeit etablierte, die im Großen und Ganzen eher unpolitisch, aber nicht ungebildet war, wird dabei gerne übersehen.
Eine relativ breite Basis gibt es eben im Kreise derer, die schon seit Jahrzehnte den Machenschaften der Medizin, der Pharmaindustrie, deren Vernetzung mit der Politik und auch der Presse skeptisch gegenüber stehen. Schon seit Jahren gibt es bspw. für Ärzte Ratgeber für den Umgang mit Impfskeptikern, von denen es hieß, sie seinen überdurchschnittlich gebildet.
Es ist die Mischung aus Überheblichkeit, Ratlosigkeit und Inkonsistenz, die viele der intelligenten Menschen innerlich abwinken lässt, auch da man die Attacken nun schon über Jahre bis Jahrzehnte kennt. Wenn man nicht dumm ist, bekommt man auch mit, wie die öffentliche Stimmung gerade gebürstet wird, vermutlich stand dahinter keine größere Absicht, ich nehme an, die wollten überwiegend nur Geld verdienen, das eine oder andere Sommerloch füllen, sicher war der eine oder andere auch geschmiert oder ideologischer Überzeugungstäter.
Da aus nicht immer nachvollziehbaren Gründen tatsächlich viele Linke, sehr Linke und Linksextreme einen eigenartigen Hass auf die Szene der alternativen Medizin haben (auch da scheint es Netzwerke zu geben, die bis in die „Rufmordplattform“ 'psiram' reicht, aber mit seriöser anmutenden Rechercheportalen überlappt – einige sind wohl wirklich mit der Pharmaindustrie verbunden), wurde hier immer wieder in schöner Regelmäßigkeit gefeuert. Links und Wissenschaft, das passte irgendwie gut zusammen, obwohl Linke und Esoterik eigentlich nicht schlechter passen würde, wenn wir an linke Ökoprojekte denken, bei denen es ja auch um gesundes Gemüse, glückliche Tiere und ein rundherum in natürlicher oder 'kosmischer' Harmonie geführtes Leben geht.
Ich glaube, dass viele dieser Menschen still lächelnd oder grollend erduldet haben, was sich da alle zwei, drei Jahre wieder über die ergoss, dass sie eben leichtgläubige, naive und alternierend dann doch auch gefährliche Spinner seien. Nach den Jahren wusste man, was man davon zu halten hatte, aß dennoch sein Ökogemüse, nahm seine Globuli, ging zum Osteopathen, tauschte sich über Horoskope aus, machte Yoga und meditierte. Es konnte einem ja keiner verbieten, man musste es niemandem erzählen, meistens wurde das recht pragmatisch gemischt, man hatte seinen Hausarzt und Heilpraktiker (oft ohne dass einer vom anderen wusste), hier und da gab oder gibt es vielleicht noch ein paar Wunderheiler, deren Qualität sich herumsprach.
Es wäre sogar interessant all das man tiefergehend zu betrachten, aber das wäre ein umfangreiches eigenes Thema, ich glaube nur, dass nun die Stunde gekommen ist, in der sich das Pendel zur anderen Seite bewegt (um mal ein esoterisches Bild zu bemühen) und viele, die schon seit Jahren oder Jahrzehnten skeptisch gegenüber der 'Schulmedizin' eingestellt sind, sehen nun, dass deren Jahre lang eingeübte Arroganz kräftig zu bröckeln beginnt.
Da es natürlich auch in dieser Szene regressive Anteile gibt und die von vielen als so merkwürdig empfundene Einstellung dieser Szene, dass man eigentlich real und/oder moralisch überlegen, da immer schon auf der Seite der Guten ist, noch immer nicht verstanden wird (man denkt immer, die müssten irgendwann einsehen, dass sie bekloppt sind), muss man sich, gerade wenn man überpolitisiert ist, daraus backen, dass in Wahrheit alle immer schon ganz rechts waren, weil sie Yoga machen oder Müsli essen. Und ich glaube, dass viele Esos tatsächlich mit einer Mischung als Häme und Genugtuung inzwischen die Möglichkeit nutzen, mal zurückzuschlagen, bzw. sich nun endlich bestätigt zu sehen.
Gefährlich ist dieser Trend, weil das pauschale Niedermachen breiterer und moderaterer Gruppen der Bevölkerung, tatsächlich dazu führt, dass diese beginnen, eher reaktiv mit rechtspopulistischen Ideen zu sympathisieren und achselzuckend zu sagen: „Dann bin ich eben rassistisch.“, wenn einem bei so ziemlich allen Problemen die man selbst sieht erklärt wird, dass das Problem nur daran liegt, dass man immer schon eine unerkannte rechte Gesinnung hat.
Da hilft im Grunde nur Dialog, aber der scheint aktuell etwas schwierig zu sein, auch weil es für diejenigen, die gewohnheitsmäßig andere niederwalzen momentan eine Demütigung nach der anderen gibt. Ich weiß selbst nicht, wie ich das finde, im Moment erst mal seltsam. Was meinen Sie?
Demokratie in die Schublade der sogenannten Verschwörungstheorie gesteckt!
Freie Meinungsäußerung ist der Hauptmerkmal der Demokratie.
Leider wird die Demokratie in den letzten Jahren und Monaten unter verschiedenen Vorwänden fast schon mundtot gemacht. Politische Maßnahmen verbal und öffentlich zu reflektieren beziehungsweise in Frage zu stellen wird z.B. öfters als sogenannte Verschwörungstheorie bezeichnet. Menschen, die für Grundrechte demonstrieren werden auf einmal pauschal als Verschwörungstheoretiker, Rechtsextreme, rechtes oder linkes Rand bezeichnet.
Darf man etwa die Bundesregierung gar nicht kritisieren?
Eigentlich stehen alle Politiker im Dienste des Volkes per Grundgesetz.
"Darf man etwa die Bundesregierung gar nicht kritisieren?"
Also, ich weiß ja nicht, wo Sie leben, aber da wo ich lebe, Deutschland, habe ich den Eindruck, dass seit ungefähr sechs Jahren kaum etwas anderes gemacht wird, als die Politik der Bundesregierung ständig zu kritisieren.
Natürlich darf man das und davon wurde recht exzessiv Gebrauch gemacht, von einem kurzen Intermezzo mal abgesehen, in dem sich fast alle mit der Politik in Coronazeiten, für wenige Wochen einverstanden erklärten, was inzwischen schon längst wieder Geschichte ist.
Der Veranstalter der Anti-Corona-Demo in Berlin will keine Rechtsextremen gesehen haben! Kann man sich noch unglaubwürdiger machen? Man kann nicht!Was ist denn auf der Berlin-Demo so herausgekommen?Die Regierung ist nicht zurückgetreten! Das Grundgesetz ist immer noch in Kraft! Die Reichsflagge wurde nicht am Reichstag gehisst! Die QuerDenker-Diktatur wurde verhindert! Die behauptete Distanzierung der Querdenker von Reichsbürgern, AfD, Nazis etc. wurde sichtbar für alle widerlegt! Über 90% der Bundesbürger lehnen Corona-Skeptiker ab! Die Querdenker-Szene hat sich im wahrsten Sinn des Wortes demaskiert! Sie hat sich mit Rechtsextremen, Nazis und anderen Staatsfeinden gemein gemacht! Sie ist der eigentliche Verlierer dieses Demo-Wochenendes in Berlin! Da helfen jetzt auch keine Krokodilstränen mehr!Toller Sieg der Demokratie! Denn, wie auch Jan Josef Lievers richtig bemerkt, die „Verzettelung“ der „Kampfrichtung“ nimmt dem Geschehen Kraft und Wirkung.Aber das Virus wütet immer noch in der Welt! Gehen wir also zur Tagesordnung der Corona-Pandemiebekämpfung über und lassen selbsternannte Querdenker sich in ihre schmuddelige Schmollecke zurückziehen.Aber, wachsam sein!Haben sich doch einige dieser Querdenker, darunter deren Protagonisten, wohl von den rechtsradikalen Volksfeinden anstecken lassen - oder sollte ich besser sagen: weiter vereinnahmen lassen? - und bereiten eine Radikalisierung ihrer Bewegung vor.Dabei gäbe es doch außerhalb der Corona-Leugner-Szene genügend Themen - von den KiTas über die Schulen bis zu Kultureinrichtungen - die eine starke Lobby in unserer derzeitigen neuen Corona-Normalität bräuchten! Sich diesen Themen kraftvoll anzunehmen, haben die Querdenker versäumt.PS:1. Seit Ende April fanden bundesweit mehr als 90 Kundgebungen gegen Corona-Einschränkungen statt, bei denen Rechtsextreme Wortführer waren. Dies berichtet die Deutsche Presse-Agentur unter Berufung auf eine Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linksfraktion.2. Der Thüringer AfD-Landeschef und Faschist Höcke ließ sich während der Kundgebung in Berlin filmen. In dem anschließend veröffentlichten Video zeigte er sich begeistert von der Demonstration und sagte, er habe den Eindruck, "dass hier und heute in Berlin Geschichte geschrieben wird".
Ganz offensichtlich machen sich viele Bürger Sorgen um die Grundrechte in unserer Demokratie im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie. Diese teilweise begründeten Sorgen werden zum einen vom Mißtrauen in manche Politiker und Parteien befeuert, die ja in vergangenen Krisen - man denke nur an 9/11 oder an die Flüchtlingskrise - nicht nur ständig neue bzw. verschärfte „Sicherheits“-Gesetze durchsetzten - frei nach dem grundrechtswidrigen Motto „Sicherheit hat Vorrang vor Bürgerrechten“ -, die später aber fast nie wieder zurückgenommen wurden. Diese Sorgen werden auch aktuell wieder befeuert von unbedachten, teils wissenschaftlich unhaltbaren, teils grundgesetzwidrigen Äußerungen und Handlungen mancher regierender Politiker zu Impfpflichten, zu Immunitätsausweisen, zur Relativierung des Rechts auf Leben, zu angeblichen Übertreibungen beim Datenschutz. Letzteres wird gerne von Regierenden im Bund und in den Ländern verwendet, um vom unübersehbaren digitalen Dilettantismus - nicht nur in Schulen und Gesundheitsämtern - in unseren Regierungen abzulenken.Wenn sich allerdings diese Bürger bei ihren berechtigten Demonstrationen mit bekannten Grundrechts- und Demokratiezerstörern der AfD-, PEGIDA-, Identitären-, Reichsbürger- etc.-Randalierern sowie mit Verschwörungs-Erzählern zusammentun, tun sie sich und ihrer Sache keinen Gefallen. Die Rechtsfaschisten haben nur darauf gewartet, locken diese kritischen Bürger mit Querfront-Strategien a là AfD-Vordenker Götz Kubischeck - in ihren Dunstkreis und versuchen, diese teilweise wohlmeinenden Bürger - möglicherweise unbemerkt - für ihre kruden Ansichten zu instrumentalisieren. Wenn sich die kritischen, wohlmeinenden Bürger damit nur nicht plötzlich in eine faschistische Gesellschaft hineinmanövrieren!Das werden die ehrlichen Demokratieverteidiger diesen dann aber auch nicht durchgehen lassen! Auch nicht den Verharmlosern von der FDP und den schamlosen Verstärkern von der AfD!Dabei gäbe es doch außerhalb der Corona-Leugner-Szene genügend Themen - von den KiTas über die Schulen bis zu Kultureinrichtungen - die eine starke Lobby in unserer derzeitigen neuen Corona-Normalität bräuchten! Sich diesen Themen kraftvoll anzunehmen, haben die Querdenker versäumt.Und wenn sich Demonstranten darüber hinaus nicht an die Spielregeln halten bzw. halten wollen - der Verzicht auf Gesichtsmasken und Abstand ist verantwortungslos und nicht zu tolerieren -, dann haben sie auch ihr Demonstrationsrecht in diesen Fällen verwirkt (vgl. u.a. GG Artikel 18) - in unserer Demokratie durchzusetzen durch Demo-Verbot oder Demo-Abbruch. Wer dies dann als Diktatur brandmarkt, stellt sich außerhalb unserer Gesellschaft -, so wie gerade wieder einmal auch die Medien des SPRINGER-Konzerns oder Demo-Teilnehmer am 29.8. in Berlin! Das Virus hat sich davon nicht beeinflussen lassen und wütet weiterhin in der Welt!PS:1. Seit Ende April fanden bundesweit mehr als 90 Kundgebungen gegen Corona-Einschränkungen statt, bei denen Rechtsextreme Wortführer waren. Dies berichtet die Deutsche Presse-Agentur unter Berufung auf eine Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linksfraktion.2. Der Thüringer AfD-Landeschef und Faschist Höcke ließ sich während der Kundgebung in Berlin filmen. In dem anschließend veröffentlichten Video zeigte er sich begeistert von der Demonstration und sagte, er habe den Eindruck, "dass hier und heute in Berlin Geschichte geschrieben wird".
Ich hab mich einfach mal so eingemischt in die Kommentare auf den Querdenker-Plattformen um die Corona-Demo Ende August in Berlin herum. Wollte wissen, was die dort so denken und wie die dort so agieren.Meine Erkenntnis ist einfach und simpel, sowie auch viele der Kommentare dort: Was häufig fehlt, sind faktenbasierte Begründungen, was mich ehrlich gesagt auch nicht besonders überrascht hat. Ich bin ja informiert - auch über Querdenken! Erstaunt hat mich aber der respektlose, ignorante, beleidigende, verächtlich machende und häufig auch überhebliche Umgang mit anderen Meinungen und deren Vertreter sowie der egoistische Anspruch auf das Ausleben persönlicher Attitüden! Da mangelt es doch an Kinderstube! Ganz abgesehen von den zerstörerischen, zersetzenden und verantwortungslosen Irrlehren der Verschschwörungserzähler unter ihnen.Gerne verdeutliche ich letzteres an einem Beispiel:Das Tragen von Gesichtsmasken, Abstand, Quarantäne und Isolierung, saubere und frische Luft (mal’aria!) haben sich über die Menschheitsgeschichte quasi als eine Art von „Naturheilmitteln“ der Seuchen- und Pandemiebekämpfung etabliert.Insofern ist es unverständlich, dass sich unter den Anti-Corona-Demonstranten auch viele Leute tummeln, die eigentlich den Naturheillehren anhängen und sich jetzt gewissermaßen quer zu ihrer eigentlichen Denkrichtung stellen. Sie stellen sich also in diesem Fall gegen die Heilkräfte der Natur und stilisieren die Anwendung dieser über Jahrhunderte etablierten Grundelemente gar - völlig überzogen und maßlos - als Einschränkungen ihrer Freiheit im Sinne des Grundgesetzes hoch, wobei es doch maximal eine dem persönlichen Empfinden geschuldete Einschränkung ist. Aber das persönliche Empfinden wird von diesen Leuten eben auch oft zur moralischen Richtschnur erklärt, die doch bitte schön für alle verbindlich sein soll. Wir leben aber in einer aufgeklärten Gesellschaft, deren moralische Ausrichtung u.a. auf dem kategorischen Imperativ eines Immanuel Kant und nicht auf den Egoismen Einzelner beruht.Das Tragen von Gesichtsmasken, Abstand halten, Quarantäne und Isolierung, saubere und frische Luft (mal’aria!) sind eine Art von „Naturheilmitteln“ der Seuchen- und Pandemiebekämpfung.Insofern ist es unverständlich, dass sich unter den Anti-Corona-Demonstranten auch viele Leute tummeln, die eigentlich den Naturheillehren anhängen und sich jetzt gewissermaßen quer zu ihrer eigentlichen Denkrichtung stellen. Sie stellen sich also in diesem Fall gegen die Heilkräfte der Natur und stilisieren die Anwendung dieser über Jahrhunderte etablierten Grundelemente gar - völlig überzogen und maßlos - als Einschränkungen ihrer Freiheit im Sinne des Grundgesetzes hoch, wobei es doch maximal eine dem persönlichen Empfinden geschuldete Einschränkung ist.Aber das persönliche Empfinden wird von diesen Leuten eben auch oft zur moralischen Richtschnur erklärt, die doch bitte schön für alle verbindlich sein soll. Wir leben aber in einer aufgeklärten Gesellschaft, deren moralische Ausrichtung u.a. auf dem kategorischen Imperativ eines Immanuel Kant und nicht auf den Egoismen Einzelner beruht.Manche halten dem die gesundheitliche Eigenverantwortung des Menschen gegenüber. Dies hebt aber in keinster Weise die Vorwürfe des Egoismus und der Verantwortungslosigkeit auf. Im Gegenteil! Kurzum: Auf mich wirkt diese selbst ernannten Querdenker nicht quer sondern schräg!
Die gleiche Beute- die erste Beute mit STATUS QUO ist das GELD- wie und wo auch immer. Die Methoden GELD zu kriegen sind TREFFER individuell und vielfältig sind sie auch.