Eliten

Starnberger Herrenreiter, nachgewiesene Schwachmerker und eine kulleräugige Clinton: Um die „Alternativen“ zu den Populisten, Nationalen und Autoritären sieht es nicht gut aus.

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Clinton: schaut in einem TV-Film dieser Tage ein Video zum Tode Ghaddafis an, und ruft mit dem Ausdruck eines achtjährigen Schulmädchens, dem die Erscheinung und der Telos/die Wirkungsreichweite der „Großen Jungs“ erstmals mit freudig-erregtem Respekt in die Glieder fährt, „Wir kamen, sahen, er starb!“ aus.

Streeck, Flaßbeck & Co. :
Schwachmerker, die 25, 30 Jahre und länger gebraucht haben um zu lernen, daß auch die SPD-Politik zu nichts Gutem führt,- ja weitgehend gar nicht dazu führen KANN - , beanspruchen heute mit der gleichen Routine wie zuvor - als sie noch in die sozialdemokratischen Schweinereien verstrickt waren, Streeck unter Schröder, Flaßbeck bei der Weltbank - , einen völligen Alleinvertretungsanspruch (-> Gegenpopulismus) als „Alternative“ mit äußerst schwachen und überkommenen Konzepten aus den Vor- und Anfangstagen ihrer Irrtümer, die nichts anderes als den Rückruf jener Zeiten enthalten, als es den Leuten so dreckig ging, bis etwa Mitte 70ger, daß jede Sauerei, jeder Kassengriff ok sein musste, wenn es nur die „eigenen, "kleinen" Leute“ bevorteilte, und der alsbald in den kalten Räumen der Geschichte rückstandslos verhallen wird.

Habermas
... schreibt im e-mail-Interview mit der ZEIT einiges zum Brexit, Pro-EU-Interessen, angeblicher Silicon-Valley-Ideologie usw., ohne jedoch seinen „Verfassungspatriotismus“ (VP) aufzurufen, der einst z. B. die dt. Gesellschaft und den oft auch gesellschaftsbedingenden und -herstellenden dt. Staat zusammenhalten sollte.

Nur fehlt eben im EU-Kontext jedwede Verfassung, die einen Patriotismus dafür überhaupt erlauben könnte.
Das macht aber nichts - , die Herrenreiter dürfen natürlich von der Hamburger ZEIT bis Starnberg souverän über alle von ihnen gestern noch gesetzten Marken hinweggaloppieren, - wie seit je.

Polittheoretisch kann man daran aber erkennen, wie schwach und nationalspezifisch nicht nur dieses interne Konzept der BRD seit je war und ist, - und die Eliten schwach sind, die es vertreten haben, - ganz überwiegend eben NICHT argumentativ-diskursiv vertreten sondern „wissenschafts- u. kommunikationspolitisch“, d. h. durch Abwehr/Nichtzulassung eigener Gedanken, Leistungen, „ANDERER“ (Art), - selbst da, wo hinter den Türen sogar vom Genialen die Rede war oder ist:
Falscher Stallgeruch = diskursives und so weit wie möglich materielles „Rübe ab“.

Richtig fatal für ALLE wurde das „erst“, als sich die Protagonisten der Steinmeier-Clement-Sarrazin-Steinbrück-Gabriel-Dimension daranmachten, in „Studien“ m. o. w. willkürlicher Gremien-Zusammensetzung aus abhängigen „Praktikern“ und so nibelungentreuen wie fach- u. sachfremden Führungs-„Wissenschaftlern“, wie z. B. dem Präses der Stiftung swp, ein Theologe, Schland eine „Neue Macht.Neue Verantwortung“ auf wissenschaftlich völlig hanebüchener Grundlage anzudichten bzw. zu zuschreiben.
Heute, wie aber schon weit vorher kritisiert, sehen wir vom Maidan über Polen, Ungarn et al. bis London das Trümmerfeld, das die bis zum Zynismus unsachgemäßen „Eliten“, die sich nachgewiesernermaßen ja für nix packen, solange es nicht die Karriere negativ beeinflußt (Murat Kurnaz u. 1000 weitere Fälle), nun angerichtet haben.
Schland ist zu stark um - sich einordnend - „übergangen“ zu werden, aber zu unwillig, auch die Kosten echter Hegemonie zu tragen.
Letztere fallen dann besonders teuer aus, wenn die Politik und die Verwaltungseliten/-stäbe so erratisch daherkommen, wie Steinmeier & z. T. auch Merkel (die eben immer wieder auch den Ausputzer dessen spielen muß, was Steinmeier in seinem Omnipotenzwahn ständig anrichtet), es zu tun belieben bzw. den Verwaltungen vormachen.

Und da kommt unser Starnberger Herrenreiter wieder ins Spiel:
Er hat erst vor kurzem (aber weit vor dem Brexit) sich wieder lobend und vertrauensvoll über Steinmeier geäußert (ZEIT) und stand und steht damit fest in der seit den 70gern betonierten Phalanx sozialdemokratischer Philosophie- u. WiSo-Genossen a la Nida-Rümelin, Reiner Forst (2,5 Mio-Euro Leibniz-Preis), z. T. Honneth usw.

Starnberg-Exkurs:
Zumindest vor 1-2 Jahrzehnten noch, waberte mächtig dort der Schwefelqualm dämonisch entgleister Eliten der 1910er bis '40er Jahre aus jenen Ritzen, die die individuellen oder auch überindividuellen Schicksalsschläge (z. B. Amerikanerherrschaft ab 1945 u. ä.) in der elitär-dezisionistischen Hermetik der erfolgreich Hochgedienten und -geerbten halt so gelegentlich wie auf die Dauer zwangsläufig dann doch aufbrechen lassen.

Das betrifft zwar nicht/weniger H. selbst, zeigt aber seine Indolenz gegenüber dem Lebensweltlichen an, - die natürlich das Gegenteil guter Voraussetzungen für philosophisch-politische Einsichten, Theorien und Wissenschaften darstellt.

Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.
Geschrieben von

dos

blender-studies since early 70ies.Im Zweifel links von der Sozialdemokratie.

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